Die größte Blüte der Welt hat der Titanwurz. Ihr unverzweiter Blütenstand kann bis zu 3 Metern hoch werden. Eine knapp zwei Meter hohe Blüte lockte dieser Tage mehrere Tausend Menschen in das Tropenhaus des Berliner Botanischen Garten. Für drei Tage öffnet die exotische Pflanze ihre Blüte und stößt dabei einen infernalischen Gestank aus. Mit dem Geruch nach verwesendem Fleisch, lockt sie Fliegen und Fleisch fressende Insekten an, die hier ihre Eier ablegen und die Blume dabei bestäuben. Der Duftstoff enthält verschiedene Schwefelverbindungen, die den starken Aasgeruch bewirken. „Darin mischen sich Duftstoffe von Kot, Ammoniak und Urin – es ist ein bestialischer Gestank“, erzählt Gesche Hohlstein, die Sprecherin des Botanischen Gartens. Gelingt die Befruchtung, bilden sich viele kleine Beeren, die Samen der Pflanzen enthalten. Die Mutterpflanze stirbt dann allerdings ab. Damit auch Nicht-Berliner die Blüte sehen können, hat der Botanische Garten eine Live-Kamera angebracht, die viele einzelne Fotos im Zeitraffer zeigt, so dass die Entfaltung der Blüte in einem kurzen, einminütigen Film angesehen werden kann. Drei Tage lang bleibt die Blüte offen, bis sie sich wieder schließt und abknickt.