Archiv der Kategorie: Fauna

Maikäferplage erwartet

Die meisten Menschen verbinden mit der Sichtung des ersten Maikäfers nur die Freude über den beginnenden Frühling. Für Land- und Forstwirte jedoch beginnt damit die Sorge um ihre Bäume und Reben. Denn für diese sind die Larven der Maikäfer eine echte Bedrohung. „Ein bis zwei Engerlinge pro Quadratmeter reichen schon aus, um schlimme Wurzelschäden anzurichten“, erklärt Michael Glas vom Pflanzenschutzdienst aus Baden-Württemberg. Aufgrund des vergangenen milden Winters schlüpfen die jungen Engerlinge derzeit in großen Mengen und müssen massiv bekämpft werden. Zehn bis Hundert Eier legt ein Weibchen in die Erde, unter Bäumen oder Weinreben ab. Die daraus schlüpfenden Larven vergraben sich im Boden und fressen drei Jahre lang an den Wurzeln, bevor sie sich in die bekannten Maikäfer verwandeln und ihrerseits auf Partnersuche gehen. Dadurch kommt es alle drei Jahre zu einem besonders hohem Maikäferbestand. Die Bekämpfung ist schwierig, da es keine Insektengifte gibt, die ausschließlich gegen Maikäfer wirken. Die ökologisch sinnvollste Bekämpfung der Maikäfer wurde in den vorherigen Jahrhunderten von den Bauern genutzt. Sie setzten eine Prämie auf Maikäfer aus und die Kinder bekamen im Mai Ferien, die sie für das Sammeln der niedlichen Tiere nutzten. Mehrere Tonnen der für Bäume so gefährlichen Käfer wurde auf die Art pro Jahr gesammelt – eine Methode, für die sich bestimmt auch heute noch viele Kinder begeistern würden, um sich ihr Taschengeld aufzubessern.

Koalas auf Liste der gefährdeten Arten

Australien will jetzt die besonders vom Aussterben bedrohten Koalabären besser schützen, als bisher. Wie der australische Umweltminister, Tony Burke, bekannt gab, plant sein Ministerium den Koala auf die australische Liste der gefährdeten Arten zu setzen. Vor allem in den Bundesstaaten Queensland, New South Wales und in Canberra leben nur noch wenige der possierlichen Tiere. Der Hauptgrund ist, wie für fast alle bedrohten Tierarten, die allmähliche Schrumpfung des Lebensraums der Koalas. Dieser wird durch neue Straßen, Wohn- und Industriegebiete immer kleiner, so dass die scheuen Tiere kaum noch Rückzugmöglichkeiten haben. Die Tiere seien „eindeutig in Schwierigkeiten, also müssen wir etwas unternehmen“, erklärt der Umweltminister. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten noch mehrere Millionen Koalabären in Australien. Inzwischen ist ihre Zahl auf 43.000 geschrumpft. Koalas schlafen circa 20 Stunden am Tag und ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern.

Eisbären deutlich älter als erwartet

Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat jetzt in der Fachzeitschrift „Science“ die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht die zeigen, dass Eisbären bereits seit circa 600.000 Jahren eine eigenständige Art sind. Bisher waren Zoologen und Forscher davon ausgegangen, dass die in der Arktis lebenden Polarbären sich erst vor rund 150.000 Jahren von den gemeinsamen Vorfahren mit Braun- und Schwarzbären getrennt haben. Mit Hilfe der inzwischen durchgeführten DNA-Analysen lässt sich jedoch ausrechnen, dass Eisbären fast viermal so alt sind, wie vermutet. Wissenschaftler befürchten jetzt, dass es den Tieren deshalb auch wesentlich schwerer fallen wird, sich den zu erwartenden veränderten Bedingungen anzupassen, die durch den Klimawandel unausweichlich sind. Zusätzlich wirken weitere Stressfaktoren, wie die Beschneidung ihres Lebensraumes und Umweltgifte, was die Bereitschaft der Eisbären zur Fortpflanzung verringern wird. Frank Hailer, einer der Autoren der vorliegenden Studie fasst zusammen, dass diese Beeinflussung durch den Menschen „die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärken und damit eine neue und vermutlich tief greifende Gefahr für das Überleben der Eisbären darstellen“ wird.

