Seit Samstag den 21. Mai, sind nur noch vier Atomkraftwerke am Netz. Die sieben ältesten Reaktorblöcke waren durch die Bundesregierung für vorerst drei Monate abgeschaltet worden, um sie auf ihre Sicherheit prüfen zu lassen. Vier weitere AKW wurden für regulär geplante Wartungsarbeiten vorübergehend still gelegt und das Atomkraftwerk in Lingen konnte planmäßig abgeschaltet werden. Dazu kommt das seit längerem nicht genutzte Kraftwerk Krümmel, dass aufgrund einer Pannenserie derzeit nicht einsatzbereit ist. Trotzdem werden keine Stromausfälle erwartet. „Wir halten die Situation für angespannt, aber noch beherrschbar“, äußert der Sprecher der Bundesnetzagentur, Rainer Warnecke, in Bonn. Positiv für die teilweise nicht geplanten Ausfälle ist, dass im Sommerhalbjahr immer weniger Strom verbraucht wird. Außerdem ist in der Zeit auch die Auslastung der Solaranlagen am effektivsten. Bei zügiger Aufrüstung im Bereich erneuerbarer Energien, wäre auch die etwas höhere Belastung in den Wintermonaten durch Solarenergie und Windkraft auszugleichen. Lediglich über einen „deutlich erhöhten Koordinationsaufwand im operativen Betrieb“, klagen die Energiekonzerne aktuell. Falls es tatsächlich zu Engpässen kommen sollte, kann immer noch Strom aus den Nachbarländern eingekauft werden. Dadurch fällt jedoch eine geringere Gewinnspanne für die deutschen Energiefirmen an, weshalb eine solche Lösung nur ungern in Betracht gezogen wird.