Deutsche Umwelttechnologie in Hongkong sehr gefragt

Die „Ein Land, zwei Systeme“- Doktrin ermöglichte es China, über die ehemalige Kronkolonie Hongkong mit dem Westen zu kooperieren, ohne das eigene autoritäre sozialistische System zu gefährden. Durch die freieren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, entwickelte sich Hongkong zu einem der Industriereichsten, dichtbesiedelsten und aufgrund seines einzigartigen politischen Status, zu einem der teuersten Flecken der Erde. Mehr als 6000 Einwohner leben hier pro km². Das macht sich vor allem durch eine extrem hohe Luftverschmutzung bemerkbar. Der Smog, der von den Kraftwerken produziert wird, löst sich nur selten ganz auf. Jetzt versucht China, durch eine bessere Anbindung Hongkongs mittels neuer Infrastrukturen und der Errichtung vorzeigbarer Kulturareale, der Stadt ein besseres, seiner wirtschaftlichen Bedeutung angemessenes Image zu verleihen. Dazu gehört auch der Umweltschutz. Immer stärker übt die Bevölkerung Hongkongs öffentlich Druck auf die Regierung aus, gegen die schweren Wasser- und Luftverschmutzungen vorzugehen, unter denen hier viele Menschen leiden. Der Bedarf an Umwelttechnologie und effektiven Systemen zur Energieeinsparung ist in Hongkong groß. Stephen Kai Wong, offizieller Direktor der Wirtschafts- und Handelsrepräsentanz, die 2009 in Berlin eröffnet wurde, wirbt in Deutschland verstärkt Firmen für Investitionen in Hongkong, die sich auf Umwelttechnologie spezialisiert haben. Inzwischen gibt es circa 560 deutsche Firmen in der Vorzeigestadt Chinas, doch gerade im Bereich der Umwelttechnologie, nutzen deutsche Firmen ihre Möglichkeiten sich hier zu profilieren nicht aus. Und das ist ein Fehler, denn an den Angeboten Hongkongs orientieren sich viele chinesische Unternehmen, so dass Investition hier oft der Beginn umfangreicher deutsch-chinesischer Handelsbeziehungen sind.