Pluripotente Stammzellen sind so genannte „Alleskönner“, da sie noch nicht auf einen bestimmten Zelltyp festgelegt sind. Sie haben das Potential, sich in jeden beliebigen Zelltyp zu entwickeln, je nachdem wo sie von unserem Körper „eingesetzt“ werden. Dadurch eignen sie sich theoretisch auch zur gezielten Züchtung zerstörter Organteile. Erste Erfolge auf diesem Gebiet lassen auf baldige Anwendung in der Medizin hoffen. Dafür ist es allerdings notwendig, die Stammzellen auch außerhalb des menschlichen Körpers züchten zu können, um therapeutisch wirksame Mengen zu erhalten. Eine neue Methode zur Züchtung dieser Stammzellen ist jetzt US-Forschern der Harvard Medical School gelungen. Statt wie bisher Stammzellen zu Re-programmieren, werden dafür synthetisch veränderte RNA-Moleküle in die DNA der Zelle eingefügt, ohne das sich die Zelle sofort verändert. Dadurch können beispielsweise einfache Hautzellen in pluripotente Stammzellen umgewandelt und so lange vermehrt werden, bis die notwendige Menge erreicht ist. Erst nach dem Einsetzen an den Bestimmungsort, entwickeln sich die Zellen zu der jeweils gewünschten Zellart. Die Wissenschaftler der Harvard Medical School sind zuversichtlich: „Wir glauben, dass unser Ansatz das Potenzial hat, eine wichtige und vielleicht sogar die entscheidende Technologie für zell-basierte Therapien zu werden.“ Stammzellentherapien werden bisher vor allem bei sonst kaum zu heilenden Krankheiten wie Leukämie eingesetzt. Oft fehlt es jedoch an geeigneten Spendern, weshalb eine Züchtung aus eigenen Zellen vielen Krebskranken Patienten das Leben retten könnte.
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Noch keine Entwarnung im Hochwassergebiet
Im Hochwassergebiet Südbrandenburgs gibt es trotz sinkender Pegelstände immer noch keine Entwarnung. Bis voraussichtlich Montagmittag gilt im Elbe-Elster-Kreis weiterhin Katastrophenalarm, wie Landrat Christian Jaschinski am Sonntag in Herzberg sagte. In Elsterwerda jedoch gibt es ein leichtes Aufatmen. Hier wurden die Evakuierungsplanungen für die Innenstadt aufgehoben. Jaschinski fordert die schnelle Umsetzung der bereits seit 2002 geplanten Deichsanierung der Schwarzen Elster und sagte:“Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“ Derzeit werden nach Angaben rund um die Uhr im Elbe-Eslter-Kreis 179 Kilometer Deiche kontrolliert, 58 Kilometer alleine davon entlang der Schwarzen Elster. Die Kreisverwaltung teilte mit, dass sich an den Dämmen bereits mehr als 100 Schadstellen festgestellt und abgedichtet wurden. Die größten Deichprobleme sind derzeit noch in Saathain nahe Elsterwerda und zwischen Wahrenbrück und Bad Liebenwerda. Hier wurden ungefähr drei Kilometer Deiche nochmals erhöht. In Herzberg mussten die Deiche sogar über Boote ausgebessert werden. Nach Angaben des Katastrophenstabes waren am Sonntag noch rund 1.000 Helfer im Einsatz. Zu den Spitzenzeiten waren es zeitweise sogar 2.000 Helfer.
Doch auch wenn sich die Lage an einigen Lagen entspannt, geht die Lage anderswo weiter. Im Oberlauf in Sachsen bestand kein Hochwasseralarm mehr. In Bad Liebenwerda ging der Pegelstand um 26 Zentimeter zurück, was zur folge hatte, dass der Richtwert für die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4 unterschritten wurde. Im Unterlauf des Flusses in Sachsen-Anhalt bleibt die Lage weiterhin auf der höchsten Alarmstufe. Der Hochwasserscheitel habe die Schwarze Elster passiert und sei mittlerweile in der Elbe angekommen, sagte ein Sprecher des Landkreises Wittenberg. Und das Wasser kann auf den Wiesen nicht versickern und wird stehen bleiben, sagte Christian Haarich vom Landesumweltamt. Deshalb ist es möglich dass immer noch vereinzelt Keller vollaufen können und Straßen überflutet werden. Mehrere Straßen blieben auch am Sonntag gesperrt. „Wir hoffen, dass in den kommenden Tagen kein neuer Starkregen dazu kommt“, sagte Haarich. Auch ohne Regen wird es Tage und sogar Wochen dauern können, bis das Wasser komplett versickert ist und der Grundwasserspiegel wieder sinkt.
Der deutsche Wetterdienst in Potsdam gibt den Hochwassergebieten Hoffnung. Für die beginnende Woche sind in Brandenburg keine Niederschläge zu erwarten.
In Cottbus hingegen hat sich die Hochwasserlage entspannt. Cottbus teite am Sonntag mit, dass der Hochwasseralarm am Samstag aufgehoben wurde. Die Talsperre bei Spremberg im oberen Verlauf der Spree gab weiterhin mehr Wasser als sonst ab. Mehrere Brücken über die Spree blieben aber weiterhin komplett oder nur für den Autoverkehr gesperrt. Im oberen Verlauf der Spree zwischen der Landesgrenze zu Sachsen galt die Alarmstufe 2, an der Neiße gibt es keine Alarmstufe mehr.
