Rewe verzichtet auf Hummer

Wie ein Sprecher des Unternehmens jetzt bekannt gab, wird der zur Rewe-Gruppe gehörende Discounter in Zukunft keinen Hummer mehr verkaufen. Die Frischfisch-Theken bleiben zwar erhalten, aber Hummer und Hummerprodukte werden dort nicht mehr zu finden sein. Damit will Rewe „ein Zeichen setzen“, weil der Fang und die oft Monate dauernde Lagerung der Hummer, sowie die noch immer übliche Tötung durch kochendes Wasser, großes Leid für die Tiere bedeuten. Das Unternehmen ließ weiterhin verlautbaren, dass bei Rewe ab sofort bei der Planung des Warensortiments mehr Rücksicht auf die Tier-gerechte Haltung der Nutztiere genommen werden soll. Die Albert Schweitzer Stiftung, die sich für mehr Tierschutz und Tierrechte einsetzt, begrüßt die Ankündigung. Die Stiftung hatte mit allen großen deutschen Supermarktketten wegen eines Verkaufsstopps für Hummer verhandelt, jedoch nicht mit einer so schnellen positiven Reaktion seitens der Firmenleitung gerechnet und reagierte erfreut auf die Sortimentänderung.

Wiederkehr der Wölfe ist kein Problem

Die allmählich in Deutschland wieder auftauchenden Wölfe, stellen nach bisherigen Beobachtungen keine Gefahr für Menschen oder Haus- und Nutztiere dar. Wie eine Untersuchung der Frankfurter Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Görlitz gezeigt hat, liegt der Anteil der Nutztiere als Beutetier für Wölfe bei weniger als einem Prozent. Am häufigsten ernähren sich Wölfe von wilden Huftieren, wie Rehen und Rotwild. Dies macht rund 77 Prozent ihres Speiseplans aus. Wildschweine und Hasen werden ebenfalls gern erbeutet. Das sich Wölfe an weidenden Schafen, jungen Rindern oder Hühnern vergreifen, kommt dagegen sehr selten vor. Das liegt vermutlich am Geruch der Menschen, die mit den Tieren in Berührung kommen und den Wölfen Gefahr signalisiert. Wölfe waren seit Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Erst im Jahr 2000 wurde ein Wolfspaar in Sachsen gesichtet, dass aus Polen eingewandert war und sich so wohl fühlte, dass es Nachwuchs bekam und hier aufzog. Inzwischen leben neun kleine Wolfsrudel, mit insgesamt 60 Tieren, von denen mehr als die Hälfte noch Jungtiere sind, wieder in Sachsen und Brandenburg. Einzelne Wölfe wurden auch in Mecklenburg, Bayern und Niedersachsen gesichtet. Zwar stehen Wölfe seit den neunziger Jahren in Deutschland unter Naturschutz, doch die Vorurteile gegen das Raubtier bestehen weiter – vor allem bei Landwirten und Tierhaltern, die um ihre Jungtiere fürchten. „Solange Schafe und Co. gut geschützt werden und es genug Auswahl unter den Wildtieren gibt, gehen Wölfe nicht die Gefahr ein, mit Elektrozäunen oder Herdenschutzhunden konfrontiert zu werden“, erläutert der Görlitzer Zoologe, Hermann Ansorge. Um die Ressentiments gegen die wieder hier heimischen Wölfe zu entschärfen, gibt es in Sachsen staatliche Zuschüsse für Maßnahmen zum Herdenschutz, wie zum Beispiel den Kauf von Elektrozäunen. Konflikte zwischen Landwirten und Wildtier-Schutz sind allerdings auch nichts Neues. Ähnliche Probleme bestehen bei übermäßigen Wildschwein- oder Rehbeständen, die oftmals für hohe Fraßschäden auf Äckern verantwortlich sind. Für Deutschland ist die Wiederkehr der Wölfe jedoch ein gutes Zeichen, belegt es doch, dass unsere Wälder über stabile Tier- und dafür als Grundlage, auch Pflanzenpopulationen verfügen.

