Nach Ende der Klimakonferenz in Cancun, fordert Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, die Europäische Union auf, die nächsten Schritte für den Klimaschutz umzusetzen. Laut Flasbarth ist es wichtig, „das positive Signal von Cancún auch aufzugreifen“. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gab Flasharth an; „Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die EU den beachtlichen Fortschritten auch auf Seiten der Schwellenländer eine positive Rückmeldung gibt und ihr Klimaschutzziel von 20 auf 30 Prozent anhebt“. Bisher konnten sich die Mitgliedsländer der EU nur auf eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent, innerhalb der nächsten zehn Jahre einigen. Vor allem die Wirtschaftsverbände aller EU-Länder votieren gegen eine weitere Senkung der Abgase, da sie höhere Kosten fürchten. Flasharth: „Es ist schwer einzusehen, warum die deutsche Industrie sich gegen eine solche Erhöhung des europäischen Klimaschutzziels ausspricht. Hier wird es in den nächsten Wochen in der EU Entwicklungen geben müssen, auch weil der Klimaschutz auch ökonomisch eine positive Sache ist. Wir investieren ja in eine kostengünstige Zukunft.“ Nach Einschätzung internationaler Klimawissenschaftler, reicht eine Senkung der Abgase um 20 Prozent nicht aus, um den Klimawandel mit seinen verheerenden Folgen zu stoppen. Flasbarth hofft, „dass wir nächstes Jahr in Südafrika ein Regelwerk zustande bringen, das den globalen Klimaschutz effizient ermöglicht.“ Der Präsident des Umweltbundesamtes erwartet von der deutschen Regierung, dass sie die noch immer vorhandenen ungenutzten Potentiale in der Solar- Wind- und Bioenergie besser nutzt. Außerdem empfiehlt er, die von der Regierung erst kürzlich gesenkten Zuschüsse für die Gebäudesanierung wieder deutlich zu erhöhen, da nur mit staatlicher Förderung die gesetzten Klimaziele erreicht werden können. Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen, tritt für eine Erhöhung der Senkung um 30 Prozent, bis 2020 ein. Allerdings fiel der Umweltminister bisher nicht durch hohe Durchsetzungskraft auf.