In Deutschland gibt es festgelegte Quoten für die Landverteilung. Jedes Bundesland, jede Gemeinde, hat eine genaue Vorgabe dafür, wie das vorhandene Land genutzt werden darf. Es ist exakt vorgeschrieben, wie viel Fläche als Bauland, als Acker, als Weide- Brachland oder Wald vorhanden sein muss. Um das zu gewährleisten, sind vor jeder Änderung der Nutzung einer Fläche entsprechende Genehmigungen zu beantragen. Diese werden nur dann erteilt, wenn zeitgleich mehrere Landbesitzer ihre Nutzungsart ändern wollen. Auf die Art bleibt immer der vorgeschriebene Anteil an Wald- und Nutzfläche erhalten. Prinzipiell eine vernünftige Handhabung, die jedoch nicht ausreichend ist, wie eine Untersuchung des Klimaforschers Gert-Jan Nabuurs, von der niederländischen Universität Wageningen, ergab. Demnach ist in den vergangenen Jahrzehnten die CO²-Speicherleistung unserer europäischen Wälder rückläufig – unabhängig von ihrer Größe. Bäume speichern tagsüber Kohlendioxid und nutzen dieses zum wachsen. Dadurch „reinigen“ sie die Atmosphäre und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Allerdings ist es ein großer Unterschied, ob ein Baum zehn Jahre, oder fünfzig Jahre alt ist. Obwohl die Wälder in Europa flächenmäßig in den vergangenen Jahren zugenommen haben, steht inzwischen für die CO²-Speicherung viel weniger Blattwerk zur Verfügung, da ein Großteil der Wälder aus Jungschonungen besteht, also sehr jungen Bäumen, die aufgrund ihrer geringeren Größe auch weniger Kohlendioxid verbrauchen. Wälder befinden sich heute fast ausschließlich in Privatbesitz, weshalb sie nur so lange stehen bleiben, bis die Bäume groß genug sind, um gewinnbringend verkauft werden zu können. Zwar werden diese sofort wieder aufgeforstet, doch ein fünfzig Zentimeter kleiner Setzling kann natürlich nicht die selbe „Reinigungsleistung“ erbringen, wie ein zwanzig oder dreißig Jahre alter Baum. Der Forscher fordert deshalb, als Fazit seiner Untersuchung, ein umdenken bei der Nutzung der Wälder und den besonderen Schutz, der wenigen, noch vorhandenen alten Baumbestände. Nützen werden seine Forderungen allerdings nicht viel, denn der Bedarf an Holz ist hoch und Waldbesitzer haben naturgemäß kein Interesse daran, auf ihren Gewinn zu verzichten. Alternativ wäre eine Erhöhung des staatlichen Anteils an Wald möglich, wofür jedoch wiederum das nötige Geld in der Haushaltskasse fehlt.