Eigentlich ist es eher traurig, als interessant. Wie jetzt bekannt wurde, diskutierte bereits vor vierzig Jahren die Nixon-Regierung über die Wahrscheinlichkeit und die möglichen Auswirkungen einer von unserer Industrie verursachten Klimaveränderung. Das geht aus den Dokumenten hervor, die bei der Veröffentlichung der Nixon-Bibliothek eingesehen werden konnten. Bereits Nixons Berater, der Demokrat Patrick Moynihan, setzte sich für ein globales Überwachungssystem ein, welches die Konzentration von Kohlendioxid in unserer Atmosphäre messen sollte. Wie wir wissen, ohne Erfolg. Das geschah lange, bevor die Erderwärmung durch Treibhausgase offiziell als Problem ins Bewusstsein der Öffentlichkeit drang – eine Tatsache, die um so stärker den schon damals gut informierten Politikern zur Last zu legen ist.
Schon Moynihan war im Besitz von Berechnungen die erkennen ließen, dass die Belastung durch Kohlendioxid bis zum Jahre 2000 um 25 Prozent zunehmen und dies unter anderem zu einem Schmelzen des Polareises und dem damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels verbunden sein würde. Nixon hat damals zwar immerhin die Umweltbehörde EPA eingerichtet, aber wie die weitere Entwicklung der bisher kaum vorhandenen Umweltpolitik in den USA zeigt, war deren Einfluss wesentlich geringer, als der Einfluss der Industrie-Lobby. Das demonstriert auch sehr deutlich, dass der Versuch, die von Umweltschützern erhobene Daten über die Zerstörung unseres Lebensraumes zu diskreditieren, nichts weiter ist, als eine Ausnutzung der durch die finanzielle Stärke erworbenen Macht. Einer finanziellen Stärke, die auch auf Kosten unserer Umwelt erlangt wurde. Wirtschaftlich zweifellos eine hervorragende Strategie, denn die Erfahrung lehrt, dass es nicht die Verursacher sind, die für die entstandenen Schäden aufkommen müssen.