Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Meeresspiegel steigt rasant

Wie eine aktuelle Untersuchung, die jetzt vom UN-Klimarat (IPCC) veröffentlicht wurde zeigt, steigt der Meeresspiegel aufgrund des Klimawandels schneller als erwartet. Derzeit liegt der Anstieg bei 3,2 Millimeter pro Jahr. Bisher waren von den Experten des IPCC nur 2,0 Millimeter berechnet worden. Da der Anstieg um rund 60 Prozent höher ist als ursprünglich prognostiziert, könnte der Meeresspiegel bis zum Jahrhundertende um über einen Meter höher liegen. „Die neuen Erkenntnisse unterstreichen, dass der IPCC keineswegs alarmistisch ist, sondern in einigen Fällen sogar die Klimarisiken unterschätzt hat“, erläutert Stefan Rahmstorf, Klimaexperte des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung und einer der beteiligten Studienautoren. Damit sind auch die zu erwartenden Folgen gravierender, als bisher angenommen. Unstimmigkeiten darüber, dass die Klimaerwärmung die Ursache für den Anstieg des Meeresspiegel ist, gibt es unter seriösen Forschern nicht mehr. Die Forscher warnen vor den katastrophalen Auswirkungen. So liegen viele besiedelte Gebiete nur wenige Zentimeter über dem Meeresspiegel, so dass die dort lebenden Menschen ihren Lebensraum verlieren. Auch schwere Hurrikans wird es dann häufiger geben. Dadurch werden hunderte Millionen Klimaflüchtlinge für großes Konfliktpotential sorgen. Die Klimaexperten raten an, rechtzeitig Vorsorge für die zu erwartenden Probleme zu treffen. Aktuell beraten politische Vertreter aus 190 Ländern auf der 18. Klimakonferenz in Doha über die Möglichkeiten, die Klimaerwärmung noch zu bremsen.

Abholzung des Regenwaldes auf niedrigstem Stand seit 20 Jahren

Im vergangenen Jahr ist die Abholzung des Dschungels im Amazonas nicht nur rückläufig, sondern sogar auf den tiefsten Stand seit über 20 Jahren gesunken. Zwischen Sommer 2011 und 2012 wurden 4656 Quadratkilometer Urwald gerodet, wie die Umweltministerin Brasiliens, Izabella Teixeira, mitteilte. Das entspricht einer ca. 27 Prozent kleineren Fläche, als im Vorjahreszeitraum. Dies ist die kleinste Fläche, seit 1988 damit begonnen wurde, eine diesbezügliche Statistik zu führen. Damit ist der brasilianischen Regierung ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen die Abholzung des Regenwaldes gelungen, zu dem sie sich vor drei Jahren verpflichtet hat. Bis 2020 soll die Abholzung um insgesamt 80 Prozent verringert werden. Die Rodung des brasilianischen Regenwaldes wird vor allem für die teilweise illegale Holzbeschaffung, aber auch für die Errichtung neuer Bauflächen vorangetrieben. Dadurch geht ein wichtiger Teil der weltweit notwendigen CO2-Speicher verloren, was sich stark auf die globale Klimaerwärmung auswirkt.

