Das gerade überstandene Hochwasser und das in ganz Deutschland viel zu kalte Wetter, für diese Jahreszeit, wird zu hohen Verlusten in der Landwirtschaft führen. Schon der lange Winter und der späte Frühlingsbeginn verursachten Ernteverzögerungen, beispielsweise bei Frühgemüse, Erdbeeren und Spargel. Durch den dann anhaltend einsetzenden Regen verdarb danach noch ein großer Teil der Feldfrüchte. Joachim Rudwied, vom deutschen Bauernverband, fordert deshalb schnelle Unterstützung für Landwirte, von der Regierung. Da die stark durchnässten Böden noch lange nicht wieder tragfähig sein werden, rechnet er mit höheren Verlusten, als bisher angenommen. Rudwied: „Ich schließe nicht aus, dass bei der Schlussbilanz der derzeit geschätzte Schaden von 430 Millionen Euro weiter nach oben verändert werden muss.“ Deswegen sollten auch Landwirte in den von der Regierung aufgelegten Fluthilfefonds aufgenommen werden. „Wir fordern, vom Hochwasser betroffenen Bauern zu helfen, indem sie 500 Euro pro Hektar als Soforthilfe bekommen. Da stehen Existenzen auf dem Spiel“, erklärt er in einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Noch besteht zumindest Hoffnung für die Ernte der späteren Kulturen, wie Getreide, Mais, Obst oder Weintrauben. Um die Verluste des Jahresbeginns wenigstens halbwegs auszugleichen, müsste sich das weitere Wetter allerdings optimal entwickeln. Davon ist bisher jedoch nichts zu spüren.