Meereswindkraftanlagen produzieren nicht nur Ökostrom, sie können durch ihre stabilen Fundamente im Meer, auch die Artenvielfalt fördern. Das ergab eine aktuelle Untersuchung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (Gewässervermessung). Die hauptsächlich aus Beton bestehenden Fundamente bieten künstliche Riffe. Dort können sich zuerst Algen, Wassermoose und in ihrem Gefolge Muscheln, Seesterne, Seeanemonen und Fische ansiedeln. Die vor dem Bau der ersten Offshore-Windkraftanlagen befürchtete Gefahr für Wassersäugetiere und Vögel, hat sich dagegen nicht bestätigt. „Die Bewegungen und Beleuchtungen der Windenergieanlagen scheinen die Vögel zu verscheuchen. Das senkt das Kollisionsrisiko erheblich“, erklärt ein Sprecher des Seeschifffahrtamtes. Dafür war der Windpark „Alpha Ventus“, 45 Kilometer vor Borkum und seine Auswirkungen auf das Ökosystem untersucht worden. Er ist der erste in Deutschland betriebene Offshore-Windpark, der seit 2010 Strom produziert. Inzwischen wurden über zehn weitere Windparks in Bau oder Betrieb genommen und 30 weitere genehmigt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat dabei die Aufgabe, die Umweltschutzmaßnahmen zu überwachen.
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Der beste Weihnachtsbaum ein Klon-Baum?
Alle Jahre wieder gehört die Jagd nach dem schönsten Weihnachtsbaum zu den Vorbereitungen auf die Feiertage. Mehr als 29 Millionen Tannen, Fichten und Kiefern werden jährlich im Dezember verkauft. Und diese sollen möglichst alle gleichmäßig gewachsen, gesund und mit üppigem Grün ausgestattet sein. Die Zucht schöner Weihnachtsbäume gestaltet sich jedoch schwierig, da Tannen windbestäubt werden. Mitarbeiter der Berliner Humboldt-Universität haben jetzt ein neues Verfahren entwickelt, das die unbegrenzte Züchtung der schönsten Bäume ermöglicht. Mit einer Mischung aus Pflanzenhormonen und Nährstoffen gelang ihnen das Klonen von Samenembryonen. Auf diese Weise können sie die schönsten und am besten gewachsenen Bäume beliebig oft reproduzieren. „Wir entwickeln Bäume mit einer Vielzahl an Merkmalen, die auf ihre Weise unterschiedlich schön sind“, erklärte der Pflanzenphysiologe, Kurt Zoglauer. So sollen Bäume in mehreren Größen und Breiten gezüchtet werden, um den unterschiedlichen Ansprüchen und Geschmäckern gerecht zu werden. Die designeten Weihnachtsbäume werden sicher ein Erfolg. Der Preis dafür ist jedoch ein weiterer kleiner Verlust an Lebensqualität, da sich die Vorfreude auf die Baumsuche, die notwendige Akzeptanz kleiner Makel und die Phantasie, mit der ein nicht optimaler Weihnachtsbaum zurecht gestutzt und geschmückt werden muss, nicht durch ein perfektes Aussehen kompensieren lassen.
Cannabis ohne Rauschwirkung gezüchtet
Israelischen Biologen ist es, nach eigenen Angaben gelungen Cannabispflanzen zu züchten, denen die berauschende Wirkung fehlt. Ein Sprecher der an der Züchtung beteiligten Gesellschaft Tikun Olam erklärte, dass die Pflanze genauso aussieht und riecht, wie die Originalpflanze. Lediglich der für die Rauschwirkung verantwortliche Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) konnte in der neuen Züchtung so stark vermindert werden, dass kein Rausch und damit auch keine Gewöhnung und Abhängigkeit mehr ausgelöst wird. Cannabis wird in Israel beispielsweise bei Diabetes und verschiedenen psychischen Krankheiten eingesetzt. Rund 6000 Menschen dürfen in Israel aus medizinischen Gründen Cannabis konsumieren. Darüber hinaus ist die Droge, wie in den meisten Ländern, offiziell verboten.
Zoologen entdecken neue Arten in Tiefsee
Britische Zoologen haben etliche neue Tierarten in der Karibischen See entdeckt. Dafür versenkten sie, wie im britischen Fachjournal „Nature Communication“ jetzt veröffentlicht wurde, in der Nähe der Cayman-Inseln einen Tauchroboter, der in 5000 Meter Tiefe Aufnahmen machte. Dort leben noch unbekannte Arten schlangenähnlicher Fische, Seeanemonen und Krabben in der Umgebung heißen Vulkangesteins und Unterwassergeysire, die das Wasser auf bis zu 450 Grad Celcius erhitzen. Die Tiere haben sich der Dunkelheit in Farbe und Sensorik angepasst und leben, aufgrund der hohen Wärmeabstrahlung, in sehr großen Populationen von bis zu 2000 Exemplaren pro Quadratmeter Meeresboden beieinander. Gefilmt wurde unter anderem die Krabbenart „Rimicaris hybisae“, die anstelle von Augen am Kopf, ein lichtempfängliches Organ auf ihrem Rücken trägt, dass die minimalen Lichtunterschiede auffangen kann. Auch Exemplare der „Rimicaris exoculata“, Unterseekrabben die bereits im Atlantik gefunden wurden, sichteten die Forscher. Das Ziel der Untersuchung ist es, neben der Entdeckung neuer Arten auch zu lernen, wie sich die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten der Tiefsee ausbreiten und weiterentwickeln.
Wüstenbildung erreicht 12 Millionen Hektar pro Jahr
Der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, hat die Staaten weltweit aufgefordert, sich stärker um die Verhinderung der fortschreitenden Wüstenbildung zu bemühen. Nach Angaben aktueller Untersuchungen, sind fast 40 Prozent der gesamten Landfläche unserer Erde von einer sich ausbreitenden Wüstenbildung betroffen. Um diesen Trend zu stoppen, ist schnelles Handeln erforderlich, mahnte der UN-Generalsekretär an. Die Hauptursache der Wüstenbildung ist der von uns verursachte Klimawandel. Nicht nur müsse dieser gestoppt werden, auch die Regenerierung der bereits ausgetrockneten Landstriche ist eine Notwendigkeit, um den Menschen der Region die Lebensgrundlage zu erhalten. Aktuell gehen rund 12 Millionen Hektar pro Jahr durch die Vergrößerung der Wüsten verloren, wie die Gesellschaft zur Bekämpfung der Wüstenbildung eruiert hat. Dies entspricht einer Fläche der Größe von Südamerika. Auch auf die „enormen wirtschaftlichen, sozialen und menschlichen Kosten“ durch die Ausbreitung der Wüsten, wurde durch Nassir Abdulasis el Nasser, auf der letzten UN-Vollversammlung hingewiesen.