Beginn der 18. Weltklimakonferenz in Doha

Zum Auftakt der 18. Weltklimakonferenz in Doha, Katar, warnten Klimaforscher eindringlich vor den Folgen des Klimawandels, sollten dieser nicht sofort gestoppt, oder zumindest verringert werden. „Uns läuft die Zeit davon“, ermahnte die Leiterin des UN-Klimasekretariats, Christiane Figueres zu Beginn des Treffens. Sie kritisierte, dass trotz umfangreichen Wissens um die Gefahren nicht schnell und effektiv genug gehandelt würde. Sie erinnerte auch nochmals daran, dass es „sicherer und weniger kostspielig [sei], jetzt und nicht später zu handeln“. Ernsthaft an einer Einigung zu arbeiten, ohne sich von Details aufhalten zu lassen, forderte auch der Konferenzchef Abdullah al-Attijah. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es dieses Mal gelingt, sich auf einen zweiten Teil des Kyoto-Protokolls zu einigen. An der Weltklimakonferenz nehmen Vertreter aus 190 Ländern teil. Sie wollen bis 2015 einen Arbeitsplan zur Senkung des CO2-Ausstoßes und anderer Faktoren für den Klimaschutz erarbeiten, der dann 2020 in Kraft treten soll. Das primäre Ziel der Konferenz ist es, die nicht mehr aufzuhaltende Temperatursteigerung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf 2 Grad zu begrenzen. Die damit verbundenen Folgen wären für die Weltgemeinschaft noch tragbar. Dafür müssten allerdings schnell Maßnahmen getroffen werden. Aktuell ist eher eine Erhöhung um mindestens vier Grad zu erwarten, wodurch der Meeresspiegel steigen und sich der gesamte derzeitige Klimaverlauf ändern würde. Die Folge wären in einigen Regionen starke Überschwemmungen, während andere unter Dürren zu leiden hätten.

Globale Erderwärmung wird auch Deutschland treffen

Wissenschaftler warnen, dass sich auch in Deutschland der Klimawandel immer stärker bemerkbar machen wird. Immer öfter werden uns in Zukunft Hitzerekorde über 42 Grad auch in Deutschland schwer treffen, die unter anderem zum Austrocknen unserer großen Flüsse führen können. So wird vermutlich, so das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auch unser Rhein „öfter mal austrocknen“, auch wenn Deutschland das Glück hat zu den Ländern zu gehören, die vom Klimawandel wahrscheinlich zuletzt getroffen werden. Bemerkbar machen wird er sich jedoch indirekt schon viel früher und härter. Denn wenn die Temperatur, wie erwartet, um vier Grad steigt, werden die Menschen der tropischen Gegenden einen regelrechten Klimaschock erleiden, dessen Auswirkungen auch die europäische Gesellschaft massiv treffen würde. Die erwarteten Folgen sind, nach Angaben der Wissenschaftler, „dermaßen abschreckend, dass wir alles daransetzen sollten, den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen“. Ohne den politischen Willen ist das jedoch schwierig, wie Joachim Schellhuber, der Direktor des PIK, kritisierte. Technisch und ökonomisch wäre eine solche Begrenzung des Temperaturanstiegs möglich und nötig, doch geht das nur, wenn Politiker sich auch international dafür einsetzen; wie beim bald beginnenden Weltklimagipfel in Doha.

Treffen zum Schutz der Antarktis gescheitert

Das 14-tägige Treffen der Internationalen Kommission zum Schutz der Antarktis ist ohne ein Ergebnis zu Ende gegangen. Ein weiteres Treffen ist erst wieder für den Sommer nächsten Jahres geplant. Die Konferenz im australischen Hobart hatte zum Ziel, das 1,6 Millionen Quadratmeter große Gebiet des Ross-See zum Schutzgebiet zu erklären. Dabei handelt es sich um das derzeit sauberste ökologische System weltweit. Die Europäische Union, Australien und weitere Staaten hatten sich im Vorfeld des Treffens für eine Erweiterung des arktischen Schutzgebietes stark gemacht. Die Verhandlungen scheiterten jedoch, da Russland, China und die Ukraine nicht mit den damit verbundenen Beschränkungen der Fischerei einverstanden waren. Die Antarctic Ocean Alliance, ein Dachverband dutzender Umweltschutzorganisationen, kritisierte das Scheitern und die Blockade der drei Länder. Diese verhindere, dass die wenigen Rückzugsmöglichkeiten einer Vielzahl von Tieren angemessen geschützt werden kann. In der Antarktis leben neben Seelöwen, Robben und Pinguine etliche weitere seltene Tierarten, für die die Antarktis der einzige Lebensraum darstellt.