Mehrere zehntausend Kubikmeter radioaktiver Atommüll muss bereits jetzt in Deutschland gelagert werden. Schon vor der Verlängerung der AKW-Laufzeiten ergaben sich aus dem bisherigen Verbrauch, hoch radioaktiver Abfall von insgesamt 29.000 Kubikmetern, die irgendwo in Deutschland für mehrere Jahrhunderte sicher gelagert werden müssen. Durch die gewünschte Verlängerung der Laufzeiten kommen zusätzlich 370 Tonnen strahlendes Material hinzu. Greenpeace hat errechnet, dass durch die, durchschnittliche zwölf Jahre dauernde längere Laufzeit, insgesamt 6000 Tonnen strahlender Abfall hinzu kommen. Problematisch ist, dass von den vier in Deutschland bestehenden Atommüll-Endlagern nur noch eines den Normen des Atomrechtes entsprechen; der Schacht Konrad in Niedersachsen. Statt jedoch als Konsequenz daraus die weitere Produktion von Atommüll zu stoppen, plant unser so genannter Umweltminister Norbert Röttgen, die Qualitätsstandards für Endlager niedriger anzusetzen. Im von ihm vorgelegten neuen Entwurf der „Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle“, hält er eine einfache Sicherheitsbewertung für ausreichend. Ein Nachweis für die Langzeitsicherheit ist nach Meinung Rösslers unnötig. Regelrecht menschenverachtend klingt die Inkaufnahme der Freisetzung von Radionukliden in diesem Entwurf: „Zusätzliche Strahlenexpositionen sollen nur in einem begrenzten Gebiet auftreten können, so dass möglichst wenige Personen einer Generation betroffen sein können“. Wie keine andere Maßnahme der amtierenden schwarz-gelben Koalition zeigt dies, wie unfähig und desinteressiert unsere regierenden Politiker der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft gegenüber stehen.
Zukunft für den Elektro- und Hybridantrieb?
Seit Jahren suchen Automobilhersteller den perfekten Antrieb, um die neuen Abgas- und Umwelnormen zu erfüllen. Bisher am erfolgreichsten sin die Elektrofahrzeuge, die PKW mit Brennstoffzellen, oder das Hybridfahrzeug. Das Hybridfahrzeug hat sich dabei bisher als am erfolgreichsten erwiesen. Seit zwölf Jahren läuft mit dem Toyota Prius der erste PKW erfolgreich mit Hybridantrieb. Matthias Wissmann, der als Präsident des Verbands der Automobilindustrie fungiert, ist sicher nur in einem sicher: „Das Rennen um die Mobilität von morgen ist gerade erst eröffnet. Welche Antriebsform sich durchsetzt, ist noch offen. Sicher ist, dass Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenantriebe bei knapper und teurer werdendem Öl ein steigendes Marktpotenzial haben.“ Toyota konnte in den vergangenen zwölf Jahren schon mehr als 2 Millionen seiner Hybridautos verkaufen. Andere Autohersteller sind bereits gefolgt und die Präsentation vieler neuer Modelle wird für die nächsten Monate erwartet. Doch nicht nur die Fahrzeughersteller, auch die Politik hat endlich begriffen, wie wichtig eine Umstellung der Fahrzeugtechnik für unser aller Leben ist. Nach aktuellen Plänen der Bundesregierung sollen in den nächsten zehn Jahren mindestens eine Million Elektrofahrzeuge allein in Deutschland fahren. Dafür subventioniert sie vor allem die Infrastruktur, da ohne ausreichend vorhandene Elektrotankstellen dieses Ziel nicht zu erreichen ist.
