Die Lage im Kernkraftwerk Fukushima 1, hat sich im Laufe der vergangenen Tage weiter verschärft. Noch immer ist die Gefahr einer kompletten Kernschmelze nicht gebannt, sondern steigt eher. Zwar konnte für 2 Reaktoren das Kühlsystem wieder instand gesetzt werden, doch mittlerweile müssen die japanischen Behörden einräumen, dass die bei dem schweren Erdbeben und der anschließenden Überschwemmung entstandenen Schäden am Reaktor 3 vermutlich gravierender sind, als bisher gehofft. „Es ist möglich, dass der Reaktordruckbehälter, der die Brennstäbe enthält, beschädigt ist“, gibt ein Sprecher des Unternehmens Tepco an. Noch in einem sehr weiten Umkreis um den Reaktor, wurde ein sehr stark erhöhte Radioaktivität gemessen. Von Reaktor 3 geht deswegen eine so hohe Gefahr aus, weil sich in dessen Inneren nicht nur Uran, sondern auch das gefährlichere Plutonium befindet. Ausgerechnet der am schwersten beschädigte Reaktor, ist der einzige des AKW, der mit diesen MOX-Brennelementen bestückt ist. Seit dem 11. März versuchen Techniker und Feuerwehrleute das Kühlsystem des Reaktors wieder zu aktivieren. Nach so langer Zeit ohne eine richtige Kühlung, hat nach Meinung von Experten die Kernschmelze schon begonnen, während das ganze Ausmaß der technischen Schäden noch immer nicht abgeschätzt werden kann. Jetzt wurden drei weitere Mitarbeiter von Tepco schwer verstrahlt, als sie mit ausgelaufenem, kontaminierten Wasser in Berührung kamen. Immer mehr Staaten haben inzwischen Einfuhrbeschränkungen für Lebensmittel aus Japan verhängt, da gemessenen Strahlenwerte in den landwirtschaftlichen Anbauprodukten rasant gestiegen sind.