Nasser Sommer: Mückenplage in Deutschland

Die hohe Feuchtigkeit in diesem Sommer hat in Deutschland zu einer Stechmückenplage geführt. Durchschnittlich 20 Grad Celsius und viel Regen sind ideale Brutbedingungen für Mücken. Als Brutgebiet dienen Mücken stehende Gewässer wie Seen und Teiche, aber auch feuchte Wiesen und Auen, von denen es in diesem Sommer wesentlich mehr gibt, als normalerweise. Dadurch wächst auch die Gefahr von Infektionskrankheiten, die durch Mückenstiche übertragen werden können, warnt das Deutsche Entomologische Institut Brandenburgs. Dazu kommt, dass durch die Klimaänderung und dem vergangenen, sehr milden Winter, sich verstärkt auch Viren aus dem Süden in Deutschland verbreiten. So konnte in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals der Sindbis-Virus in Mücken nachgewiesen werden, der Fieber-Erkrankungen und Rheuma auslösen kann. Diese und andere bisher exotische Krankheiten, werden in Zukunft auch im Norden Europas häufiger auftreten, was den Schutz vor Mückenstichen angezeigt sein lässt. Aktuell leiden besonders Überflutungsgebiete wie die Region um die Spree, die Oder und das Rheingebiet unter hohen Mückenpopulationen. Inzwischen gibt es erste Kommunale Aktionsgemeinschaften zur Bekämpfung der Stechmückenplage, denen in Zukunft eine weit größere Bedeutung zukommen wird.

Ölaustritt durch beschädigte Ölplattform in der Nordsee

Aus einer beschädigte Ölplattform tritt bereits seit Tagen Öl in die Nordsee aus. Die Plattform gehört dem Ölkonzern Shell, der bisher ein Leck bestritten hat. Inzwischen gab der Technische Direktor von Shell, Glen Cayley, ein Statement ab und erklärte, dass „Die Quelle unter Kontrolle“ sei. Maximal fünf Barrel Öl laufen nach seinen Angaben derzeit pro Tag aus. Diese kleinere Leck ist für die Mitarbeiter schwer zu finden, da es unter Wasser liegt und von diversen Wasserpflanzen verdeckt würde. Lediglich aus der Luft konnte der Ölstrom bereits grob lokalisiert werden. Nach bisherigen Schätzungen sind in den vergangenen Tagen bereits 216 Tonnen Rohöl in die Nordsee geflossen. Das ist der schwerste Vorfall dieser Art, seit über zehn Jahren. Inzwischen wurde auch das deutsche Havariekommando eingeschaltet. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt erarbeiten die Mitarbeiter jetzt eine Prognose für die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölteppich die deutsche Küste erreicht. Die Firma Shell gab am Sonntag an, dass der Ölteppich eine Größe von 31 Kilometern Länge und bis zu 4,3 Kilometern Breite erreicht hat. Durch die Bewegung der Wellen verteilt sich das Öl allmählich im Meer. Welche Auswirkungen es auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt hat, ist nicht abzusehen. Richard Dixon, der Direktor der WWF Schottland kritisiert den Konzern: „Es ist eindeutig, das Shell große Schwierigkeiten im Umgang mit seiner undichten Leitung hat. Das lässt einen wirklich die Fähigkeit der gesamten Industrie infrage stellen zu reagieren, wenn ein solcher Unfall auf weit größerer Ebene in den sehr viel schwierigeren Gewässern der Arktis passiert wäre.“ Außerdem müsse untersucht werden, wie lange Shell über die undichten Stellen informiert war, bevor die Behörden hinzu gezogen worden. Grünen-Chefin Claudia Roth fordert die deutsche Regierung auf, nicht auf die „Vertuschungsmanöver“ des Ölkonzerns herein zu fallen und endlich alle bekannten Fakten des Vorfalls offen zu legen. „Shell streicht die Profite ein, die Umwelt und betroffenen Menschen dürfen dafür bezahlen“, kritisiert die Grünen-Chefin.

