Der Umweltverband BUND hat den Bundespräsidenten Christian Wulff dazu aufgefordert, dem Gesetz über die verlängerten Atomlaufzeiten die Unterschrift zu verweigern. BUND-Vorsitzender Hubert Weiger findet die Aussagen im neuen Gesetz als verfassungswidrig. Weiger und seine beiden Stellvertreter wurden am Sonntag von den 140 Delegierten erneut mit großer Mehrheit wieder an die Spitze des Verbands gewählt. Seit 2007 steht der Hochschullehrer und Forstwissenschaftler an der Spitze des Bundes.
Weiger zu den Umsetzungen von der Scharz-Gelben Regierung: Sie haben sich „zur Geisel der Stromkonzerne machen lassen.“ Seiner Meinung nach ist diese Politik gefährlich und blockiert die zukunftsfähige Energieversorgung mit erneuerbaren Energien.
Die These, die Verlängerung der Laufzeiten ermöglichen erst den Ausbau der erneuerbaren Energien hält der Bund-Vorsitzende für Aberglaube. Hier sollten nur die Bürger getäuscht werden. „Atomenergie und erneuerbare Energien passen nicht zusammen.“ Den Stromkonzernen hingegen passt die Verlängerung ganz gut. Sie wollen durch den billigeren Atomstrom mehr Gewinne erzielen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das die dezentrale Energieversorgung fördert, stehe ihnen dabei im Weg. Trotz ihrer enormen Gewinne erhöhten die Konzerne noch die Strompreise und schöben den erneuerbaren Energien die Schuld zu.