UN-Artenschutzkonferenz hat in Japan begonnen

Die gestern in Japan begonnene UN-Artenschutzkonferenz hat zum Ziel, das Artensterben von Tier- und Pflanzenarten zu stoppen. Wissenschaftler warnen davor, dass wir bereits begonnen haben, dass größte Artensterben seit dem Tod der Dinosaurier zu verursachen.

Der Biologe Russ Mittermeier erklärt: „Gesunde Ökosysteme sind die Grundpfeiler der menschlichen Entwicklung“. Stirbt ein Tier, zieht das oft den Zusammenbruch eines ganzen Ökosystems nach sich. Und das kann auch für uns Menschen verheerende Folgen haben. Aktuell haben zum Beispiel weltweit Imker mit einem nicht zu stoppenden Sterben von Bienenvölkern zu kämpfen. Die Anfälligkeit der Tiere für Krankheiten ist vermutlich auf die Verseuchung ihrer Nahrung zurück zu führen. Falls es nicht gelingen sollte, dieses Sterben der Bienen zu verhindern, würde das für unsere Pflanzenwelt, und damit auch für unsere Landwirtschaft kaum auszugleichende Folgen haben. Delegierte aus über 200 Ländern haben sich jetzt in Japan versammelt um ihr Pläne für die nächsten zehn Jahre zu koordinieren. Die Chancen für einen Erfolg stehen aber eher schlecht. Absichtserklärungen werden ausgiebig und Medienkompatibel vorgetragen – Ergebnisse gibt es bisher nicht. Bill Jackson,stellvertretender Generaldirektor der Internationalen Naturschutzunion klagt: „Wir haben es nicht geschafft, erfolgreich die Botschaft zu vermitteln, dass unsere Gesellschaft und unsere Volkswirtschaften letztlich von dieser biologischen Vielfalt abhängen“. Es ist leider nicht zu erwarten, dass sich daran in den nächsten Tagen viel ändern wird.

Klage gegen Gorleben als Endlager eingereicht

Atomkraftgegner haben jetzt eine Klage beim Verwaltungsgericht Lüneburg eingereicht. Die Klage richtet sich gegen die beschlossene Wiederaufnahme der Untersuchung, ob der Salzstock Gorleben als Endlager für weiteren Atommüll geeignet ist. Eines der Hauptargumente der Kläger ist, dass der Salzstock Gorleben noch unter den veralteten Richtlinien des Rahmenbetriebsplanes von 1982 untersucht und bewertet werden soll. Dieser wurde jedoch schon 1990 als untauglich eingestuft und durch einen Umweltverträglichere Richtlinien ersetzt. Auch Asta v.Oppen, die sich als Vertreterin der Rechtshilfe Gorleben für eine ergebnisoffene Standortsuche einsetzt, sieht hier die Gefahr, dass Sicherheitsstandards umgangen werden sollen:“Genau das will die Bundesregierung umgehen, um schnell und ohne großes Aufsehen Tatsachen zu schaffen“. Greenpeace forderte, Gorleben als mögliches Atommüllendlager aufzugeben, und geeignetere Standorte zu untersuchen.

Wüstenstrom „Desertec“ weiter auf dem Vormarsch

Die Wüstenstrom-Initiative der deutschen Industrie hat ein Jahr nach ihrer Gründung weitere Partner hinzugewonnen. Zu den 19 neuen Partner der „Desertec„-Initiative gehören unter anderem der Chemiekonzern BASF, die VW-Tochter Audi sowie Unternehmen aus der Solarindustrie. Außerdem haben sich Firmen aus der Finanz- und Beratungsbranche interessiert gezeigt. Auch erstmals Forschungseinrichtungen, wie die Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft sind mit dabei. Insgesamt zählt die Initiative bereits 18 Gesellschafter und 32 assoziierte Partner.

Ziel des Projektes ist es, in den Wüsten Nordafrikas und dem mittleren Osten, Strom aus der Sonne und anderen erneuerbaren Energien für die Region und für Europa zu erzeugen.

