Laptops aus Forschungseinrichtung für Atomenergie gestohlen

In der Nähe von Paris wurden zwei Laptops gestohlen. Das wäre eigentlich keine Meldung wert, wenn besagte Laptops nicht aus einer Forschungseinrichtung für Atomenergie entwendet worden wären. Darauf sind wichtige und als höchst geheim eingestufte Daten über die Atomanlage der Stadt Chatou, die durch den Stromkonzern EDF betrieben wird. Der am vergangenen Montag stattgefundene Diebstahl konnte auch durch das Sicherheitssystem der Forschungseinrichtung nicht verhindert werden. Die Polizei geht von Industriespionage aus. Für diese Annahme hat sie allerdings keinen Grund. Genauso gut könnte es sich um die Vorbereitung zu einem terroristischen Anschlag auf einen der vielen Atomreaktoren Frankreichs handeln. Hier wird 80 Prozent des verbrauchten Stromes durch Kernkraft hergestellt. Das die immer wieder beschworene absolute Sicherheit von AKW nicht gegeben ist, zeigen gerade solche Vorfälle mit erschreckender Deutlichkeit.

Harter Winter: Kälte, Schnee, Verkehrschaos

Dieser Winter bringt neue Kälterekorde. Besonders im Osten Deutschlands leiden die Menschen unter Temperaturen von minus 20 Grad Celsius. In vielen Ostdeutschen Städten wurden schon Tiefsttemperaturen gemessen, die in unseren Breitengraden kaum nur zu unterbieten sind. So wurden in Dippoldiswalde (Erzgebirge) minus 22,2 Grad, in Tirschenreuth (Oberpfalz) sogar minus 23,4 Grad Celsius gemessen. Wie Meteorologen erklären, wirkt zusätzlich die hohe Schneedecke, die in einigen Gegenden bis zu 65 Zentimeter hoch ist, als Kälteakku. Im Westen Deutschlands ist es dagegen wesentlich weniger kalt. Dafür sorgen milde Luftschichten, die aus Frankreich Richtung Osten ziehen. Beeinträchtigt wird dadurch vor allem der Verkehr. So häufen sich die Ausfälle der Deutschen Bahn wegen gefrorener Leitungen und durch die Schneelast umgeknickte Bäume, die die Gleisen blockieren. Auch geht vielen Städten und Gemeinden schon jetzt das Streusalz aus, da die wenigsten Verantwortlichen einen so frühen Winterbeginn eingeplant haben. Wer rechnet auch schon mit Schnee im Dezember 😉

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer fordert die Bevölkerung zu mehr Gelassenheit im Winter auf und kritisiert die deutsche „Anspruchsmentalität“. Ramsauer: „Ein bisschen Demut vor der Natur und ein bisschen Nachsicht bei höherer Gewalt würde nicht schaden.“ Damit hat er wohl nicht ganz unrecht. Allerdings wissen alle die regelmäßig mit der Bahn fahren, dass extreme Wetter für die Bahn AG nur willkommene Ausreden sind. Regelmäßige Verspätungen und Ausfälle sind auch bei lauer Frühlingsluft Normalität. Natürlich würden nur sehr misstrauische Menschen dafür die drastische Reduzierung des Bahnpersonals verantwortlich machen. Insofern; mehr Demut vor dem Wetter – mehr Wut auf die Bahn AG.

Jairam Ramesh – Dr. No

Es gibt sie noch, die Streiter für das Gute – selbst unter Politikern. Ein neuer Stern am Politikerhimmel ist der indische Umweltminister Jairam Ramesh, ein Name der spätestens mit dem Ende seiner aktuellen Amtszeit wohl wieder aus der indischen Regierung verschwinden wird. Denn Jairam Ramesh tut genau das, wofür er bezahlt wird. Er kümmert sich um die Umwelt und das Klima Indiens – gegen den Widerstand aller anderen Politiker und der aufstrebenden Wirtschaft des Landes, die so gar nicht einverstanden damit ist Auflagen erfüllen zu müssen, die ihren Gewinn schmälern. So blockierte der Umweltminister den Bau von neuen Dämmen, Kraftwerken und Minen, weil deren Bau nicht die den gesetzlichen Normen des Landes entsprach – bisher eher eine Frage der Höhe des Bakschisch. In den eineinhalb Jahren seiner Amtszeit hat Jairam Ramesh aus einem stiefmütterlich behandelten, unbedeutenden Ministerium, die wichtigste Institution zum Schutz der Umwelt gemacht. „Öko-Kreuzritter“, „Kasper“, „Dr. No“ – ihn kennt in Indien inzwischen Jeder. Doch das Engagement war längst überfällig. Seit Beginn des Wirtschaftswachstums vor zwanzig Jahren, hat sich Indien zum drittgrößten Erzeuger Klimaschädigender Abgase entwickelt, viele Flüsse des Landes sind tot und die Städte gehören zu den schmutzigsten Orten weltweit. Ramesh: „Viele Menschen in Indien, besonders die Eliteklassen, denken immer noch ‚Wachstum jetzt, Saubermachen später‘. Wir können nicht die Fehler anderer Länder wiederholen. Ich bin kein Öko-Prediger, aber meinen wir es nun ernst mit der Umsetzung unserer Umweltgesetze oder nicht?“ Noch immer leben in Indien viele Menschen unter elenden Bedingungen. Deshalb hat bisher das Wachstum der Industrie, auch als Möglichkeit zur Bekämpfung der Armut, höchste Priorität. Doch es leben auch 70 Prozent der Menschen Indiens von der Landwirtschaft und dem Fischfang. So ist der Umweltschutz wichtiger Teil der Armutsbekämpfung und auch die Menschen in Indien werden lernen müssen, dass eine zerstörte Umwelt ihnen selbst am meisten schadet. Mit seiner Beharrlichkeit hat Jairam Ramesh es geschafft, dass Naturschutz ein immer häufiger debattiertes Thema in Indien geworden ist. Ein Anfang.

