Der amerikanische Biochemiker Craig Venter, war bereits maßgeblich an der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms beteiligt und gilt als derjenige Wissenschaftler, der im Jahre 2000 als Erster die Komplette menschliche DNA entzifferte. 2005 gründete er mit seinem Forschungsteam die Firma Synthetic Genomics Inc., deren Ziel die Erschaffung des ersten künstlichen Mikroorganismus war. Bereits zwei Jahre später gelang es ihm, erstmals das Erbgut einer Bakterie komplett synthetisch herzustellen. Da die Gene aber um zu leben und sich zu Vermehrung eine schützende Hülle und Zytoplasma brauchen, konnte er den Erfolg seiner Arbeit nicht beweisen. Diesen Beweis zu erbringen ist ihm jetzt gelungen. Er implizierte den künstlich nachgebauten Gensatz der Bakterie Mycoplasma mycoides in ein anderes Bakterium (Mycoplasma capricolum) dessen eigene DNA er zuvor entfernt hatte. Die künstlichen Gene übernahmen die Kontrolle der Zelle.
Damit wurde die Möglichkeit eröffnet, Lebewesen mit bestimmten, wünschenswerten Eigenschaften zu kreieren.
Natürlich gibt es auch Kritiker des Experimentes. Die Organisation Testbiotech warnt davor, dass wir die Auswirkung der Verbreitung künstlicher Gene nicht abschätzen können. Sie verlangen, dass Firmen die in dem Bereich experimentieren erfasst und ihre Sicherheitsparameter geprüft werden sollen. Doch Craig Venter kontert:
„Dies ist ein sehr machtvolles Instrument, um die Biologie nach unseren Wünschen neu zu formen„. Und tatsächlich, Anwendungsmöglichkeiten gäbe es genug. So könnten Bakterien zur Erzeugung von Bio-Kraftstoffen oder zum Einsatz gegen Umweltverschmutzung gestaltet werden. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.