Erschreckendes weltweites Planzensterben
Forscher des Londoner Naturkundemuseum und der Weltnaturschutzunion (IUCN) teilten aufgrund einer neuen Studie mit, dass jede fünfte Pflanze vom Aussterben bedroht ist. Bei der Untersuchung von 4000 beispielhaft herausgegriffenen Arten seien 22 Prozent als bedroht eingestuft worden. Als Hauptgrund für das Aussterben sehen die Forscher den Einfluss der Menschen. Die Rodung der Regenwälder reduziere den Lebensraum von Fauna und Flora. Stephen Hopper, Leiter der Kew Royal Botanic Gardens in London erklärte: „Pflanzen sind die Basis allen Lebens auf der Erde, sie liefern saubere Luft, Wasser, Nahrung und Brennstoff.“ Hopper weiter: „Das gesamte Tier- und Vogelleben hängt von ihnen ab, und wir auch.“ Mitte Oktober soll nun eine Rote Liste gefährderter Pflanzen im Vorfeld der UN-Konferenz zur Artenvielfalt in Japan vorgestellt worden. In dieser Liste soll eine genaue Dokumentation über die gefährdeten Planzen erfolgen und die Entwicklung von ungefähr 380.000 Pflanzenarten dokumentiert werden.
Vertrag mit Atomlobby veröffentlicht
Die Bundesregierung hat den ihren Vertrag mit den Atomkonzernen jetzt veröffentlicht. Vereinbart wurde er mit E.On, Vattenfall, EvBW und RWE. Der so genannte „Fördervertrag“ beinhaltet auch Hürden für zukünftige Regierungen, wenn diese den Vertrag ändern wollen, wie es bereits von SPD und Grünen angekündigt wurde. Außerdem sollen laut Vertrag die Betreiber der Kraftwerke trotz enormer Gewinne vor zu hohen Kosten für das Nachrüsten der Sicherheitsanlagen „geschützt“ werden. Übersteigen die Kosten je Reaktor 500 Millionen Euro, müssen sie weniger Geld in den geplanten Öko-Fonds einzahlen. Auch im Fall einer erhöhten Atomsteuer, die nur für die nächsten sechs Jahre befristet festgelegt wurde, fallen die Zahlungen in den Öko-Fonds geringer aus. Vertrag: „Der Förderbeitrag mindert sich für das jeweils laufende und für künftige Jahre, wenn eine Kernbrennstoffsteuer oder eine ähnliche Steuer (…) erhoben wird oder für eine längere Dauer als in den Jahren 2011 bis 2016 erhoben oder wenn eine anderweitige Steuer, Abgabe oder sonstige Belastung eingeführt, begründet oder erhöht wird“. Trotzdem wollen sich die vier Konzerne Klagen gegen die Brennelementesteuer vorbehalten, da sie „erhebliche Zweifel an der rechtlichen Zulässigkeit“ haben. Doch der veröffentlichte Vertrag scheint nicht alle Vereinbarungen zwischen der schwarz-gelben Regierung und der Atomlobby zu enthalten. Im Umweltausschuss verweigerte Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) eine Antwort auf die Frage, ob es weitere, im veröffentlichten Vertrag nicht aufgeführte, Nebenabreden gebe. SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber bezeichnete das als Skandal: „Es gibt also scheinbar weitere Geheimvereinbarungen mit der Atomlobby.“ Lediglich 40 Minuten Anhörungszeit für jedes der vier Atomgesetze wurden von der Regierung vorgegeben und bereits am 01.10. soll das Gesetz in den Bundestag eingebracht werden.
Kinospots für Sitzblockaden in Gorleben laufen an
Bundesweit werden ab Donnerstags Kinospots gezeigt, mit denen Atomkraftgegner für die Sitzblockaden in Gorleben werben wollen. Hier handelt es sich um drei kurze Werbefilme, die Geschäftsleute, Rentner und Schüler, die sich auf Proteste gegen den für November erwarteten Castor-Transport vorbereiteten gezeigt. Sprecherin der Initiative „X-tausendmal quer“, Luise Neumann-Cosel hat unter anderem diese Spots ins Leben gerufen. Im November beim Castor-Transport sollen tausende Umweltschützer bewusst „Grenzen übertreten und die Straße nach Gorleben gewaltfrei blockieren.“ Denn die Regierung werde den Konflikt um die Atomkraft mit schnellen Beschlüssen nicht beilegen, sondern noch weiter anheizen.