Hasen auf der Roten Liste

Trotz ihrer scheinbar häufigen Präsenz, sind in Deutschland die Hasenbestände vom Aussterben bedroht. Vor allem Feldhasen gelten inzwischen als stark gefährdet und sind sogar auf der Roten Liste verzeichnet. Zwar gibt es noch immer tausende der scheuen Tiere, allerdings ist eine hohe Population auch für den Fortbestand der Art notwendig, da Feldhasen viele Feinde wie Füchse, Marder und Raubvögel haben und bei zu geringer Populationsdichte schnell aussterben können. Die größte Gefahr für Hasen liegt allerdings in der Bebauung und Versiegelung von Grünflächen durch den Menschen. Dadurch geht den Tieren nicht nur der Platz zum leben verloren, sondern auch die für ihre Gesunderhaltung notwendigen Kräuter. Durch die intensiv bewirtschafteten Felder sterben nicht nur junge Hasen durch Mäh- und Dreschmaschinen, auch die überlebenden Tiere finden nicht mehr genug abwechslungsreiche Nahrung. Dem entgegenwirken würde eine stärkere Rückbesinnung auf ökologisch sinnvolle Bewirtschaftung und die Schaffung von Brachlandschaften, in denen nicht nur Hasen, sondern auch andere seltene Kleinsäuger und Vogelarten überleben könnten.

Wiederkehr der Wölfe ist kein Problem

Die allmählich in Deutschland wieder auftauchenden Wölfe, stellen nach bisherigen Beobachtungen keine Gefahr für Menschen oder Haus- und Nutztiere dar. Wie eine Untersuchung der Frankfurter Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Görlitz gezeigt hat, liegt der Anteil der Nutztiere als Beutetier für Wölfe bei weniger als einem Prozent. Am häufigsten ernähren sich Wölfe von wilden Huftieren, wie Rehen und Rotwild. Dies macht rund 77 Prozent ihres Speiseplans aus. Wildschweine und Hasen werden ebenfalls gern erbeutet. Das sich Wölfe an weidenden Schafen, jungen Rindern oder Hühnern vergreifen, kommt dagegen sehr selten vor. Das liegt vermutlich am Geruch der Menschen, die mit den Tieren in Berührung kommen und den Wölfen Gefahr signalisiert. Wölfe waren seit Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Erst im Jahr 2000 wurde ein Wolfspaar in Sachsen gesichtet, dass aus Polen eingewandert war und sich so wohl fühlte, dass es Nachwuchs bekam und hier aufzog. Inzwischen leben neun kleine Wolfsrudel, mit insgesamt 60 Tieren, von denen mehr als die Hälfte noch Jungtiere sind, wieder in Sachsen und Brandenburg. Einzelne Wölfe wurden auch in Mecklenburg, Bayern und Niedersachsen gesichtet. Zwar stehen Wölfe seit den neunziger Jahren in Deutschland unter Naturschutz, doch die Vorurteile gegen das Raubtier bestehen weiter – vor allem bei Landwirten und Tierhaltern, die um ihre Jungtiere fürchten. „Solange Schafe und Co. gut geschützt werden und es genug Auswahl unter den Wildtieren gibt, gehen Wölfe nicht die Gefahr ein, mit Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden konfrontiert zu werden“, erläutert der Görlitzer Zoologe, Hermann Ansorge. Um die Ressentiments gegen die wieder hier heimischen Wölfe zu entschärfen, gibt es in Sachsen staatliche Zuschüsse für Maßnahmen zum Herdenschutz, wie zum Beispiel den Kauf von Elektrozäunen. Konflikte zwischen Landwirten und Wildtier-Schutz sind allerdings auch nichts Neues. Ähnliche Probleme bestehen bei übermäßigen Wildschwein- oder Rehbeständen, die oftmals für hohe Fraßschäden auf Äckern verantwortlich sind. Für Deutschland ist die Wiederkehr der Wölfe jedoch ein gutes Zeichen, belegt es doch, dass unsere Wälder über stabile Tier- und dafür als Grundlage, auch Pflanzenpopulationen verfügen.