Die Tierschutzorganisation Sea Shepherd gab bekannt, dass sie auch ohne deren Gründer Paul Watson, ihre Arbeit fortsetzen werde. Paul Watson war in Deutschland festgenommen worden, da gegen ihr ein internationaler Haftbefehl vorlag. Derzeit prüfen die deutschen Behörden die Rechtmäßigkeit des Auslieferungsgesuchs von Costa Rica. Dort wird ihm Behinderung der Schifffahrt vorgeworfen. Geahndet werden soll damit eine Aktion von Sea Shepherd, bei der 2002 ein Dokumentarfilm über die Brutalität der Jagd auf Haie vor der Küste Guatemalas gedreht worden war. Zwar versicherte die Präsidentin des Landes, Laura Chinchilla, bei ihrem kürzlichen Besuch in Deutschland, dass Paul Watson ein faires und von wirtschaftlichen Interessen „komplett unabhängiges“ Gerichtsverfahren bekommen werde, dieser jedoch bezweifelt die Neutralität der Justiz des zentralamerikanischen Landes. Die Aktionen der Tierschutzorganisation hatten hohe finanzielle Einbußen für Costa Rica zur Folge. „Sie wollen ihre Rache“, erklärte Watson in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Außerdem fürchtet er die sogenannte Haifisch-Mafia in Costa Rica, die ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat. Watson: „… und ein Gefängnis in Costa Rica würde eine exzellente Möglichkeit dafür bieten, dass jemand diesen tödlichen Auftrag gegen mich vollstreckt“. Der Umweltschützer wurde gegen die Zahlung einer Kaution freigelassen, muss sich allerdings zweimal täglich bei einer Polizeibehörde melden. Falls der Auslieferung statt gegeben wird, fordert er eine Sicherheitsgarantie.