Wolf – Brandenburgs Rinderherden sind in Gefahr

Die bereits ausgestorbene Tierart – der Wolf – gefährdet jetzt Rinderherden in Brandenburg. Der letzte freilebende Wolf wurde zwar am 27. Februar 1904 erschossen, doch in den 90er Jahren kamen immer mehr Wölfe aus Polen nach Deutschland und haben sich in der Lausitz (Sachsen und Brandenburg) angesiedelt. Die Zählung in 2009 hat ergeben, dass sich ca. 40-50 Tiere in fünf Rudeln in Sachsen befinden. Die Hälfte davon sind Jungtiere. In Brandenburg wurde ein weiteres Rudel und ein territoriales Wolfspaar nachgewiesen. Im Sommer 2008 ist von 50-60 freilebenden Wölfen auszugehen, wobei einzelne Tiere auch in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und in Hessen festgestellt worden sind. Wegen der geringen Anzahl ist der Wolf auch eine geschützte Tierart. Doch nun greift der Wolf nicht nur Schafe und Ziegen an, um sich seine Nahrung zu sichern, sondern hat jetzt auch Rinderherden angegriffen und bereits vier Kälber gerissen. Nach Angaben des Bauernverbands griff ein Wolfsrudel eine Rinderherde mit 200 Tieren an und hatte drei Kälber gerissen. Einige Tage später bei einem erneuten Angriff haben die Wölfe ein weiteres Kalb getötet. Ein Sprecher des Bauernverbandes sagte daraufhin: „Hier ergibt sich jetzt leider ein gewaltiges unkalkulierbares Gefahrenpotenzial. Eine Rinderherde, die aus Gefahr in Panik durchgeht, ist von keinem noch so starken Zaun aufzuhalten.“ Deshalb fordern einige Jäger und Jägervertreter in der Lausitz eine kontrollierte Bejagung der dort lebenden Wölfe. Doch oft wird die streng geschützte Tierart bereits von Jägern geschossen, angeblich wegen Verwechslung mit wildernden Hunden. Vorsicht ist bei der Bejagung allerdings geboten. Denn obwohl der „normale“ Haushund vom Wolf abstammt und kein Angriff auf den Menschen zu befürchten ist, kann der Wolf bei Provokation auch den Menschen angreifen. Wölfe sind sehr schlau und könnten vielleicht eine Jagd erahnen und die Jäger im vornherein angreifen um sich zu schützen.