Am 26. und 27. Oktober findet nunmehr die erste Jahreskonferenz in Barcelona statt. Auf dieser wolle man die Repräsentanten aller wichtigen Interessengruppen für „Desertec“ zusammenbringen und so ein Forum für einen zukunftsorientierten Dialog schaffen, hieß es. Hier soll auch geklärt werden, welche Hürden bei der Gewinnung von Strom aus der Wüste zu bewältigen sind und wie die Chancen hierbei bestehen.

Deutsche Umwelttechnologie in Hongkong sehr gefragt

Die „Ein Land, zwei Systeme“- Doktrin ermöglichte es China, über die ehemalige Kronkolonie Hongkong mit dem Westen zu kooperieren, ohne das eigene autoritäre sozialistische System zu gefährden. Durch die freieren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, entwickelte sich Hongkong zu einem der Industriereichsten, dichtbesiedelsten und aufgrund seines einzigartigen politischen Status, zu einem der teuersten Flecken der Erde. Mehr als 6000 Einwohner leben hier pro km². Das macht sich vor allem durch eine extrem hohe Luftverschmutzung bemerkbar. Der Smog, der von den Kraftwerken produziert wird, löst sich nur selten ganz auf. Jetzt versucht China, durch eine bessere Anbindung Hongkongs mittels neuer Infrastrukturen und der Errichtung vorzeigbarer Kulturareale, der Stadt ein besseres, seiner wirtschaftlichen Bedeutung angemessenes Image zu verleihen. Dazu gehört auch der Umweltschutz. Immer stärker übt die Bevölkerung Hongkongs öffentlich Druck auf die Regierung aus, gegen die schweren Wasser- und Luftverschmutzungen vorzugehen, unter denen hier viele Menschen leiden. Der Bedarf an Umwelttechnologie und effektiven Systemen zur Energieeinsparung ist in Hongkong groß. Stephen Kai Wong, offizieller Direktor der Wirtschafts- und Handelsrepräsentanz, die 2009 in Berlin eröffnet wurde, wirbt in Deutschland verstärkt Firmen für Investitionen in Hongkong, die sich auf Umwelttechnologie spezialisiert haben. Inzwischen gibt es circa 560 deutsche Firmen in der Vorzeigestadt Chinas, doch gerade im Bereich der Umwelttechnologie, nutzen deutsche Firmen ihre Möglichkeiten sich hier zu profilieren nicht aus. Und das ist ein Fehler, denn an den Angeboten Hongkongs orientieren sich viele chinesische Unternehmen, so dass Investition hier oft der Beginn umfangreicher deutsch-chinesischer Handelsbeziehungen sind.

Ausbau des AKW Temelin in der Schwebe

Der umstrittene Ausbau des Kerkraftwerkes im tschechischen Temelin, wurde vorerst auf Eis gelegt. Das AKW, das nah an der Grenze zu Bayern und Österreich liegt, soll vorläufig nicht wie geplant, von zwei auf vier Reaktorblöcke erweitert werden. Dies teilte die tschechische Zeitung „Hospodarske Noviny“ mit. Der tschechischen Industrieminister Martin Kocourek widersprach jedoch der Meldung und versicherte, dass eine Entscheidung noch nicht fest stünde. Da zwei Drittel des Kraftwerkes Staatseigentum sind, liegt die Entscheidung allerdings allein bei der Regierung. Geplant war bisher, dass die Erweiterung des AKW bis 2020 abgeschlossen sein und die neuen Reaktorblöcke dann ans Netz angeschlossen werden sollten. Allerdings hat es gegen diese Maßnahme massive Proteste aus Deutschland und Österreich gegeben, da es in der Vergangenheit schon häufiger zu Störfällen gekommen ist. Das Kraftwerk ist nur 100 Kilometer von beiden Grenzen entfernt, was bei weiteren Sicherheitslecks auch zu schweren Schäden der angrenzenden Länder führen würde. Aufgrund dessen gibt es viele Gegner des Projektes, die die Stilllegung des AKW fordern.