Sonnenblumen sind in der Lage, radioaktiv verseuchtes Wasser teilweise zu reinigen, wie vor einigen Jahren die amerikanische Firma „Phytotech“ bekannt gab. Sie können die Radioaktivität zwar nicht beseitigen, aber ihre Wurzeln nehmen in hohen Dosen uranhaltige Partikel auf und wirken dabei als Filter. Dadurch verringert sich die Strahlenstärke im Wasser und konzentriert sich in den Pflanzen, welche danach fachgerecht gelagert werden können. In Tests hatten Sonnenblumen 1996 in der Nähe von Tschernobyl 95 Prozent radioaktiven Cäsiums und Strontiums aus strahlenverseuchten Wasser gefiltert. Als Mittel zur Verringerung der Radioaktivität des Bodens durch eine Reinigung des darin befindlichen Wassers, sollen jetzt auch in und um Fukushima Sonnenblumen gepflanzt werden. Außerdem sollen sie symbolisch für den Wiederaufbau der Gegend um Fukushima sein. 10.000 Päckchen Sonnenblumensamen wurden im Rahmen der geplanten Aktion bereits verkauft. „Wir werden die uns zugeschickten Samen nächstes Jahr an Bauern, den staatlichen Sektor und andere Gruppen weitergeben“, erklärte der Leiter der Saat-Kampagne, Shinji Handa. Handa hofft auch auf Spenden durch die Bevölkerung: „Das ist etwas anderes als Spenden, weil Leute Blumen anpflanzen und eine Mutter ihrem Kind erklären kann, dass das wie ein Gebet für den Wiederaufbau des Nordostens ist.“ Am 11. März hatte das schwerste Erdbeben, dass Japan seit Jahrzehnten erlebt hat, schwere Beschädigungen an den Atomreaktoren in Fukushima verursacht, was zu lang anhaltenden und massiven Verseuchungen des Gebietes um den Reaktor geführt hat. Inzwischen wird der Vorfall als wesentlich schwerer eingestuft, als das Reaktorunglück in Tschernobyl 1986.