Die Europäische Umweltorganisation EUA warnte erneut vor der Nutzung von Insektiziden in der Landwirtschaft. So sind beispielsweise, innerhalb der letzten zwanzig Jahre, bereits die Hälfte der europäischen Wiesen-Schmetterlinge verschwunden. Schmetterlinge sind ein wichtiger Indikator für die Gesundheit eines Biotops, weshalb ihr Verschwinden auch auf den Verlust vieler anderer Insektenarten schließen lässt. Von allen 17, der zwischen 1990 und 2011 untersuchten Schmetterlingsarten, ging die Anzahl der Exemplare drastisch zurück. Acht Arten, wie beispielsweise der Hauhechel-Bläuling, sind kaum noch anzutreffen. Die Bestände sechs weiterer Arten sind im gleichen Zeitraum so stark zurück gegangen, dass sie in wenigen Jahren ebenfalls kaum noch zu sehen sein werden. „Wir müssen die Bedeutung dieser Schmetterlinge und anderer Insekten anerkennen“, mahnt Hans Bruynickx, der Chef der EUA. Insekten spielen eine maßgebende Rolle bei der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen und sind die Grundlage jedes funktionierenden Ökosystems. Durch ihr Verschwinden sind deshalb nicht nur die Schmetterlinge, sondern auch die Populationen vieler anderer Arten gefährdet.
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Japanische Walfang-Gesetz vor Den-Haag
Aktuell wird vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag über die Klage gegen das japanische Walfang-Gesetz verhandelt. Der Vertreter der australischen Generalstaatsanwaltschaft, Bill Campbell, erklärte zum Beginn der ersten Anhörung, dass Japan versuche, den verbotenen kommerziellen Walfang unter dem „Deckmantel der Wissenschaft“ zu verstecken. Nachdem das 1986 von der Internationalen Walfangkommission (IWC) gesetzte Moratorium für den kommerziellen Walfang in Kraft trat, nutzt Japan die noch vorhandene Möglichkeit, Wale für wissenschaftliche Zwecke zu jagen. Nach Untersuchungen verschiedener Umweltschutzorganisationen ist dies jedoch nur vorgeschoben, um weiter offiziell Wale jagen zu können, deren Fleisch sich in Japan großer Beliebtheit erfreut. Bereits seit 20 Jahren versucht Australien erfolglos, Japan von der Beendigung des umstrittenen Walfangs zu überzeugen. Koji Tsuruoka, der Vize-Außenminister Japans widerspricht und beteuert, Japan betreibe den Walfang allein zu Forschungszwecken. Japan sei, so Tsuruoka, „stolz auf seine Tradition, in Harmonie mit der Natur zu leben“. Das das Fleisch der getöteten Wale auch verwertet werde, bedeute nicht, dass dies der Grund für den Walfang wäre.
Wissenschaftler wollen Mammut klonen
Wie schon Wissenschaftler aus Japan, wollen jetzt auch russische Forscher ein Mammut klonen. Hoffnung auf ein Gelingen der Pläne gab der Fund eines sehr gut erhaltenen Mammut-Kadavers auf einer arktischen Insel. „Das ist die erstaunlichste Entdeckung meines Lebens“, erklärte der Expeditionsleiter Semjon Grigorjew, dessen Crew die Überreste des rund 10.000 bis 15.000 Jahre alten Urzeitgiganten fand. Aufgrund der hohen Kälte ist der Kadaver so gut erhalten, dass rotes Muskelgewebe und flüssige Blutreste sichergestellt werden konnten. Damit könnte das erfolgreiche Klonen tatsächlich gelingen. Grigorjew: „Als wir das Eis unter dem Magen entfernten, floss sehr dunkles Blut heraus. Damit haben wir eine wirklich gute Chance, lebende Zellen aufzuspüren, die uns beim Klonen eines Mammuts helfen könnten.“ Ob ein Mammut, dessen Organismus auf die Bedingungen vor mehr als 10.000 Jahren eingestellt ist, wirklich in unserer industriell kontaminierten Luft leben könnte, ist fraglich. Versucht werden wird es aber sicher, wäre das Gelingen doch eine weltweite Sensation, die den Initiatoren viel Ruhm und nicht zuletzt, Geld einbringen wird.
Hummer sollen Windparks besiedeln
Wie das Institut für Polar- und Meeresforschung jetzt bekannt gab, sollen demnächst 3000 Hummer im Windpark „Riffgat“, in der Nähe der Insel Bochum, ausgesetzt werden. „Die in großer Zahl in den nächsten 15 Jahren in der Deutschen Bucht entstehenden Windparks stellen zwar einerseits einen Eingriff in das Ökosystem dar, könnten aber auch mit Maßnahmen zu einer ökologischen Aufwertung verbunden sein“, erklärt der Biologe Heinz-Dieter Franke. Mit dem Pilotprojekt wollen die Wissenschaftler des Polar- und Meeresforschungsinstituts feststellen, ob die Krebstiere mit den, beim Bau der Windräder entstandenen neuen Fundamente zurecht kommen und sich dort langfristig ansiedeln. Nach bisherigen Erkenntnissen bieten diese einen passenden Siedlungsraum für Hummer, da Hummer normalerweise auf felsigem Grund leben, der jedoch in der deutschen Nordsee, die von Schlick- und Sandböden dominiert wird, nur selten vorkommt. Das Land Niedersachsen unterstützt das Projekt mit fast 700.000 Euro, verspricht dieses doch bei Erfolg nicht nur ein ökologische Aufwertung der Offshore-Windparks, sondern es könnte auch die traditionsreiche und längst aufgrund des Zusammenbruchs der Hummerbestände eingestellte Hummerfischerei wieder aufleben lassen, auch wenn die Fischerei direkt in den Windparks nicht möglich sein wird.
Immer mehr Wildtiere
Immer häufigere schießen Jäger Tiere wie beispielsweise Waschbären, die erst in den vergangenen Jahren nach Deutschland eingeschleppt oder hier ausgesetzt wurden. Allein von der Nilgans wurden in der letzten Jagdsaison mit 11.000 Tieren rund 90 Prozent mehr Nilgänse erlegt, als vor fünf Jahren. Auch die Zahl der erlegten Waschbären stieg in diesem Zeitraum um 54 Prozent, auf 71.000. Die Zahlen belegen, wie gut sich die „Einwanderer“ in unserer Natur integriert haben. Allerdings ist nicht nur die Zahl an Exoten in Deutschland gestiegen. Auch die Populationen unserer einheimischen Tiere stieg im vergangenen Jahr an, wie der Jagdschutzverband mitteilte. So erlegten Jäger bundesweit über 1,1 Millionen Rehe, 402.000 Wildschweine und mehr als 130.000 Mal Damm- und Rotwild. Als Grund nimmt der Verband ein höheres Nahrungsangebot an. So vergrößerten Landwirte die Anbaufläche für Mais von 15.000 Quadratkilometer auf 25.000. Gerade Maisfelder sind beliebte und einfache Futterstellen für Wildschweine. Ohne die regelmäßige Jagd würde sich die Zahl der Tiere in kürzester Zeit verdreifachen, warnt ein Sprecher des Jagdschutzverbands. Immer wieder wird von Tierschutzvereinen gefordert, die Jagd völlig einzustellen, da sich dadurch ein natürliches Gleichgewicht zwischen Jagd- und Beutetiere einstellen würde.