Die Varroa-Milbe tötet jedes Jahr tausende Bienenvölker. Zwar gibt es eine wirksame Therapie mit Ameisensäure, doch aufgrund der aufwändigen Behandlung funktioniert diese oftmals nicht. Dazu kommt, dass nicht nur die Varroa-Milbe die Bienen tötet. Selbst nach einer erfolgreichen Behandlung gegen die Milben, sind die geschwächten Bienenvölker leichte Beute für Viren, oder Kälte und Feuchtigkeit. Amerikanische Wissenschaftler wollen deshalb, statt neue Wirkstoffe gegen die Milbe zu entwickeln, genetisch veränderte Bienen zu züchten. Allerdings ist das nicht einfach, da die amerikanische Honigbiene einen recht kleinen Genpool hat. Das liegt daran, dass die USA bereits beim ersten Auftreten der Varroa-Milbe in Südostasien, ein strenges Einfuhrstopp für Bienen verhängte. Das hat zwar die Einschleppung der Varroa-Milbe über mehrere Jahrzehnte verzögert, verhindert werden konnte diese jedoch nicht. Parallel führte die fehlende Auffrischung des Genpools aber dazu, dass die Bienen in Amerika anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen sind. Seit fünf Jahren suchen amerikanische Forscher in Bienen aus der ganzen Welt nach Genen, die die Widerstandsfähigkeit gegen die gefürchtete Milbe erhöht. Dummerweise begehen sie damit den selben Fehler, wie ihre Vorgänger. Es ist längst bekannt, dass beim Herauszüchten bestimmter Eigenschaften andere Merkmale auf der Strecke bleiben, deren Fehlen über kurz oder lang neue Probleme verursachen. Es ist zu befürchten, dass sich die Probleme damit nur verlagern und langfristig verschärfen.