Die hessischen Wälder werden aktuell von einer regelrechten Maikäferplage heimgesucht.
Maikäfer graben sich nach ihrer Metarmophose im April und Mai aus dem Boden und ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Laubbäume. Nur vier bis sieben Wochen hat ein juveniler Maikäfer Zeit, sich zu paaren und Eier zu legen, bevor er stirbt.
Die größere Gefahr für unsere Wälder geht von den Larven, den sogenannten Engerlingen aus. Sie ernähren sich von den Wurzeln der Bäume und können so, wenn sie zahlreich auftreten, ganze Wälder abtöten.
Vier Jahre brauchen sie bis zur vollständigen Geschlechtsreife und haben in dieser Zeit einen hohen Energiebedarf. Das besondere an Maikäfern ist, das die Zyklen in denen die Larven schlüpfen regional synchronisiert sind. Nach drei Jahren mit geringem Maikäferbestand treten sie im vierten Jahr in wesentlich größerer Anzahl auf. Dazu kommt, dass die Tiere aus bisher nicht geklärten Gründen ca. alle 30 bis 45 Jahre in geradezu seuchenartigem Ausmaß vorkommen. Eine solche Plage droht jetzt den hessischen Wäldern. Bis zu 176 Engerlinge pro Quadratmeter wurden bei Probegrabungen von Forstmitarbeitern gezählt. Das einzige bewährte Mittel gegen Maikäfer ist Gift, dass allerdings auch andere Insekten und fleischfressende Kleinsäuger tötet. Deshalb wird erst einmal versucht, die Anzahl der Larven auf natürlichem Wege zu dezimieren. Die Experten sind allerdings eher skeptisch, da alle ähnlichen Bemühungen in der Vergangenheit gescheitert sind.