Archiv der Kategorie: Umweltschutz

UNO organisiert Erforschung des Artensterbens

Die UNO hat eine Expertengruppe mit der Erforschung des Artensterbens beauftragt. Diese soll alle Regierungen weltweit mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über die sich verringernde Artenvielfalt und ihre jeweiligen speziellen Ursachen versorgen. Die Arbeitsweise des Gremiums soll ähnlich strukturiert werden, wie die des Weltklimarates, der seit über drei Jahren alle Studien über den Klimawandel zusammenfasst und auswertet. In drei Jahren soll die neue Forschergruppe die erste Analyse der gesammelten Daten vorlegen. Achim Steiner, der Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), halt die Entscheidung der UNO für einen wichtigen Schritt, um das Aussterben vieler Arten zu reduzieren. Für ihn ist es ein Durchbruch bei der Organisation einer globalen Antwort auf den Verlust von lebenden Organismen und Wäldern, Gewässern, Korallenriffs und anderen Ökosystemen“. Das Ziel der geplanten Arbeit ist es, schnell effiziente Maßnahmen gegen das weitere Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten ergreifen zu können. Bedroht sind aktuell 30 Prozent aller Amphibien, 20 Prozent aller Säugetierarten und weltweit 12 Prozent der Vogelarten.

Klimakonferenz – zähe Verhandlungen, geringe Erfolgserwartung

Wie zu erwarten war, kommen die Gespräche auf der Klimakonferenz in Cancun nur langsam voran. Um jede einzelne Formulierung des Vertrages wird gerungen, wie sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) beschwert: „Langsamkeit ist schon fast eine diplomatische Formulierung.“ Uneinig sind sich die Vertreter der einzelnen Länder vor allem und die Zukunft des Kyoto-Protokolls, auf dessen Bestand Länder wie China bestehen während andere, darunter Japan, Russland und Kanade, darauf ganz verzichten wollen. Japans Umweltminister Ryo Matsumoto, besteht darauf, dass Japan kein Interesse an einer Fortführung des Kyoto-Protokolls hat: „Japan wird sich am Festlegen einer zweiten Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll nicht beteiligen.“ Lieber würde er eine neue Übereinkunft auf Grundlage des im letzten Jahr in Kopenhagen ausgehandelten Klimaschutzabkommens treffen. Der Grund dafür ist die traurige Tatsache, dass die USA und China, die gemeinsam 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verursachen, das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet haben und dadurch auch bei einer Verlängerung dieser Vereinbarung zu nichts verpflichtet wären. Für das Kyoto-Protokoll spricht, dass die rechtliche Verpflichtung damit größer wäre. Das nützt allerdings nur wenig. Erstens wurde schon das bisherige K-P. nicht eingehalten. Zweitens fehlen darin die Hauptverursacher des Klimawandels, was nicht nur den Erfolg halbiert, sondern auch den USA und China einen wirtschaftlichen Vorteil brächte – auf Kosten der Weltbevölkerung. Behindert werden die Verhandlungen laut Norbert Röttgen vor allem dadurch, dass „keiner sich zu früh bewegen“ wolle, wie das in vielen Gipfeltreffen der Fall ist. Das es sich bei der Klimakonferenz um für alle Länder gleichermaßen notwendige Verbesserungen geht, scheint daran nichts zu ändern.

