Die in Tokia gemessene Radioaktivität befindet sich derzeit nur knapp unterhalb der Evakuierungsgrenze. Bei Kontrollmessungen, die seit dem Reaktorunglück in Fukushima regelmäßig durchgeführt werden, wurden Strahlenwerte von 3,35 Mikrosievert pro Stunde gemessen. Das entspricht einem Jahreswert von 17,6 Millisievert. Die Evakuierung der Bevölkerung ist bereits ab 20 Millisievert notwendig. Die Höchststrahlung wurde innerhalb der Stadt, am Rande eines unbewohnten Grundstückes gemessen. Wie sich herausstellte, wurde die Strahlung von mehreren Flaschen verursacht, in denen sich Reste des hoch gefährlichen Radium 226 befanden. Dieses wird in der Medizin, oder zur Herstellung von Leuchtfarben verwendet. Wer die Flaschen als einfachen Abfall auf die Straße geworfen hat, ist bisher nicht bekannt. Allerdings dürfte es nicht sehr schwer sein, dies nachzuweisen, da die Lagerung und Nutzung von strahlenden Stoffen penibel aufgezeichnet werden muss. Das eine solche Entsorgung schwer strahlender Abfälle überhaupt möglich ist, zeigt jedoch die Gefährlichkeit der Nutzung radioaktiver Substanzen. Wie hoch die Schäden sind, die Anwohner und vor Ort spielende Kinder durch die hohe Strahlendosis erlitten haben, wird erst in vielen Jahren ersichtlich werden – Jahre, die der oder die Verursacher hoffentlich im Gefängnis verbringen werden.