Leck in Asse-Endlager entdeckt

Wie das Bundesamt für Strahlenschutz jetzt bekannt geben musste, wurden in einem Bohrloch im Asse-Atommülllager, erhöhte Konzentrationen von Casium 137 gemessen. Der gemessene Wert lag fast drei mal so hoch, wie 1987. „Das ist der bislang höchste Wert von Cäsium 137 in einer Lösungsprobe, der in der Asse nach dem Ende der Einlagerung im Jahr 1978 gemessen wurde“, wie das Bundesamt für Strahlenschutz offiziell verlautbaren ließ. „Die Herkunft dieser lokalen Kontamination innerhalb der Schachtanlage Asse II wird derzeit noch untersucht“. Der Sprecher des Bundesamtes, Werner Nording, bestritt eine Gefahr für die Bevölkerung. Nording: „Wenn man diese Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt, besteht keine Gefahr für die Beschäftigten und erst recht nicht für die Anwohner. Wir beobachten diese Stelle, gehen aber sachkundig damit um“, fügte er hinzu. Es bestehe „keinerlei Anlass zur Panik“. Panik mag deswegen tatsächlich nicht gleich ausbrechen. Das Vertrauen in die Sicherheit der Atomenergie und ihrer wachsenden Zahl von Atommüllagern, hat der Vorfall allerdings auch nicht erhöht. „Sachkundig“ waren sicher auch die Techniker in Fukushima.

CCS-Technologie: Regierung stimmt Testphase zu

Das umstrittene Gesetz zur unterirdischen Speicherung von CO2, wurde jetzt von der Regierung beschlossen. Das Kabinett akzeptierte den Gesetzesentwurf, der von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, und Bundesumweltminister Norbert Röttgen vorgelegt worden war. Jetzt müssen der Bundestag und der Bundesrat das Gesetz noch bestätigen. Das Gesetz legt unter anderem die Erforschung des CCS-Verfahrens fest, dass bis 2017 auf seinen Nutzen hin geprüft werden soll. Mit dem CCS-Verfahren soll das abgetrennte CO2 gepresst und unterirdisch gelagert werden. Zwar würde auf diese Art das CO2 nicht mehr direkt in die Atemluft gelangen, allerdings befürchten Wissenschaftler, schwere Schäden für Menschen und Umwelt, wenn das CO2 in den Erdboden und das Trinkwasser gelangt. Bundeswirtschaftsminister Brüderle wies darauf hin, dass seiner Meinung nach nicht auf Kohle zur Energieerzeugung verzichtet werden könne: „Steigende Weltbevölkerung und Energieverbrauch werden dazu führen, dass Entwicklungs- und Schwellenländer auf absehbare Zeit nicht auf fossile Energieträger verzichten.“ Allerdings soll es den einzelnen Bundesländern selbst überlassen bleiben, ob sie sich an der Testphase beteiligen, oder davon Abstand nehmen. „Es soll nicht aufgezwungen werden.“, so Brüderle. Unterdessen kritisieren Umweltschützer, dass die Regierung die Gefahren solcher Lager unterschätze und damit den Bau neuer Kohlekraftwerke fördern wörde. Leif Miller, NABU-Chef: „Neue Kohlekraftwerke, deren CO2-Ausstoß unter die Erde gepumpt wird, braucht Deutschland nicht. Daran ändert auch ein deutlich beschleunigter Atomausstieg nach Fukushima nichts“. Ähnlich argumentiert der Energieexperte der Grünen, Oliver Krischer: Statt Millionen öffentliche Gelder in die CCS-Technologie zu stecken, benötigen wir das Geld viel dringender für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, für mehr Energieeffizienz und für neue Netze und Speicher.“

Proteste gegen älteste französische AKW

In einer gemeinsamen Aktion haben 4000 Demonstranten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, die Schließung des ältesten französischen Atommeilers in Fessenheim gefordert. Gegen dessen Betrieb wird bereits seit vielen Jahren auf beiden Seiten der deutsch-französischen Grenze protestiert. Dabei verweisen die AKW-Gegner auf das in dieser Gegend große und der Politik bekannte Erdbebenrisiko und der zusätzlichen Gefahr eines Deichbruchs am Oberrhein. Aktueller Anlasss der Demonstration in dieser Woche war, dass die Betreiber des alten AKW eine weitere Laufzeitverlängerung beantragt haben. Bei den beiden Reaktoren in Fessenheim, die seit 1977 und 1978 in Betrieb sind, handelt es sich um die ältesten Druckwasserreaktoren in Frankreich.

Zwei Drittel des gesamten Strombedarfs durch Windkraftwerke möglich

Wie der Bundesverband Windenergie (BWE) jetzt mitteilte, könnte durch Windenergie zwei Drittel des gesamten deutschen Strombedarfs gedeckt werden. Dies geht aus einer diesbezüglichen Untersuchung des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Systemtechnik hervor. Notwendig dafür wäre es, rund zwei Prozent der Fläche der BRD mit Windkrafträdern zu bebauen. Der Aufwand dafür wäre zwar hoch, aber damit könnte mehr Strom erzeugt werden, als dies aktuell die AKW schaffen. Diese produzieren circa 23 Prozent des benötigten Stroms. Aus der Studie geht auch hervor, dass ungefähr acht Prozent der gesamten Fläche Deutschlands, für die Aufstellung von Windrädern geeignet sind. Ärgerlich ist, dass bisher ausgerechnet die Gegenden, die sich am wenigsten für Windenergie eignen, die meisten Windkraftanlagen haben, was der Grund für die geringen Gewinnmargen ist, die bisher mit Windenergie erreicht wurden. „Die Studie belegt, dass das große Potenzial der Windenergie an Land in Deutschland noch nicht ausgeschöpft ist“, erklärte der BWE-Präsident Hermann Albers, bei der Vorstellung der Studie.

Livebilder aus Adlerhorst begeistern Millionen

Eine Liveübertragung aus dem Nest eines Weißkopf-Seeadler-Paares, ist derzeit der Hit der amerikanischen Internetgemeinde. Dafür wurden zwei Kameras in 25 Metern Höhe angebracht, die in Echtzeit, rund um die Uhr, Fotos aus dem Nest mit bisher zwei Jungtieren sendet. „Die Welt will anstelle von negativen Nachrichten einfach etwas Gutes hören.“, sagte Bob Anderson, auf dessen Initiative hin das Projekt gestartet wurde. Sein Wunsch war es, dadurch Kinder und Jugendliche für das Leben der einheimischen Tiere zu interessieren. Anderson: „Kinder lernen, dass Tiere andere Tiere essen, sie sehen die schönen und grausamen Seiten der Natur.“ Das Projekt hat durchschlagenden Erfolg. Bereits elf Millionen Mal wurde die Website angeklickt und von bis zu 150.000 Menschen gleichzeitig angesehen.