Umweltbundesamt fordert stärkere Abgasreduktion

Nach Ende der Klimakonferenz in Cancun, fordert Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, die Europäische Union auf, die nächsten Schritte für den Klimaschutz umzusetzen. Laut Flasbarth ist es wichtig, „das positive Signal von Cancún auch aufzugreifen“. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gab Flasharth an; „Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die EU den beachtlichen Fortschritten auch auf Seiten der Schwellenländer eine positive Rückmeldung gibt und ihr Klimaschutzziel von 20 auf 30 Prozent anhebt“. Bisher konnten sich die Mitgliedsländer der EU nur auf eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent, innerhalb der nächsten zehn Jahre einigen. Vor allem die Wirtschaftsverbände aller EU-Länder votieren gegen eine weitere Senkung der Abgase, da sie höhere Kosten fürchten. Flasharth: „Es ist schwer einzusehen, warum die deutsche Industrie sich gegen eine solche Erhöhung des europäischen Klimaschutzziels ausspricht. Hier wird es in den nächsten Wochen in der EU Entwicklungen geben müssen, auch weil der Klimaschutz auch ökonomisch eine positive Sache ist. Wir investieren ja in eine kostengünstige Zukunft.“ Nach Einschätzung internationaler Klimawissenschaftler, reicht eine Senkung der Abgase um 20 Prozent nicht aus, um den Klimawandel mit seinen verheerenden Folgen zu stoppen. Flasbarth hofft, „dass wir nächstes Jahr in Südafrika ein Regelwerk zustande bringen, das den globalen Klimaschutz effizient ermöglicht.“ Der Präsident des Umweltbundesamtes erwartet von der deutschen Regierung, dass sie die noch immer vorhandenen ungenutzten Potentiale in der Solar- Wind- und Bioenergie besser nutzt. Außerdem empfiehlt er, die von der Regierung erst kürzlich gesenkten Zuschüsse für die Gebäudesanierung wieder deutlich zu erhöhen, da nur mit staatlicher Förderung die gesetzten Klimaziele erreicht werden können. Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen, tritt für eine Erhöhung der Senkung um 30 Prozent, bis 2020 ein. Allerdings fiel der Umweltminister bisher nicht durch hohe Durchsetzungskraft auf.

Trinkwasserskandal in den USA

Eine Trinkwasseranalyse durch Umweltaktivisten in den USA hat ergeben, dass das Trinkwasser zahlreicher US-amerikanischer Städte eine giftige Chemikalie enthält. Die Environmental Working Group untersuchte das Leitungswasser von 35 Städten und entdeckte dabei in 31 der Proben sechswertiges Chrom in so hoher Konzentration, das es krebserregend wirkt. Wie die „Washington Post“ mitteilte, war dies die erste landesweite Untersuchung auf Chrom im Trinkwasser. Bis vor zwanzig Jahren wurde die Chemikalie in vielen Industriebereichen eingesetzt und auch heute noch findet sie in etlichen Fertigungsabläufen Anwendung. Die Substanz verursacht Magenkrebs, Leukämie, Nieren- und Leberschäden und wenn sie eingeatmet wird, auch Lungenkrebs. Bekannt wurde sechswertiges Chrom durch den Film „Erin Brockovich“, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Die im Film von Julia Roberts dargestellte junge Frau, kämpfte und gewann gegen einen Konzern, der über viele Jahre die Chemikalie ins Trinkwasser eingeleitet hat. Auch heute noch engagiert sich Brockovich für den Schutz der Umwelt. In einem Interview das sie der „Washington Post“ gab die Anwaltsgehilfin an, über das Ergebnis nicht überrascht zu sein: „Diese Chemikalie wurde weithin von so vielen Firmen in den USA eingesetzt, dass mich das Ergebnis nicht überrascht. Die lokale Wasserversorgung ist in den gesamten USA bedroht. Das ist eine Chemikalie, deren Gebrauch reguliert werden muss.“ Die Umweltschutzbehörde EPA plant jetzt, eine Höchstgrenze für sechswertiges Chrom im Leitungswasser festzulegen.