Das ökologische Gleichwicht der Nordsee wird durch die offenbar hohe Population der Tintenfische bedroht. Meeresbiologe Daniel Oesterwind von der Kieler Christian-Albrechts-Universität meint, dass die Ursache an der Überfischung der Meere liegt:“Tintenfische vermehren sich ungehindert, weil die Fischerei die natürlichen Feinde wegfängt – etwa die Raubfische Kabeljau, Seehecht oder Schellfisch. Die Tintenfische wiederum fressen alle Kleintiere weg – auch die jungen, noch kleinen Raubfische. Da beginnt ein Teufelskreis.“ Hierdurch wird das Gleichgewicht massiv gestört. Zum Vergleich dazu berichtet Oesterwind von den Fangnetzen. In den 70er Jahren landeten nur etwa 10 Prozent an Tintenfischen im Netz der Fischer. Anfang des Jahres waren im Netz der Fischer bereits 75 Prozent Tintenfische. Die Verbreitung der Weichtiere werden durch verschiedene Situationen begünstigt. Durch die Erwärmung der Nordsee ziehen sich manche Raubfischarten in kältere Gewässer im Norden zurück. Dagegen steht das beschleunigte Wachstum der Tintenfische in wärmeren Gewässern. Die Tiere werden schneller größer und können nicht mehr gefressen werden. Eine Überlegung sei es nach Oesterwind, den Fischfang umzustellen. In den Niederlanden ist man bereits auf den Tintenfischfang umgestiegen. Es gebe bereits zwei umgerüstete Boote, die Jagd auf die schmackhaften Tiere machen. Man kann die meisten Arten essen. Das ist eine leckere Alternative zu Fisch. Die Nordsee gehört bisher zu den ertragreichsten Fanggewässern, was uns vermuten lässt, dass nach einer Umrüstung zum Tintenfischfang, manche Fischarten im Handel zu noch höheren Preisen angeboten werden.