Archiv der Kategorie: Aktuelles

Streit um Emissionshandel eskaliert

Der Streit zwischen den USA und der EU über die Ausweitung des Emissionshandels auf Fluggesellschaften eskaliert. Nach einem Zeitungsbericht der „Financial Times Deutschland“, drohen die US-amerikanische Außenministerin, Hillary Clinton, sowie der Verkehrsminister der USA mit Vergeltung, falls die EU-Kommission nicht Abstand von ihren Forderungen nimmt. In diesem Fall, so zitiert die Zeitung aus einem gemeinsamen Brief der beiden US-Minister, „sind wir gezwungen, angemessene Maßnahmen zu ergreifen“. Das die USA-Regierung die Ausweitung des Emissionshandels auf Fluggesellschaften ablehne, sei aber „keine große Neuigkeit“, wie die EU-Klimakommissarin, Connie Hedegaard, in einem Interview mit der „Financial Times Deutschland“ lakonisch feststellt. Die Kommissarin betont; „Das ist nicht nur eine Idee. Das ist europäisches Recht“. Inzwischen hat auch der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die von der EU gewünschte Einbeziehung der Fluglinien in den Emissionshandel nicht gegen das Völkerrecht verstoße, wie die USA gehofft hatte.

Pleite nach Pleite: Solarsubventionen in der Kritik

Mit „Solar Millennium“, musste nun bereits die zweite deutsche Solarfirma innerhalb nur einer Woche Insolvenz anmelden. Erst vor wenigen Tagen hat das Berliner Unternehmen „Solon“, nach dem Scheitern einer Finanz-Restrukturierung, einen Insolvenzantrag stellen müssen. Dadurch gewinnt die Debatte über die Förderung von Solarenergie wieder an Schärfe. Der amtierende Bundeswirtschaftsminister Phillip Rösler (FDP), würde die Subventionierung am liebsten drastisch kürzen, während Umweltschutzorganisationen, sowie die Grünen davor warnen, der noch immer nicht fest etablierten Technologie die Unterstützung zu entziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass Deutschland bisher einen deutlichen Technologie-Vorspruch in dieser Branche erreichen konnte, was den Export deutscher Solaranlagen gefördert und das Wirtschaftswachstum unterstützt hat. Bei einer solchen, noch immer im Entwicklungsstadium befindlichen, relativ jungen Technologie, ist jedoch eine staatliche Subventionierung unumgänglich. Wenn die Regierung diese vernachlässigt, wird Deutschland schnell den Anschluss verlieren.

Japan verstärkt erneuerbare Energieerzeugung

Nach dem, durch das schwere Erdbeben im April verursachte Atomunglück in Fukushima, ist auch in Japan das Interesse an der erneuerbaren und vor allem ungefährlichen Energieerzeugung gestiegen. Davon profitiert derzeit auch die deutsche Windkraftindustrie, die in den vergangenen Jahren in Deutschland viele Erfahrungen sammeln konnte. Jetzt hat sich eine Wirtschaftsdelegation aus Japan bei einem Besuch in Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die hier neu errichteten Offshore-Windkraft-Anlagen informiert. Wie der Wirtschaftsförderer der Nordprovinz Japans anlässlich des Deutschlandbesuches erklärte, will die Iwaki-Region, die im Süden von Fukushima liegt, jetzt auf weitere Atomkraftanlagen verzichten und statt dessen erneuerbare Energie nutzen. Ursprünglich hatte Japan geplant, bis zum Jahr 2030 die Hälfte des gesamten Strombedarfs über eine wachsende Zahl an Atomreaktoren zu erzeugen. Inzwischen mehren sich jedoch auch in der japanischen Bevölkerung die Zahl der Atomkraftgegner, so dass sich die Regierung und die Wirtschaft gezwungen sieht, stärker nach Alternativen Ausschau zu halten. Einen kompletten Atomausstieg lehnt die Mehrheit der Verantwortlichen bisher jedoch ab. Für Japan ist aufgrund der Bebenhäufigkeit allerdings nicht nur der Bau von Atomreaktoren ein Risiko. Da das Land, im Verhältnis zur Einwohnerzahl, nur eine sehr kleine nutzbare Fläche besitzt und der Bau von Offshore-Windparks durch den tieferen Pazifik schwierig ist, muss Japan versuchen die derzeitige Technologie den Verhältnissen vor Ort anzupassen. Deshalb wird aktuell vorrangig der Bau von „schwimmenden“ Windrädern favorisiert.

USA wollen Schimpansenexperimente minimieren

Aufgrund ihrer nahen Verwandtschaft zum Menschen, werden in Europa schon seit 1999 keine Experimente mehr an Menschenaffen durchgeführt. Jetzt hat auch mit dem National Institute of Health, die wichtigste US-amerikanische Einrichtung für Medizinforschung erklärt, dass sie ihre Experimente mit Schimpansen stark reduzieren will. Damit kommt das Institut der Empfehlung des Institute of Medicine nach, das dazu aufgerufen hat, Experimente mit Schimpansen und anderen Menschenaffenarten nur noch im medizinischen Bereich zuzulassen und auch dann ausschließlich, wenn keine anderen Optionen vorhanden sind. Aktuell leben fast 1000 Schimpansen in amerikanischen Laboren als Versuchstiere. Allein für Experimente mit Schimpansen werden in den USA pro Jahr rund 30 Millionen US-Dollar ausgegeben. Gegner der Nutzung von Schimpansen als Versuchstiere argumentieren damit, dass sie unsere nächsten lebenden Verwandten sind und die Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse geringer sind, als zwischen Schimpansen und anderen Tieren.

Solidarische Landwirtschaft: Kundenbeteiligung an Bio-Höfen

Solidarische Landwirtschaft heißt das Stichwort für ein neues Wirtschaftskonzept. Gefördert werden soll damit der Vertrieb umweltfreundlicher Produkte aus der Landwirtschaft. Zwar gibt es inzwischen schon in den meisten Supermärkten auch Bio-Obst und Bio-Gemüse, allerdings wird dieses oft aus Gegenden importiert, die tausende Kilometer vom Verkaufsort entfernt sind. Bio mögen diese Früchte dann zwar sein, umweltfreundlich jedoch sind sie nicht. Deshalb steigt bei vielen Konsumenten der Wunsch, Waren direkt aus der Region kaufen zu können. Unter dem Namen „Community Supported Agriculture“ hat sich bereits in den achtziger Jahren in Großbritannien ein Geschäftsmodell entwickelt, dass Käufer und Verkäufer wieder näher zusammen bringt. Allmählich bieten auch in Deutschland immer mehr Landwirte diese Möglichkeit an. Dabei beteiligen sich die Kunden an den Bio-Bauernhöfen, indem sie regelmäßig eine pauschale Summe zahlen. Im Gegenzug können sie sich dafür von den Erträgen mitnehmen, was sie zum leben brauchen. Gute Bio-Höfe sind nicht auf wenige Waren spezialisiert, sondern haben ein großes Sortiment an Obst, Gemüse und tierische Produkte. Das Modell basiert auf Vertrauen. Die Kunden vertrauen auf ein ausgewogenes Angebot und die Landwirte vertrauen darauf, dass die Kunden mitnehmen was sie brauchen und nicht mehr. Den Kunden gibt dies ebenfalls die Sicherheit, dass sie wissen wo und wie ihre Nahrung angebaut wird und dass diese nicht nur Öko ist, sondern auch umweltfreundlich produziert wurde und ohne zusätzlichen Energieverbrauch und den Umweg über Zwischenhändler zum Endverbraucher gelangt.