Extrem seltene Schildkröten in Rheinland-Pfalz beschlagnahmt
Zollfahnder haben in Rheinland-Pfalz 74 zum Teil streng geschützte Schildkröten mit einem Verkaufswert von mehreren hunderttausend Euro sichergestellt. Unter den Tieren befinden sich fünf Madagassische Schnabelbrustschildkröten, eine besonders seltene und geschützte Art, die nicht legal gehandelt wird. Bei einem Verkauf auf dem Schwarzmarkt können bis zu 25.000 Euro erzielt werden. Die Madagassische Schnabelbrustschildkröte lebt auf Madagaskar, ist äußerst selten und deshalb streng geschützt. Sie ist die am seltensten vorkommende Landschildkröte, von dieser Art gibt es nur noch etwa 100 lebende Exemplare. Die Verdächtigen wurden bis zur engültigen Klärung vorübergehend festgenommen, ob es sich bei den gefundenen Tieren hierbei um Wildentnahmen handelt. DNS-Proben von den Tieren, die nun bis auf weiteres in spezialisierten Auffangstationen artgerecht betreut werden, sollen den Aufschluss bringen. Die Tiere wurden in vier Wohnungen und einem Gewerbebetrieb in den Landkreisen Rhein-Pfalz, Bad Kreuznach und Germersheim sichergestellt. Nun wird wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz gegen zwei Männer im Alter von 51 und 54 Jahren und zwei Frauen von 42 und 49 Jahren ermittelt. Bei einem Urteil könnte es zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe kommen.
Zusätzlich 6000 Tonnen Atommüll erwartet
Mehrere zehntausend Kubikmeter radioaktiver Atommüll muss bereits jetzt in Deutschland gelagert werden. Schon vor der Verlängerung der AKW-Laufzeiten ergaben sich aus dem bisherigen Verbrauch, hoch radioaktiver Abfall von insgesamt 29.000 Kubikmetern, die irgendwo in Deutschland für mehrere Jahrhunderte sicher gelagert werden müssen. Durch die gewünschte Verlängerung der Laufzeiten kommen zusätzlich 370 Tonnen strahlendes Material hinzu. Greenpeace hat errechnet, dass durch die, durchschnittliche zwölf Jahre dauernde längere Laufzeit, insgesamt 6000 Tonnen strahlender Abfall hinzu kommen. Problematisch ist, dass von den vier in Deutschland bestehenden Atommüll-Endlagern nur noch eines den Normen des Atomrechtes entsprechen; der Schacht Konrad in Niedersachsen. Statt jedoch als Konsequenz daraus die weitere Produktion von Atommüll zu stoppen, plant unser so genannter Umweltminister Norbert Röttgen, die Qualitätsstandards für Endlager niedriger anzusetzen. Im von ihm vorgelegten neuen Entwurf der „Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“, hält er eine einfache Sicherheitsbewertung für ausreichend. Ein Nachweis für die Langzeitsicherheit ist nach Meinung Rösslers unnötig. Regelrecht menschenverachtend klingt die Inkaufnahme der Freisetzung von Radionukliden in diesem Entwurf: „Zusätzliche Strahlenexpositionen sollen nur in einem begrenzten Gebiet auftreten können, so dass möglichst wenige Personen einer Generation betroffen sein können“. Wie keine andere Maßnahme der amtierenden schwarz-gelben Koalition zeigt dies, wie unfähig und desinteressiert unsere regierenden Politiker der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft gegenüber stehen.
Zukunft für den Elektro- und Hybridantrieb?
Seit Jahren suchen Automobilhersteller den perfekten Antrieb, um die neuen Abgas- und Umwelnormen zu erfüllen. Bisher am erfolgreichsten sin die Elektrofahrzeuge, die PKW mit Brennstoffzellen, oder das Hybridfahrzeug. Das Hybridfahrzeug hat sich dabei bisher als am erfolgreichsten erwiesen. Seit zwölf Jahren läuft mit dem Toyota Prius der erste PKW erfolgreich mit Hybridantrieb. Matthias Wissmann, der als Präsident des Verbands der Automobilindustrie fungiert, ist sicher nur in einem sicher: „Das Rennen um die Mobilität von morgen ist gerade erst eröffnet. Welche Antriebsform sich durchsetzt, ist noch offen. Sicher ist, dass Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenantriebe bei knapper und teurer werdendem Öl ein steigendes Marktpotenzial haben.“ Toyota konnte in den vergangenen zwölf Jahren schon mehr als 2 Millionen seiner Hybridautos verkaufen. Andere Autohersteller sind bereits gefolgt und die Präsentation vieler neuer Modelle wird für die nächsten Monate erwartet. Doch nicht nur die Fahrzeughersteller, auch die Politik hat endlich begriffen, wie wichtig eine Umstellung der Fahrzeugtechnik für unser aller Leben ist. Nach aktuellen Plänen der Bundesregierung sollen in den nächsten zehn Jahren mindestens eine Million Elektrofahrzeuge allein in Deutschland fahren. Dafür subventioniert sie vor allem die Infrastruktur, da ohne ausreichend vorhandene Elektrotankstellen dieses Ziel nicht zu erreichen ist.