Große Sorgen macht heute den meisten Medizinern die Resistenz vieler Bakterien gegen Antibiotika. 1942 wurde der erste Patient, mit dem von mehreren Forschern unabhängig entdeckten Stoffwechselprodukts von Pilzen, erfolgreich behandelt. Seit dem ist es aus der Medizin nicht mehr weg zu denken, liesen sich damit doch bisher fast alle Bakterienarten abtöten. Doch immer häufiger werden Bakterien entdeckt, die resistent gegen unser Allheilmittel sind. Jetzt haben amerikanische Wissenschaftler bei der Untersuchung dieser Bakterien festgestellt, dass diese resistenten unter ihnen, wenn sie auf Antibiotika stoßen, andere Bakterien vor der Gefahr warnen. Dafür produzieren sie einen Signalstoff, der die Nicht-resistenten Erreger warnt und sie dazu animiert, sich gegen das Antibiotika zu schützen. Dadurch überleben ein größerer Teil von ihnen. James Collins vom Howard Hughes Medical Institute in Boston untersucht mit seinem Team, wie und warum diese Signalwirkungen entstehen.: „Dieses altruistische Verhalten bestätigt die sich mehrenden Hinweise darauf, dass einzellige Organismen als Gemeinschaften agieren„. Ein wichtiger nächster Schritt für die Medizin ist jetzt, einen Weg zu finden, diese Signale zu unterbrechen um die Zahl der Antibiotika-resistenten Bakterien nicht zu erhöhen.
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Einigung bei der Verlängerung der AKW-Laufzeiten erzielt
Der Energiegipfel vom 05.09. hat sein Ziel erreicht. Im Durschschnitt werden die Laufzeiten um 12 Jahre verlängert. Veraltete Anlagen rund acht Jahre. Neuere Anlagen 14 Jahre. Die Einigung sieht auch vor, dass Akw-Betreiber einen Teil ihrer Zusatzgewinne durch die Laufzeitverlängerung für den Ausbau erneuerbarer Energien abführen sollen. Weltweit sieht Röttgen das neue Förderprogramm für erneuerbare Energien, für die jährlich bis zu drei Milliarden Euro eingenommen werden, als einzigartig an. Bundeskanzlerin Merkel sieht in dieser Einigung eine „Revolution im Bereich der Energieversorgung“. Sie kündigte im gleichen Zug an, dass die Einnahmen aus den CO2-Zertifikaten ab 2013 zu hundert Prozent für den Klimaschutz und die Förderung der erneuerbaren Energien verwendet werden sollen. Doch nicht alle sind mit den neuen Plänen einverstanden.
Ein Sprecher der Umweltschutzorganisation Greenpeace verurteilte die Koalitionspläne. Er verwies auf gewaltige Mengen zusätzlichen Atommülls, die dadurch entstehen würden. Empört reagierte auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn kündigte an, ihre Partei werde sich dafür einsetzen, diesen Beschluss wieder rückgängig zu machen. Hier wird aber nicht mehr viel zu rütteln sein. Schließlich hat sich die Regierung mit diesem Entschluss lange Zeit gelassen um fast allen gerecht zu werden. Außerdem sagte Kanzlerin Merkel:“Es wurde ein Fahrplan aufgestellt, um das Zeitalter der erneuerbaren Energien möglichst schnell zu erreichen.“
Weltwasserwoche 2010 – weiterhin schlechte Hygiene bei Wasser
Die hygienischen Bedingungen bei der Wasserqualität bleibt weiterhin in vielen Teilen der Welt unzureichend. Der WWF warnt in seinem Bericht vor verunreinigtes Wasser, welches täglich 4000 Kindern das Leben kostet. Die Stiftung schätzt, dass in Entwicklungsländern 70 Prozent der Industrieabwässer ohne Säuberung in die Flüsse geleitet werden. Durch die Industrialisierung und Verstädterung wird immer mehr Wasser benötigt. Dieses ist jedoch in den meisten Ländern der dritten Welt derart verschmutzt, dass jedes Jahr 1,4 Millionen Kinder sterben und die Umwelt weitgehend zerstört wird.
Weiterhin macht der WWF darauf aufmerksam, dass die Landwirtschaft unter Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln zu der Verunreinigung der Gewässer beiträgt, welche auch durch Kläranlagen nicht zu reinigen sei.
Die Ozonschicht wächst wieder
Im Bereich Umweltschutz gibt es selten positive Nachrichten zu vermelden. Umso erfreuter sind Wissenschaftler und Umweltschützer über die Ergebnisse neuester Messungen der Ozonschicht. 1987 wurde gegen den großen Protest der Industrie und unter Spott und Häme vieler Verbraucher das FCKW-Verbot ausgesprochen. Jetzt zeigen sich erstmals Erfolge dieses Verbots. Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben eine Studie vorgelegt die zeigt, dass sich in den vergangenen zehn Jahren die Ozonschicht wieder verdichtet hat. „Die Studie liefert den ersten Beweis dafür, dass die Erholung der Ozonschicht begonnen hat, weil FCKW verboten wurden„, bestätigt Markus Rex, Ozonexperte vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut. Zwar wird es noch mindestens 10 Jahre dauern, bis das Ozonloch tatsächlich beginnen kann kleiner zu werden, doch die bewiesene Verdichtung des Ozons lässt erstmals auf eine Regenerierung der von uns zerstörten Ozonschicht hoffen. FCKW wurde früher vor allem in Sprühdosen, als Kühlmittel in Kühlschränken oder als Lösungsmittel benutzt.
Eiklar gegen Milzbrand
Die Sporen der Milzbranderreger sind erstaunlich widerstandsfähig. Weder Trockenheit noch Hitze oder Kälte können ihnen etwas anhaben. Allerdings gibt es für alles ein Gegenmittel – man muss es nur finden. Das ist amerikanischen Forschern jetzt gelungen, die ein antibakterielles Enzym gefunden haben, dass die netzartig verbundenen Zuckermoleküle zerstört, aus dem die Zellwand der Bakterien besteht. Das Gute ist, dass dieses Lysozym in großer Menge im Eiklar unserer Hühnereier enthalten ist. Dadurch lässt es sich leicht als Nahrungsmittelzusatz verwenden, um im Falle eines wie schon häufiger angedrohten Anschlages mit Milzbranderregern, Nahrungsmittel gegen die Bakterien zu immunisieren. Erste Tests mit Fleisch und Milch haben diese Wirkung bestätigt. Jetzt sollen weitere Versuche zeigen, in welcher Verarbeitungsstufe dieses Lysozym eingesetzt werden müsste, um nicht durch zu hohe Temperaturen zerstört zu werden, wogegen das Lysozym im Gegensatz zum Milzbranderreger nicht gefeit ist.