Teil des Rügener Kreidefelsens stürzt ins Meer

Rügen ist die größte Insel Deutschlands und vor allem für seine charakteristischen Kreidefelsen berühmt. Die Insel gehörte ursprünglich zu einem riesigen Plateau aus Kreidekalk. Dieses war durch tektonische Plattenbewegungen an die Oberfläche gedrückt worden und verkleinert sich seitdem allmählich wieder, durch weitere Verwerfungen und Erosion. Von Menschen verursachte Umwelteinflüsse wie saurer Regen, beschleunigt das Verschwinden der übrig gebliebenen Kreidefelsen. So stürzte am vergangenen Wochenende ein instabil gewordener Felsabschnitt ins Meer. 100 Meter breit und 70 Meter hoch war der jetzt abgebrochene Felsen, wie ein Sprecher des Jasmunder Nationalparks bekannt gab. Damit verschwanden circa 30.000 Kubikmeter Kreide. Durch die Wucht des Aufpralls wurden einzelne Kreidebrocken über 100 Meter weit ins Meer geschleudert und färbten für Stunden das Wasser dieses Ostseeabschnittes weiß. Auslöser des Bruchs waren die häufigen Regenfälle der vergangenen Wochen, durch die ein Teil der Kreide aufgeweicht worden war. Auch wenn dies sehr bedauerlich ist; „Das ist ein natürlicher Prozess.“, erläuterte der Nationalpark-Sprecher.

Mimikry-Gen entdeckt

Französische und britische Wissenschaftler haben es geschafft, dass für die schnelle Farbveränderung einer Schmetterlingsart zuständige Gen zu bestimmen. Einige Tierarten, wie Reptilien und Insekten sind in der Lage ihr Aussehen in Sekundenschnelle zu ändern, um Feinden zu entgehen, oder sich durch Anpassung an die Umgebung für ihre Opfer unsichtbar zu machen. Zu ihnen gehört eine in Südamerika lebende Schmetterlingsart, die „Heliconius numata“. Durch eine genaue Genanalyse und der Vergleich mit Genen von Schmetterlingsarten die nicht zu einem solchen Wechsel der Farben in der Lage sind, konnten die Biologen den für diese Fähigkeit zuständigen Chromosomensatz identifizieren. Dabei stellte sich heraus, dass nur ein einziges Gen notwendig ist, um das für die Farben und Muster zuständige Gen-Paket zu ändern. Damit ist es den Tieren möglich, bei Gefahr das Muster ihrer Flügel derart zu variieren, dass es dem Muster einer ungenießbaren Art ähnelt, was sie für Jäger uninteressant macht. Wie genau die Aktivität des Gens auslöst, muss in weiteren Untersuchungen ermittelt werden.

das ist ein test

Deutsche Flüsse schwer geschädigt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat eine aktuelle Analyse über die deutsche Gewässerqualität veröffentlicht die zeigt, dass trotz verschärfter Gewässerschutzgesetze die Wasserqualität der deutschen Flüsse in einem besorgniserregenden Zustand sind. Dies liegt vor allem an den vielen Ausnahmeregelungen die verhindern, dass die zum Schutz der Flüsse eingeführten Gesetze ausreichend wirksam werden. „Anspruch und Wirklichkeit des Gewässerschutzes driften in Deutschland weit auseinander“, kritisiert der Sprecher des BUND-Arbeitskreises Wasser, Sebastian Schönauer. So verschwinden trotz der Hochwasserrichtlinien immer mehr natürliche Überschwemmungsgebiete, was auch die Gefahr von schweren Hochwasserkatastrophen bei starken Regenfällen erhöht. Dazu kommt eine wachsende Zahl an Wehren und Wasserkraftwerken. Am schlimmsten werden deutsche Flüsse allerdings durch Abwasser Fäkalien und durch Regen ausgespülter Dünger belastet. Der BUND-Arbeitskreis Wasser fordert deshalb eine dringend notwendige Renaturierung der Flüsse. Schönauer: “ Die Bundesregierung und die Bundesländer müssen ihre Zusagen beim Gewässerschutz jetzt einlösen. Ein erster Schritt ist, unsere Flüsse zumindest teilweise wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.“