Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Streit um Jülicher Atommüll

Da es berechtigte Zweifel an der weiteren Lagerung von Atommüll in Jülich gibt, wird vorläufig keine weitere Genehmigung für die Lagerung von 152 Atommüllbehältern am Forschungszentrum Jülich erstellt werden, wie aus einer schriftlichen Stellungnahme des Ministerium für Bildung und Forschung hervor geht. Die aktuell vorliegende Erlaubnis erlischt am 30. Juni 2013. Da das Atommülllager nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards gerecht wird, hat das Forschungszentrum Jülich einen Antrag gestellt, Castoren im Zwischenlager Ahaus unterzubringen. Die rot-grüne Landesregierung hält dies jedoch für ein zu hohes Risiko und lehnte den Antrag ab. In den 152 betreffenden Atommüllbehältern lagern 300.000 hoch radioaktive Kugeln, die aus dem vor zwölf Jahren stillgelegten Jülicher Forschungsreaktor stammen. Noch in dieser Woche wird der Landtag in Düsseldorf über das Thema debattieren. Wie ein zufriedenstellendes Ergebnis aussehen könnte, ist aber zum derzeitigen Zeitpunkt noch unklar.

Umstrittener Staudammbau in Brasilien

Der Baubeginn des umstrittenen Mega-Staudamms in Brasilien scheint inzwischen fest zu stehen. Das Umweltinstitut des Landes genehmigte für den Bau im brasilianischen Amazonas-Becken die Rodung von fast 249 Hektar Wald für das geplante Wasserkraftwerk. Außerdem wurden Genehmigungen für den Bau von Zufahrtsstraßen erteilt. Der Staudamm wird, in seiner bisherigen Planung, der drittgrößte Staudamm der Welt sein. 11.000 Megawatt soll er nach Angaben der Entwickler liefern können. Rund neun Milliarden Euro Kosten wurden für den Bau veranschlagt. Doch nicht alle Menschen Brasiliens sind davon begeistert. Indianische Ureinwohner und Umweltschützer kritisieren, dass mit der Errichtung des Damms auch 500 Quadratkilometer Fläche geflutet werden, auf denen 16.000 Menschen leben. Die brasilianische Regierung bestreitet dagegen, dass davon Ureinwohner betroffen wären und verweist auf mehrere Millionen Euro, die für eine Abfederung eventueller sozialer und die Umwelt schädigende Folgen bereit gestellt wurden.

Chinesische Umweltschützer kritisieren Apple

Auch in China gewinnt der Umweltschutz immer mehr an Bedeutung. Ein Verband verschiedener chinesischer Umweltschutzorganisationen hat jetzt öffentlich den US-amerikanischen Konzern Apple kritisiert. Der Computer-Konzern bezieht einen nicht unerheblichen Teil seiner Bauteile von chinesischen Firmen, deren schlechte Arbeitsbedingungen Umwelt und Mitarbeiter vergiften. In einem Bericht, dem die Untersuchung der Produktionsbedingungen von 29 internationalen Konzernen zugrunde liegt, kam der Verband zu dem Schluss, dass in mehreren Zulieferbetrieben von Apple: „manche Arbeiter vergiftet und krank gemacht, die Nachbarschaft verschmutzt, die Rechte, Interessen und Würde der Beschäftigten verletzt“ werden. Von allen 29 untersuchten Unternehmen wurde Apple in dem Bereich am schlechtesten bewertet. Zwar behauptet Apple-Chef Steve Jobs, dass Apple „mehr als jeder andere Konzern auf diesem Planeten“ für seine Mitarbeiter tut, aber die Apple-Zulieferer schließt das wohl nicht mit ein. Apple ist jedoch nicht allein in der Kritik. Auch Nokia, Sony und LG haben im letzten Jahr nichts getan, um wie versprochen die Arbeitsbedingungen zu verbessern und höhere Umweltschutzstandards zu garantieren.

Indianer klagen gegen Eisbären-Schutzgebiet

Gegen die Ausweitung der Eisbären-Schutzgebiete in Alaska wollen jetzt die dort lebenden indianischen Ureinwohner klagen. Dieses Schutzgebiet soll zukünftig eine Fläche von fast 500.000 Quadratmetern umfassen. Dies jedoch schränkt die Möglichkeiten mehrerer indianscher Gruppen ein, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Das amerikanische Innenministerium, dass sich für die Ausweitung des Schutzgebietes einsetzt, hat jedoch bisher die Interessen der dort lebenden Menschen ignoriert. In einem offenen Brief an den amerikanischen Innenminister Ken Salazar kritisiert ein Verband der betroffenen Gruppen diese Ignoranz und kündigte eine Klage gegen das staatliche Vorhaben an. Jetzt ist es die Aufgabe des Ministeriums, eine für alle Beteiligten vernünftige Lösung zu finden. Gelingt dies nicht, droht ein gerichtliches Urteil die Schutzbemühungen zu verhindern.

Sparen beim Verbrennen von Geld

Viel kann man mit „verbrauchtem“ Geld nicht mehr anfangen. Und so werden in Estland die alten Kronen-Scheine einfach verheizt. Dafür werden sie zuerst geschreddert, anschließend zu kleinen Briketts gepresst und im Heizkraftwerk „Iru“ noch ein letztes Mal genutzt. Zur Energiegewinnung. Mit dem alten Geld werden mehrere Bezirke der Hauptstadt Tallinn geheizt. Estland hat zum Beginn des Jahres 2011 als 17. Europa-Staat den Euro eingeführt. Nur zwei Wochen lang sind beide Währungen im Land noch gültig. Bis dahin müssen alle alten Scheine getauscht worden sein. Rait Roosve, Chef der Sicherheitsabteilung der estnischen Zentralbank weiß; „Es gibt nicht so viele Möglichkeiten, was man mit Geldscheinen machen kann, wenn sie nicht mehr gültig sind“. Und so freut sich das Energieunternehmen der Hauptstadt, über die billigste und zugleich wertvollste Rohstofflieferung für ihr Kraftwerk. Allerdings zählt Estland ohnehin zu den Bargeldärmsten Ländern Europas. Hier ist das bargeldlose Zahlen weiter verbreitet, als in allen anderen europäischen Staaten. Und so werden wohl auch die Tallinner nicht allzu lange mit Geld heizen können.