Archiv der Kategorie: Aktuelles

Giftschlamm in Ungarn: 500 Mio Euro Strafe

Die schwere Giftschlammkatastrophe, die sich im Oktober vergangenen Jahres in Ungarn ereignete, hat jetzt ernste Konsequenzen für deren Verursacher. Verantwortlich dafür ist die Aluminiumfabrik MAL, die jetzt zu einer Geldbuße von rund 500 Millionen Euro verurteilt wurde. Mit dem Geld sollen die entstandenen Umweltschäden behoben werden, soweit dies möglich ist. Anfang Oktober 2010 war die instabile Wand eines Auffangbeckens für giftigen, Bauxit enthaltenden Schlamm gebrochen, so dass sich der Giftschlamm über das gesamte Umland ergoß. 700.000 Kubikmeter Giftschlamm verunreinigten die umliegenden Ortschaften. Dabei starben 10 Menschen. 150 Menschen wurden verletzt. Insgesamt wurde die Erde auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern verseucht.

Aus für Endlager Gorleben?

Aufgrund der massiven Proteste nimmt der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) Abstand von seinen Plänen für ein Endlager in Gorleben. Allerdings besteht er weiterhin auf die umstrittene Rückholbarkeit von Atommüll. In einem Schreiben an das Bundesumweltministerium fordert McAllister die Bundesregierung auf zu klären; „ob das bisherige Konzept, das eine nicht rückholbare Endlagerung vorsieht, noch den gesellschaftlichen wie auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt“. McAllister votiert für eine Überarbeitung des derzeitigen Endlagergesetzes, durch das eine Ausweitung der Suche nach neuen Standorten für die Atommüllendlagerung auf die gesamte Bundesrepublik möglich würde. Durch eine solche Gesetzesänderung könnten auch die Landesregierungen von Bundesländern die keine Atomkraftwerke haben, gegen ihren Willen gezwungen werden Land für ein Atommüll-Endlager zur Verfügung zu stellen. Dies dürfte allerdings wesentlich heftigere Gegenwehr in den betroffenen Bundesländern zur Folge haben, als bisher in Gorleben praktiziert wurde. Mit der Änderung der Pläne für Gorleben sind Umweltexperten jedoch zufrieden. „Endlich löst sich McAllister von der starrköpfigen Festlegung der CDU auf Gorleben“, begrüßte der Atomexperte von Greenpeace, Tobias Münchmeyer, die Aussagen McAllisters.

Weltreise mit Frittenfett

Ein britischer Amateuermechaniker hat sich einen alten Bus so umgebaut, dass er Speiseöl und altes Frittierfett als Sprit nutzen kann. Damit startete er vor zwei Jahren, im September 2009 eine Weltreise, von der er jetzt zurück gekehrt ist. 25 verschiedene Länder durchquerte der 36-Jährige auf seiner Abenteuerreise um die Welt. Dabei legte er insgesamt 29.000 Kilometer zurück. Teuer war die weite Fahrt für ihn allerdings nicht. In seinen 1200 Liter-Tank füllte er unterwegs das Öl aus Frittierbuden und Restaurants. Was er sonst noch an Strom benötigte, bekam er von Solarzellen, die auf dem Dach des Busses montiert waren. „Ich bin so überrascht wie jeder, dass wir um die Welt gereist sind, ohne einen einzigen Tropfen fossiler Brennstoffe in den Tank zu füllen“, erzählte Andy Pag freudig bei seiner Ankunft in Dover der wartenden Presse. Dies ist bereits die zweite Reise dieser Art von Page. Schon 2007 fuhr er mit einem Kakaobutter-betriebenen Fahrzeug von Großbritannien bis nach Timbuktu. Auch wenn Öle aus Nahrungspflanzen als Sprit umstritten sind zeigt die erfolgreiche Weltreise doch, dass es mehr Alternativen gibt mobil zu bleiben, als das bisher fast ausschließlich genutzte Erdöl.

Hochwasser und Buschbrände in den USA

Erneut haben schwere Unwetter im Nordosten der USA schwere Schäden angerichtet. Aufgrund schwerer und anhaltender Regenfälle mussten mehrere zehntausend Menschen ihre Wohnungen verlassen. Für die Bundesstaaten New York, Pennsylvania, Conneticut, New York und Maryland wurden Überschwemmungswarnungen heraus gegeben. In einigen Landesteilen mussten ganze Ortschaften evakuiert werden. Selbst die Hauptstadt Washington blieb nicht von Überflutungen verschont. Bisher wurden drei Todesopfer gemeldet. Zeitgleich kam es im Bundesstaat Texas zu weiteren Buschbränden, die schon seit mehreren Wochen aufgrund der extremen Trockenheit Menschen und Tiere gefährden. Durch einen erneuten Sturm konnten sich die Feuer weiter ausbreiten. Noch immer ist es den Einsatzkräften nicht gelungen, die immer wieder aufflackernden Brände unter Kontrolle zu bringen. Bereits mehr als 1400 Häuser verbrannten.

Seeadlerpopulation stagniert

Seeadler sind weltweit vom Aussterben bedroht und stehen deshalb seit Jahren unter Naturschutz. Im Norden Deutschlands werden massive Anstrengungen unternommen, um den noch vorhandenen Bestand der Tiere zu erhalten und zu mehren. Nachdem sich die Seeadler-Population in Schleswig-Holstein langsam zu erholen begann, mussten die Förster jetzt einen herben Rückschlag hinnehmen. Durch illegal ausgelegte Giftköder und verbotene Insektizide, sind in den vergangenen Monaten etliche Seeadler gestorben. Die aktuell größte Gefahr stellen allerdings Spuren von Munition in den Körpern ihrer Jagdbeute dar. Im Winter, wenn der Fischbestand zu gering ausfällt, ernähren sich Seeadler auch von Aas. Die gefundenen Beutetiere starben allerdings oft an Verletzungen durch Schrotkugeln, bzw. kleinen Splittern, die sie bei einem Fehlschuss abbekommen haben. Diese verbleiben im Fleisch der Tiere und vergiften es allmählich, da für die Herstellung der Munition Blei verwendet wird. Fressen die Seeadler von dem vergifteten Fleisch, erblinden sie aufgrund der Bleivergiftung und müssen verhungern. Während dies noch Unfälle sind, müssen Förster leider immer häufiger feststellen, dass Menschen Giftköder auslegen, durch die die hungrigen Tiere qualvoll verenden. „Auch wenn die Gesamtsituation der Seeadler-Population heute deutlich positiver als noch in den 1980er Jahren ist, müssen wir Verluste durch Vergiftungsfälle und andere menschliche Einwirkungen sehr ernst nehmen.“, mahnt der Vorsitzende des Vereins für Seeadlerschutz in Schleswig-Holstein, Christian Holm.