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PFTBA – Neues Treibhausgas entdeckt

Kanadische Wissenschaftler konnten in der Erdatmosphäre ein weiteres Gas nachweisen, dass mitverantwortlich ist, für die Zerstörung des Ozons. Dabei handelt es sich um Perfluortributylamin (PFTBA), das beispielsweise in der Elektroindustrie eingesetzt wird. Perfluortributylamin ist, nach Angaben der Forscher der Universität Toronto, in der Erdatmosphäre extrem lange haltbar, weshalb es besonders schädlich für die Ozonschicht ist und einen großen Anteil am Treibhauseffekt hat. Dazu kommt, dass bis jetzt noch keine Substanz gefunden wurde, mit der das Gas neutralisiert werden kann. Cora Young, eine der an der Untersuchung beteiligten Chemikerinnen erklärte, dass jedes einzelne PFTBA-Molekül die Erdatmosphäre ebenso schädigt, wie 7100 CO²-Moleküle. Kohlendioxid (CO²) ist das bekannteste Treibhausgas, dessen Reduzierung das derzeitige globale Hauptziel, im Kampf um die Verminderung der Erderwärmung ist. Jetzt soll in einer detaillierten Untersuchung die Auswirkung des neu entdeckten Treibhausgases ermittelt werden. Die Forscher warnen jedoch bereits davor, dessen großen Effekt auf das Klima zu unterschätzen.

Okapis drohen auszusterben

Auch Okapis sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Die Population der in den Regenwäldern des Kongo lebenden, giraffenartigen und friedlichen Pflanzenfresser, ist vor allem durch die Abholzung seines angestammten Lebensraums, durch illegalen Erzabbau und durch Wilderei, in den letzten Jahren stark geschrumpft. Wie die Naturschutzunion IUCN in Genf mitteilte, musste das Okapi deshalb jetzt in die Rote Liste stark gefährdeter Tierarten aufgenommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass wegen der großen Armut in der Demokratischen Republik Kongo, Okapis sogar wegen ihres Fleisches gejagt werden, wie die Expertin von IUCN, Noelle Kumpel erklärte. Demnach hängt das Überleben der Art auch davon ab, ob es der Regierung des Landes gelingen wird, zeitnah die Lebensbedingungen für die Bevölkerung drastisch zu verbessern. Bei der Aktualisierung der Roten Liste musste noch eine weitere Vogelart, der Sarothurura ayresi, eine Rallenart, hinzugefügt werden. Verbessert hat sich dafür die Chance für Lederschildkröten und zwei Albatros-Arten, deren Bestand sich in den vergangenen Jahren leicht erholen konnte. Die Gesamtzahl der vom Aussterben bedrohten Tierarten ist jedoch, auch im letzten Jahr, weiter gestiegen.

Treibhausgase auf neuen Höchstwert

Die Menge der drei schädlichsten Treibhausgase in der Atmosphäre, hat erneut Höchstwerte erreicht. Das teilte die Weltwetterorganisation mit, die im Auftrag der Vereinten Nationen die Daten auswertete. Neue Negativrekorde gibt es demnach beim Anteil an Kohlendioxid, Distickstoffmonoxid und Methan. Der Strahlungsantrieb, der als Maß für die Erderwärmung gilt, stieg innerhalb der letzten 12 Jahre um 32 Prozent. Das ist, zum größten Teil, eine direkte Folge der hitzebindenden Treibhausgase. Besonders problematisch ist, dass deren Anstieg immer schneller geht. Insgesamt erhöhte sich allein die CO²-Konzentration vom Beginn des vorindustriellen Niveaus ab 1750 bis 2012 um 141 Prozent. Der Anteil an Distickstoffmonoxid stieg sogar um 260 Prozent. Die UNEP (UN-Umweltprogramm) geht inzwischen davon aus, dass das Zweigradziel kaum noch erreichbar ist. Auch die zuletzt vereinbarten Zusagen über die Verringerung des CO²-Ausstoßes würden, bei korrekter Einhaltung, nicht mehr ausreichen, um das langfristige Zweigradziel zu erreichen. Allmählich, so UNEP schließt sich „das Fenster der Gelegenheit“, um die Erderwärmung auch nur zu verlangsamen.

Amnesty International vs. Shell

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, vertuscht der Ölkonzern Shell, seit Jahren seine Verantwortung, an zahlreichen Öllecks in Nigeria, um möglichen Schadenersatzforderungen zu entgehen. Allein 2012 hatte es im Nigerdelta 348 Lecks bei Shell gegeben, sowie fast 1000 weitere, die im Zuständigkeitsbereich des Shell-Tochterunternehmens ENI auftraten. Als Begründung für die unkontrollierten Austritte von Rohöl gibt Shell dafür fast immer Öldiebstahl an. Das sei jedoch falsch, so die Sprecherin von Amnesty, Audrey Gaghran. „Shells Angaben zu Öllecks kann man nicht vertrauen.“ Was wohlweislich verschwiegen wird ist, dass die Infrastruktur der Bohrlöcher zu einem Großteil völlig verrottet ist und Sicherheitsmaßnahmen sträflich vernachlässigt werden. Da die Ursachen für die Öllecks fast ausschließlich Konzernintern untersucht wird, ist es für Shell leicht, die wahren Gründe für die vielen Umweltschäden zu vertuschen. Zudem läge es in der Verantwortung des Ölkonzerns dafür zu sorgen, dass die Umweltgefährdenden Anlagen ausreichend gegen Übergriffe von Außen geschützt sind. Nigeria ist der größte Öllieferant in Afrika, südlich der Sahara. Seit rund 50 Jahren wird hier Öl gefördert, weshalb das Land unter massiven Umweltschäden leidet.

CO²-Ausstoß steigt weiter

Im Vergleich mit dem Vorjahr, ist der CO2-Ausstoß 2012 etwas langsamer gestiegen. Statt um 2,9 Prozent, wie 2011, erhöhten sich die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr nur um 1,1 Prozent. die Niederländische Umweltprüfbehörde (PBL) analysierte die Entwicklung und stellte fest, dass die verstärkte Nutzung von Wasserkraft in China und die Schiefergasnutzung in den USA maßgeblich dabei halfen, den Ausstoß zu verringern. „Die Entwicklung zeigt einen Wandel zur geringeren Verwendung fossiler Treibstoffe hin zu mehr erneuerbarer Energie und Energiesparen“, erklären die Beamten der PBL. Dennoch wurden im vergangenen Jahr 34,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen – ein neuer Negativrekord. In China stieg der CO²-Ausstoß, trotz der Inbetriebnahme neuer Wasserkraftwerke, aufgrund des rasanten Wirtschaftswachstums, um fast 10 Milliarden Tonnen. Positiver gestaltet sich die Entwicklung in Europa. Hier sank der Gesamtausstoß von CO² um 1,6 Prozent, was allerdings auch auf die schwächelnde Wirtschaft zurückzuführen ist, wodurch weniger Energie benötigt wurde. Das Verbrennen fossiler Energieträger ist, mit 90 Prozent, noch immer die Hauptursache des globalen CO²Ausstoßes.