Der Klimawandel und die Industriealisierung der Landwirtschaft macht sich, fast unbemerkt, immer stärker in der Insektenwelt Europas bemerkbar. Schmetterlinge gelten als „Bioindikatoren“, deren Vorkommen und Verbreitung, aufgrund ihrer engen Lebensraumbindung, auf den ökologischen Zustand der betreffenden Gebiete schließen lassen. Ein jetzt veröffentlichter Verbreitungsatlas europäischer Schmetterlinge zeigt, dass Tagfalter immer seltener werden. Nur vier Prozent der bei uns verbreiteten Schmetterlingsarten kommen noch in vielen Gebieten Europas vor. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr ehemals ungenutzte Flächen durch Baumaßnahmen versiegelt oder landwirtschaftlich genutzt werden. Schmetterlinge jedoch benötigen verschiedene Biotope mit Flachmooren und umfangreichem Pflanzenwuchs. Die hauptsächlich genutzte industrielle Agrarwirtschaft lässt einen solchen Wildwuchs allerdings nicht zu. Durch Düngung mit Gülle und der regelmäßigen Versprühung von Insektengift, verschwinden allmählich die früher dort siedelnden Pflanzenarten und mit ihnen auch die Insekten. Einzelne geschützte Biotope liegen in der Regel zu weit auseinander, so dass die dort verbliebenen Tiere auf kleinem Raum leben müssen und keine zur Arterhaltung ausreichend große Population entwickeln können. „Die neuen Daten zeigen den zerbrechlichen Zustand der Tagfaltervorkommen in Europa. Um zerstreute Populationen zu vernetzen und dadurch dauerhaft zu retten, ist der Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume dringlicher denn je“, mahnt Olaf Tschimpke, Präsident der Umweltschutzorganisation „Nabu“. Vom baldigen Aussterben besonders gefährdet, sind die schon immer seltenen Arten, die im Alpenbereich vorkommen. Richtung Norden nimmt die Vielfalt der Schmetterlinge aufgrund schlechterer Witterungsverhältnisse ab. Auch für Deutschland lässt sich eine zunehmende Verarmung von Schmetterlingsarten feststellen. Zwar gibt es noch immer ausreichend Falter wie den Tagpfauenauge, das Landkärtchen, oder den Kleinen Fuchs, doch diese sind sehr widerstandsfähig und in fast ganz Europa zu finden. Tatsächlich ist ihr häufiges Vorkommen ein Zeichen für die Schrumpfung der Artenvielfalt, weil sie die entstehenden Lücken füllen. Außerdem bevorzugen sie im Raupenstadium Pflanzen, die auf Stickstoffhaltigen Böden wachsen, was ebenfalls zeigt, dass die Bodenqualität in Deutschland schlechter wird. Inzwischen werden Schmetterlinge nicht mehr nur durch die Zerstörung ihrer Lebensräume, sondern auch durch den Klimawandel bedroht. Schon eine langfristige Erwärmung um rund zweieinhalb Grad, würde drei Viertel aller in Deutschland lebenden Schmetterlingsarten nicht überstehen.
Schlechte Klimabilanz für E-Autos
Eine Untersuchung des Öko-Instituts, die im Auftrag des Umweltministeriums durchgeführt wurde, hat eine eher schlechte Bilanz für Elektroautos ergeben. Diese sind, nach Meinung der Energieexperten, weit weniger ökologisch sinnvoll, als bisher angenommen. Die schlechten Werte, besonders für das Klima, entstehen durch den sehr hohen Stromverbrauch von Elektrofahrzeugen. So könnte der geplante Ausbau der Elektromobilität den gegenteiligen Effekt haben und eine größere Klimabelastung verursachen, falls der dafür zusätzlich benötigte Strom durch Kohlekraft generiert wird. Statt dessen, so empfiehlt das Öko-Institut, würde mit effizienteren Benzinmotoren rund 25 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden können. Dies wäre allerdings nur der Fall, wenn der größte Teil der Benzin-Motoren erneuert würde. Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2022 eine Millionen Elektroautos auf deutsche Straßen haben. Wenn gleichzeitig die ebenfalls in Planung befindliche teilweise Umstellung der Energieerzeugung auf regenerative Energien erfolgt könnte, so die Analyse des Instituts, zumindest eine Senkung der Treibhausemissionen durch den Straßenverkehr, um rund sechs Prozent erfolgen. Der Konzernbeauftragte für den Bereich Elektroautos von Volkswagen, Rudolf Krebs, geht jedoch davon aus, dass Elektrofahrzeuge noch lange ein Nischenprodukt bleiben werden. Krebs: „Viele, viele Jahre werden wir noch mit dem Verbrennungsmotor unterwegs sein. […] Wir dürfen den Kunden deshalb nicht vorgaukeln, dass wir über Nacht alles elektrisch machen.“
