In Deutschland haben 250.000 Menschen in vier deutschen Großstädten gegen die geplante Verlängerung der AKW-Laufzeiten demonstriert. Dabei wurde auf die Katastrophe im Reaktor Fukushima 1 als Beleg für die Unbeherrschbarkeit der Atomenergie hingewiesen und ein nicht umkehrbarer Ausstieg aus der Kernkraft gefordert. Redner, die sich zu Wort meldeten, warfen mehrfach der Kanzlerin eine unverantwortliche Hinhalte- und Verschleierungstaktik vor, die lediglich dem Gewinnbestreben der großen Energiekonzerne dient. DGB-Chef Michael Sommer forderte die sofortige Abschaltung der „Uralt-Kraftwerke“ und einen geordneten Ausstieg aus der Atomenergienutzung. Sommer: „Alle anderen müssen anhand modernster Sicherheitsanforderungen überprüft und dann nach und nach abgeschaltet werden. An die Adresse der Atomlobby und alle Verfechter der Atomindustrie sagen wir: Nicht mit uns! Wir haben genug von den Lügen, den Beschwichtigungen, den Verharmlosungen!“ Zeitgleich laufen, nach Angaben des Magazins „Spiegel“ Schadensersatzforderungen gegen die vorübergehende Zwangsabschaltung der sieben ältesten AKW, gegen die Regierung. Allerdings ist, was den Energiefirmen bewusst ist, auch die Verlängerung noch nicht juristisch geklärt. Leider sieht es derzeit so aus, dass nicht der Wille der deutschen Bevölkerung, sondern die Gerichte entscheiden werden, ob und wie lange Deutschland noch der Gefahr durch Atomreaktoren ausgesetzt sein wird.