EU bleibt hart gegen Käfighaltung

Die zuständige EU-Kommission lehnt die Forderung deutscher Geflügelzuchtbetriebe nach einer Änderung der seit Januar verbotenen Käfig- und Kleingruppenhaltung ab. Verschiedene Zuchtverbände hatten um finanzielle Unterstützung oder eine Verlängerung der Übergangsregelung gebeten. „Es ist nicht unsere Absicht, die zu belohnen, die die nötigen Investitionen unterlassen haben“, konterte dagegen der Sprecher des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos, in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. Zwar ist in Deutschland die Käfighaltung bereits seit einem Jahr gesetzlich untersagt, allerdings hatten die Züchter bisher noch die Möglichkeit, Geflügel in sogenannten Kleingruppen-Käfigen unterzubringen. Diese sind etwas größer als bei der früheren Einzelhaltung. Aufgrund der zu hohen Besetzung sind die darin gehaltenen Hühner jedoch noch immer hohem Stress ausgesetzt. Außerdem nutzte die verarbeitende Lebensmittelindustrie importierte Eier aus Käfighaltung, was ab sofort ebenfalls nicht mehr gestattet ist. Den Hinweis auf einen zu erwartenden Engpass für Hühnereier sieht der EU-Kommissar ebenfalls nicht als problematisch. Für ihn sei dass ein Zeichen dafür, dass die EU-Gesetze eingehalten und „illegale Eier vom Markt ferngehalten werden“.

Die neue Wegwerfgesellschaft

Einen nicht unwesentlichen Aspekt des Umweltschutzes, hat jetzt eine Analyse der Universität Stuttgart ermittelt. Aus dieser geht hervor, dass in Deutschland pro Jahr circa elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden. 4,3 Millionen Tonnen davon entsorgen die Hersteller und Verkaufsfilialen, 6,7 Millionen Tonnen landen bei Privathaushalten im Müll. Davon, so die Studie, sind mit 65 Prozent mehr als die Hälfte der Nahrungsmittel noch in gutem Zustand. Da die Herstellung und Verarbeitung der Nahrungsmittel sehr viel Energie verbraucht, ist dies nicht mehr nur ein finanzielles Problem, sondern eine unnötige Belastung der Umwelt. „Wir leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft“, kritisiert die Bundesverbraucherministerin, Ilse Aigner. Sie fordert die Deutschen zum Umdenken auf und mahnt, dass es Zeit für eine höhere Wertschätzung der Nahrungsmittel sei. Ihr Ministerium plant noch in diesem Monat den Beginn einer Informationskampagne, die auch praktische Tipps zur Senkung der Verschwendung von Lebensmitteln beinhalten soll. Davon profitiert auch der Verbraucher, denn wie die Mitarbeiter der Stuttgarter Universität errechnet haben, kostet der überflüssige Lebensmittel-Kauf pro Kopf 235 Euro im Jahr – eine Summe, für die sich sicher eine sinnvollere Nutzung finden lässt.

Landwirtschaftsspiel gegen Unwissenheit bei der Jugend

Wie eine kürzlich in Australien vorgestellte Umfrage ergab, wissen immer weniger Kinder, woher unsere Grundnahrungsmittel kommen. So glaubten 20 bis 25 Prozent der befragten Grundschüler, dass Joghurt und Rührei ein Pflanzenprodukt sei und Nudeln von Tieren stammen. Auch in Deutschland ist das Verständnis über ökologische Zusammenhänge und landwirtschaftliche Belange im Laufe der letzten Jahrzehnte extrem gesunken. Vor allem Kinder kommen kaum noch mit Landwirtschaft in Berührung und wissen nur selten, wie unsere Nahrungsmittel entstehen. Um dies zu ändern hatte Nintendo bereits früher ein Computerspiel entwickelt, dass die Arbeit auf einem Bauernhof simuliert. Am 29. März dieses Jahres wird mit dem „Landwirtschafts-Simulator 3D“, eine verbesserte Version dieses Spiels auf den Markt kommen. Dabei handelt es sich um eine Wirtschaftssimulation, mittels derer die Spieler mit den wichtigsten Bereichen der Landwirtschaft bekannt gemacht werden. So müssen die Spieler Felder pflügen, Saat ausbringen und die Erträge ernten. Auch verschiedene Tiere sind Teil des Spiels und werden getränkt, gefüttert und gegebenenfalls auf eine Weide getrieben werden. Sicher ist ein solches Spiel eine gute Möglichkeit, Kinder mit den ihnen unbekannten Abläufen vertraut zu machen. Ein echter Ersatz für persönliche Erfahrungen, dieser doch zum Allgemeinwissen zählenden Fakten, kann und sollte ein Computerspiel jedoch nicht sein.