CO2-Bilanz des Amazonas verschlechtert
Selbst im Amazonasgebiet, dass bisher als eines der wichtigsten Sauerstoff produzierenden Gebiete der Welt galt, entstehen bald mehr umweltschädliche Treibhausgase, als durch den dort erzeugten Sauerstoff ausgeglichen werden kann. Wie eine Studie von US-amerikanischen Wissenschaftlern zeigt, ist die bislang positive CO²-Bilanz des Amazonas-Beckens dabei zu kippen. Die Ursachen dafür sind die wachsende Bevölkerung und die damit verbundene Abholzung und Brandrodung der letzten Urwälder. So stieg die Bevölkerungszahl in dem Gebiet innerhalb der letzten 50 Jahre von 6 auf 25 Millionen Menschen, wodurch sich auch der Energie- und Platzbedarf vervielfacht hat. Rund 100 Milliarden Tonnen Kohlenstoff sind aktuell in den Bäumen des Amazonas gebunden. Durch die dort noch immer übliche Brandrodung wird dieser Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid freigesetzt. Dadurch verringert sich einerseits die Zahl der für die Sauerstofferzeugung vorhandenen Bäume, während zusätzlich CO² in großen Mengen in die Atmosphäre gelangt. Die Wissenschaftler warnen, dass eine weitere Abholzung des südamerikanischen Regenwaldes zu einer Verlängerung der Trockenzeit führt und in Folge dessen die verbliebenen Wälder durch Wassermangel sterben werden.
Greenpeace-Aktivisten für AKW-Einbruch verurteilt
Die Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die im vergangenen Jahr in ein Atomkraftwerk im französischen Nogent-sur-Seine eingedrungen sind, werden im aktuell laufenden Prozess voraussichtlich zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt. Die neun Männer und Frauen müssen vermutlich zwischen 1000 und 1500 Euro Strafe zahlen und vier bis sechs Monate Bewährung in Kauf nehmen. Ihnen war es Anfang Dezember gelungen die Sicherheitssperren des AKW zu überwinden und in das Kraftwerk einzudringen. Damit wollten sie auf die ungenügende Absicherung und die nicht kalkulierbaren Gefahren der Atomreaktoren aufmerksam machen. Der zuständige Staatsanwalt, Alex Perrin, kritisierte die Aktion als ungeeignetes Mittel, mit dem nur Angst in der Bevölkerung geschürt und die Gefahren der Atomenergie aufgebauscht würden. Peinlich war der Erfolg der Aktion nicht nur für die AKW-Betreiber, sondern auch für die französische Regierung. Sie hatte nach dem Unglück in Fukushima angekündigt, sämtliche französische Atomkraftwerke nicht nur Erdbebensicher zu bauen, sondern auch besser gegen Terrorangriffe zu schützen. Die Leichtigkeit mit der es den „Einbrechern“ von Greenpeace gelang, die Sicherheitsanlage zu überwinden, lässt erhebliche Zweifel am Erfolg der diesbezüglichen Regierungspläne aufkommen.
Zoologen finden seltene Affenart
Im östlichen Regenwald Borneos fanden kanadische Zoologen eine stabile Population der als fast ausgestorben geltenden Mützenlanguren Presbytis hosei candrus. Diese Affenart lebt im asiatischen Regenwald der in den vergangenen Jahren durch Besiedlung und Abholzung stark dezimiert wurde. „Es war eine Herausforderung, unsere Entdeckung zu bestätigen, weil nur so wenige Bilder dieser Affenart für Studienzwecke vorhanden sind. Die einzige Beschreibung stammt von Museumsexemplaren. Unsere Fotos aus Wehea sind einige der wenigen Bilder, die wir von diesem Affen haben“, erklärte Brent Loken, einer der an der Expedition beteiligten Forscher. Die Aufnahmen der scheuen Tiere gelangen durch sogenannte Kamerafallen. Dafür werden Kameras mit Selbstauslöser an strategisch günstigen Orten aufgestellt, die durch Losung und Fraßspuren als mögliche Rastplätze der gesuchten Tierarten gelten. Obwohl die Zoologen auf einen Erfolg ihrer Suche hofften, überraschte sie doch der Fundort, da dieser außerhalb des normalen Verbreitungsgebietes der Tiere liegt. Es wird angenommen, dass die Tiere aufgrund von Eingriffen der Menschen in ihren Lebensraum beginnen, diesen zu verlassen und andere Gegenden als mögliche Heimat zu „testen“. Viele Alternativen bleiben ihnen allerdings nicht, weshalb die Wissenschaftler davon ausgehen, dass Mützenlanguren weiterhin vom Aussterben bedroht sind.