Das Schmelzen des arktischen Schelfeises erfolgt nicht hauptsächlich, wie bisher angenommen, nur von oben durch längere und wärmere Sonneneinstrahlung. Eine umfangreiche Untersuchung US-amerikanischer Wissenschaftler konnte statt dessen nachweisen, dass das Eis der Antarktis mindestens zur Hälfte von unten abschmilzt. Als Schelfeis werden große, auf dem Meer schwimmende Eisplatten bezeichnet, die noch mit dem Land fest verbunden sind. Dadurch bieten sie vielen Tieren unersätzlichen Lebensraum. Nach den jetzt im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlichten Untersuchungsergebnisse, verringern sich deren Eismasse durch warmes Meerwasser, dass den im Wasser befindlichen, größeren Teil dieser Eisberge schneller schmelzen lässt, als befürchtet. In den Eisbergen der Antarktis sind rund 60 Prozent des gesamten globalen Süßwassers gespeichert. Das mit dem Land verbundene, vorgelagerte Schelfeis bremst dabei das Kontinentaleis von den Gletschern und verringert so deren abdriften ins Meer, wo es auch eine große Gefahr für die internationale Schifffahrt darstellt, bis es allmählich komplett geschmolzen ist. Verringert sich die Masse der Schelfeisflächen, steigert das zusätzlich die Geschwindigkeit der Gesamtschmelze des arktischen Eises. Der an der Untersuchung beteiligte NASA-Wissenschaftler, Eric Rignot warnt vor den globalen Folgen der Eisschmelze: “ […] in vielen Orten der Antarktis schmilzt das Eis zu schnell und daraus folgt, dass sich die Gletscher und der ganze Kontinent verändern.“