Eemshaven: Greenpeace besetzt Großbaustelle

Greenpeace hat gestern in einer Großaktion die Baustelle für das heftig umstrittene Kohlekraftwerk von RWE in Eemshaven, auf der niederländischen Seite des Bauplatzes, besetzt. In 100 Metern Höhe haben Aktivisten ein schwebendes Zelt an drei der Baukräne aufgehängt. Aus Sicherheitsgründen musste RWE die Bauarbeiten vorläufig unterbrechen. Der ehemals als Umschlaghafen errichtete Seehafen Eemshaven, soll zu einem riesigen Energiepark umgebaut werden, in dem bis zu vierzig Prozent des gesamten Strombedarfs der Niederlande produziert werden soll. Zu dem bereits bestehende Gaskraftwerk soll eine weiteres Gaskraftwerk, und ein kombiniertes Gas-Kohle-Biomasse-Kraftwerk errichtet werden. Ein weiteres Kohlekraftwerk an diesem Standort plant das Energieunternehmen „Nuon“. Greenpeace-Sprecherin Agnes de Rooij kritisiert; „Während auf dem Klimagipfel in Cancún nach einer Lösung für gefährliche Klimaveränderungen gesucht wird, investieren diese Energiegiganten weiter in altmodische und umweltverschmutzende Kohlekraftwerke.“ Fünfzigtausend Menschen haben bereits in einer groß angelegten Telefonaktion versucht, das Bauvorhaben zu stoppen und statt dessen in erneuerbare Energien zu investieren. Bisher erfolglos. Statt dessen ist auch ein weiteres Atomkraftwerk in Edmshaven im Gespräch. e Rooij. „Mit dieser Aktion rufen wir Essent auf, die Beschwerden seiner Kunden Ernst zu nehmen und den unverantwortlichen Plan zu stoppen.“

Klimaschutzkonferenz in Cancun ohne Ergebnis?

Trotz aller Reden und Beteuerungen, auch die Klimaschutzkonferenz in Cancun wird ohne die geplanten und versprochenen Vereinbarungen zu Ende gehen. Nach einer Woche zäher Verhandlungen, zeichnet sich noch immer kein Ergebnis ab. Dabei hat der Leiter des Umweltprogramms UNEP zum Beginn der Debatten eine ernst zu nehmende Studien über die Folgen des Schmelzens der arktischen Gletscher vorgelegt, die nicht nur den Verlust der Wasserspeicher von hundert Millionen Menschen, sondern auch die Überflutung ganzer Inselstaaten nach sich ziehen werden. Schwierig bei den laufenden Verhandlungen ist die Zukunft des Kyoto-Protokolls, dass wichtige Schwellenländer beibehalten wollen, während ein Großteil der Industriestaaten dies ablehnt. Allerdings eingehalten, wurde auch das Kyoto-Protokoll schon nicht. Dazu kommt die Probleme bei der Einbindung der USA in verschiedene Klimaschutzabkommen, die Präsident Barack Obama derzeit seinen Wählern nur schwer verkaufen kann, die aber wiederum eine Voraussetzung für das Engagement Chinas und Indiens ist, die inzwischen zu den größten CO2-Produzenten gehören. Lediglich ein paar Einzelfragen zur Finanzierung des weltweiten Waldschutzes konnten bisher geklärt werden. Viel mehr erwarten, dürfen wir wohl auch diesmal nicht.

Klimakonferenz in Mexiko – wieder kein Konsens?

Gestern begann die Klimakonferenz in Mexiko. Umweltminister Norbert Röttgen hatte im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Cancun bekannt gegeben, dass die Bundesregierung sich für konkrete Entscheidungen in wichtigen Teilbereichen einsetzen wird: „Es geht nicht darum, weitere Schritte zu planen, sondern Schritte zu tun“. Dabei sprach er von „balancierten Paketen von Entscheidungen“, die umgesetzt werden müssen. Auch bestehe er darauf, dass sich nicht nur die europäischen Staaten engagieren, sondern alle Staaten verbindliche Verpflichtungen übernehmen sollten. Besonders die USA und China dürfen sich nicht der Verantwortung entziehen. Röttgen: „Der Grundsatz der rechtlichen Verpflichtung kann nicht zur Disposition gestellt werden…Wir müssen die mit ins Boot bekommen, die den größten Teil der Emissionen haben.“ Er drängte darauf, dass die zum Beginn dieses Jahres als freiwillig formulierte Ziele einzelner Länder auf eine verpflichtende Vertragsgrundlage gestellt werde. Dazu zählt auch, die bei der Klimakonferenz in Koppenhagen anvisierte Verringerung der Erderwärmung um zwei Grad, die sich nur durch strikte CO2-Einsparungen erreichen lassen. Auch für neue Vereinbarungen zum Waldschutz will Norbert Röttgen sich im Namen der Bundesregierung einsetzen. Das allerdings die Bundesregierung erst vor wenigen Tagen, wichtige für Deutschland vereinbarte Klimaziele im Haushaltsplan gestrichen hat, dürfte nicht sonderlich zur Glaubwürdigkeit dieser Aussagen beitragen.