Einem aktuellen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge wird in den noch arbeitenden Atomkraftwerken in Deutschland seit Jahren Uran der russischen Militärindustrie eingesetzt, ohne das die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt wurde. Die Zeitung beruft sich auf Einblicke in vertrauliche Dokumente, wonach das verstrahlte Material eine Hinterlassenschaft des kalten Krieges sei. Tausend bis tausendfünfhundert dieser russischen
Brennelemente aus Militäruran, werden in deutschen Reaktoren „abgerüstet“ und gleichzeitig für die Erzeugung von Strom genutzt. Weitere 180 Brennelemente aus Russland sollen demnächst hinzu kommen. Auf Anfrage der „Süddeutschen Zeitung“ bestätigten Sprecher von RWE und Eon den Einsatz des russischen Militärurans und erklärten, dass dieses Brennmaterial dem vorhandenen Uran beigemischt wird. Ein Akw wird mit 200 Brennelementen circa 5 Jahre befeuert, so dass der Einsatz dieses Abfallproduktes der Abrüstung für die Akw-Betreiber sehr gewinnträchtig ist. In diesem Zusammenhang wurden vor der Öffentlichkeit allerdings die damit verbundenen Transporte geheim gehalten. Das strahlende Uran gelangt in Spezialbehältern mittels Lkw, Schiffe und per Bahn nach Deutschland. Gesichert ist nach Angaben der Zeitung bisher die Belieferung der Akw in Neckarwestheim, Obrigheim, Brokdort, Gundremmingen und Unterweser.