Archiv der Kategorie: Umweltschutz

Atommülllager Asse wird geräumt

Im November dieses Jahres sollen die ersten Fässer mit radioaktivem Müll aus dem umstrittenen Atommülllager Asse heraus geholt werden. Dies teilte jetzt das Bundesamt für Strahlenschutz mit. Notwendig wird dies, da das Bergwerk Asse einsturzgefährdet ist und eine sichere Lagerung des strahlenden Mülls hier nicht mehr gewährleistet ist. Dafür müssen die Einlagerungskammern durch Bohrungen aufgebrochen werden. Anfang November wird die erste Kammer in ungefähr 750 Metern Tiefe geöffnet werden. In den Jahren 1977 und 1978 wurden hier über 4300 Fässer mit radioaktiven Abfällen untergebracht. Durch Probebohrungen muss jedoch vorab fest gestellt werden, in wie weit die eingeschlossene Luft kontaminiert ist und welche zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen. Die entscheidende Frage wird jedoch sein, wohin der radioaktive Abfall jetzt gebracht werden soll. Denn das Problem wird, je nach Art der Strahlung, ein paar hundert bis tausend Jahre bestehen bleiben.

Porsche Cayenne laut Bundesregierung klimafreundliches Auto

Verbraucher kennen bereits die Energie-Label, mit denen Elektrogeräte versehen sind. Die Buchstaben gehen von A bis G und die Farben von grün bis Rot. Jeder Konsument, der sich einen neuen Kühlschrank kaufen möchte, braucht einfach nur auf das Label schauen und weiß sofort, mit welchem Gerät er kostengünstig seine Lebensmittel kühlen kann – ganz einfach!

So einfach soll es nun auch bei den bereits 1999 von der EU beschlossenen Auto-Label sein. Da hat uns der liebe Herr Wirtschaftsminister eine wunderbare Liste zukommen lassen, die der Verkehrsclub Deutschland auf seiner Internetseite vcd.org bereitstellt. Demnach sollen nämlich die Effizienzklassen nicht einfach nach Verbrauch, respektive CO2-Ausstoß dargestellt werden, sondern das Leergewicht des Autos fließt mit ein. Ganz logisch: schwere Autos dürfen mehr Verbrauchen als kleine, leichte Autos. Nett wie Herr Brüderle die Diskriminierung der großen Luxus-Geländewagen minimiert.

Sieht man sich die Resultate ohne Ironie an, so kommt man zum Ergebnis, dass ein Porsche Cayenne S Hybrid mit einer CO2-Emission von 193 Gramm pro Kilometer sowie ein Audi Q7 TDI mit 195 Gramm den Label-Buchstaben B erhalten. Demgegenüber bekommt eines der klimafreundlichsten Autos, der Citroen C1 den Buchstaben D. Dieser stößt aber lediglich 106 Gramm CO2 aus seinem Auspuff heraus. Die höchste Klimaeffizienz (A) haben in dem Entwurf Autos wie der 3er oder 5er BMW.

Wenn Deutschland in ehrlicher Weise dem Klimawandel entgegentreten möchte, dann ist eine derartige Umsetzung der CO2-Label für Autos eine Farce.

Vorbereitung der nächsten Klimakonferenz

4.500 Experten aus 182 Ländern der Erde sind heute in Bonn, zur Vorbereitung der nächsten Klimakonferenz eingetroffen. Ihre Aufgabe ist es, einen Text zu erarbeiten, der als Grundlage für ein neues Weltklimaabkommen dienen soll. Die vergangene Klimakonferenz hat kaum messbare Ergebnisse für das Weltklima erbracht. Doch 2012 läuft das Kyoto-Protokoll aus. Bis dahin müssen sich die Politiker der Industrienationen darüber geeinigt haben, wie sie zukünftig im Bereich Klimaschutz zusammenarbeiten wollen. Seit der gescheiterten UN-Konferenz in Koppenhagen Ende vergangenen Jahres, stecken die Verhandlungen in der Krise. Die Teilnehmer konnten sich nicht auf eine gemeinsame Vorgabe zur Senkung der CO2- Emissionen einigen. Diesmal wird der Druck auf die teilnehmenden Länder stärker sein. Es bleibt zu hoffen, dass die katastrophalen Auswirkungen unseres Handelns, wie aktuell bei der Öl-Havarie im Golf von Mexico ersichtlich ist, diesmal für mehr Verhandlungsbereitschaft bei den verantwortlichen Politikern sorgt.

Mission „Top Kill“ ist gescheitert

Die Operation „Top Kill“ von BP sollte das Bohrloch im Golf von Mexiko abdichten, was leider nicht gelungen ist. Weiter laufen tonnenweise Öl aus dem Bohrloch ins Meer. Die Küsten im Mississippi-Delta werden weiter vom Öl heimgesucht. Die Ölkatastrophe nimmt seinen Lauf. Nun planen Experten weitere Maßnahmen, um die Katastrophe in den Griff zu bekommen. Demnach soll das Öl aufgefangen werden und in ein Schiff geleitet werden.

Seit der Explosion der Bohrinsel im April sind laut US-Regierung rund 150 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Zahlreiche Tiere verenden an den Küsten, darunter auch seltene Tiere. Mehr als 240 Kilometer der Küsten sind bereits vom Öl verseucht worden.

Die Kosten, die der Ölkonzern BP bislang aufbringen musste, beziffert der Konzern auf 930 Millionen Dollar. Stellt man den Gewinn der ersten Quartals von über sechs Milliarden Euro gegenüber, so ist der Konzern immer noch nicht gefährdet. Vielleicht musste die größte Ölkatastrophe der Vereinigten Staaten kommen, damit die Menschen endlich begreifen, wo die Abhängigkeit vom Öl langfristig hinführen kann.

BP schließt erstmals Bohrloch

Endlich zeigen sich erste Erfolge, bei der versuchten Versiegelung des außer Kontrolle geratenen Bohrloches im Golf von Mexiko. Durch das Beschießen des Bohrloches mit einen Spezielschlamm ist es endlich gelungen, das Austreten des Rohöls zu stoppen. Jetzt plant BP mit der so genannten Junk-Shot-Methode, das provisorische Schlamm-Ventil zu stabilisieren. Dabei werden Reste von Gummi und Faserabfälle in das Bohrloch gefüllt, die als „Brücke“ für weitere Schlammmassen dienen sollen. Ist das erfolgreich, kann im nächsten Schritt eine stabile Zementfüllung eingespritzt werden. Ob das Schlamm-Müll-Gemisch dem Druck des Öls so lange stand hält, ist aber weiterhin ungewiss.

Durch Schlampigkeit und bewusste Inkaufnahme der Risiken hat der Energiekonzern BP hier die größte Ölkatastrophe der amerikanischen Geschichte verursacht. Bisher belaufen sich die Kosten auf 930 Millionen US-Dollar. Allerdings konnte noch nicht mal annähernd der Aufwand berechnet werden, den die Beseitigung, so weit überhaupt möglich, der entstandenen Umweltschäden kosten wird. Bleibt zu hoffen, dass der amerikanische Präsident Obama, der versprach die Angelegenheit zu regeln, die Firma BP hier auch finanziell in vollem Umfang zur Verantwortung zieht.