Wie sich auf dem Umweltausschuss nun herausstellte gibt es ausreichende Zweifel für eine AKW-Laufzeitverlängerung, wenn man an die Sicherheit denkt. Mehrere Sachverständige kamen zu dem Entschluss, dass eine vollständige Behebung der Mängel bei einem alten Kraftwerk wie beispielsweise Biblis A in Hessen nicht gelingen werde. Geophysiker Lothar Hahn erläuterte am Donnerstag bei einer Anhörung zur anstehenden Änderung des Atomgesetzes, worüber der Bundestag am 28. Oktober entscheiden will. Das Gesetz soll vom 1. Januar 2011 an gelten und sieht durchschnittlich zwölf Jahre längere Laufzeiten vor. Hahn kritisierte, dass bereits durch den rot-grünen Atomausstieg wichtige Nachrüstungen ausgeblieben sind. Er betonte, dass eine effiziente Nachrüstung und den Austausch bestimmter Teile, Atomkraftwerke durchaus noch 40 Jahre länger laufen könnten. Doch bei Biblis A könnten nur einzelne Maßnahmen ergriffen werden, nachdem hier eine mehrjährige Nachrüstdauer erforderlich wäre. Dieses Kraftwerk solle aber nun weitere acht Jahre laufen. Doch es gibt auch andere Meinungen zu den Sicherheitsstandards. Zwei Experten von Union und FDP betonten, dass es durch längere AKW-Laufzeiten keinerlei Sicherheitsbedenken gebe. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller, betonte: „Die Störfall-Debatte wird unredlich geführt.“ Die deutschen Kernkraftwerke erfüllen weltweit die höchsten Sicherheitsrichtlinien.
Umweltminister Norbert Röttgen besteht weiterhin auf Schaffung von mehr Sicherheit, wie zum Beispiel die Absicherung gegen Terroranschläge mit Passagierflugzeugen. SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber bilanzierte angesichts der Ausführungen: „Die ältesten Atomkraftwerke sind nicht mehr voll nachrüstbar, wichtige Sicherheitselemente werden dauerhaft fehlen“. Die neue Sicherheitskategorie im Atomrecht mit dem Paragrafen 7d werde zudem keine zusätzliche Sicherheit schaffen. Doch Union und FDP sind sich einig. Hier wird auf jeden Fall gegen unsere Sicherheit entschieden.
Im Radio hörte ich heute morgen noch, es habe eine „kontrollierte Explosion“ gegeben, wohl auch nach Aussage der Betreiber/Regierung. „11 Arbeiter wurden verletzt“ – hmm, da frage ich mich, wie das eine „kontrollierte Explosion“ gewesen sein konnte. Ich will mal hoffen das die Regierung etwas aus dieser Katastrophe lernt und die die Kernkraftwerke ein für alle mal ausschalten. Der Glaube an die Beherrschbarkeit einer Kettenreaktion ist erschüttert. Wir sehen im Fernseher, wie ein Block nach dem anderen unkontrollierbar wird. Jedoch sind unsere Kraftwerke sicher wenn es keinen terrorischtischen Anschlag gibt – wenn es kein größeres Erdbeben gibt wenn es kein Tsunami oder Hochwasser gibt und wenn es kein Technisches Versagen gibt.