Archiv der Kategorie: Aktuelles

Porsche Cayenne laut Bundesregierung klimafreundliches Auto

Verbraucher kennen bereits die Energie-Label, mit denen Elektrogeräte versehen sind. Die Buchstaben gehen von A bis G und die Farben von grün bis Rot. Jeder Konsument, der sich einen neuen Kühlschrank kaufen möchte, braucht einfach nur auf das Label schauen und weiß sofort, mit welchem Gerät er kostengünstig seine Lebensmittel kühlen kann – ganz einfach!

So einfach soll es nun auch bei den bereits 1999 von der EU beschlossenen Auto-Label sein. Da hat uns der liebe Herr Wirtschaftsminister eine wunderbare Liste zukommen lassen, die der Verkehrsclub Deutschland auf seiner Internetseite vcd.org bereitstellt. Demnach sollen nämlich die Effizienzklassen nicht einfach nach Verbrauch, respektive CO2-Ausstoß dargestellt werden, sondern das Leergewicht des Autos fließt mit ein. Ganz logisch: schwere Autos dürfen mehr Verbrauchen als kleine, leichte Autos. Nett wie Herr Brüderle die Diskriminierung der großen Luxus-Geländewagen minimiert.

Sieht man sich die Resultate ohne Ironie an, so kommt man zum Ergebnis, dass ein Porsche Cayenne S Hybrid mit einer CO2-Emission von 193 Gramm pro Kilometer sowie ein Audi Q7 TDI mit 195 Gramm den Label-Buchstaben B erhalten. Demgegenüber bekommt eines der klimafreundlichsten Autos, der Citroen C1 den Buchstaben D. Dieser stößt aber lediglich 106 Gramm CO2 aus seinem Auspuff heraus. Die höchste Klimaeffizienz (A) haben in dem Entwurf Autos wie der 3er oder 5er BMW.

Wenn Deutschland in ehrlicher Weise dem Klimawandel entgegentreten möchte, dann ist eine derartige Umsetzung der CO2-Label für Autos eine Farce.

Klimaneutraler Flughafen Frankfurt – Fraport

Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und hat Signalwirkung für andere Flughäfen. Der Flughafenbetreiber Fraport will den Flughafen in Frankfurt klimaneutraler machen. Dazu soll der CO2-Ausstoß im Vergleich zu 2005 bis 2020 um 30 Prozent gesenkte werden.

Die gerodeten Flächen für den Ausbau der Landebahn im Nordwesten soll durch die Anpflanzung von Bäumen ausgeglichen werden. Dazu werden den 282 Hektar Rodungen 288 Hektar Neupflanzungen gegenübergestellt. 125.000 Pflanzen wurden bereits seit 2009 angepflanzt.

Momentan verursacht Fraport eine Emission des klimaschädlichen Kohlendioxids von 1,6 Tonnen pro Jahr. Diese Zahl setzt sich zusammen aus der Produktion der Energie, durch Fahrzeuge, Gebäude und Anlagen sowie den Großteil durch startende und landende Flugzeuge.

Gesenkt werden soll der Ausstoß des CO2 durch Energieeffizienz und den Einsatz von Elektro-Autos. 2020 soll jedes zweite Fahrzeug auf dem Frankfurter Flughafen elektrisch betrieben werden. Der geplante Terminal 3 soll mit Erdwärme beheizt werden und gleichzeitig als Öko-Terminal Anschauungsobjekt zum Nachahmen werden.

Das Unternehmen Fraport hat bereits über 100 Millionen Euro ausgegeben. In Zeiten des Klimawandels macht sich eine solche Maßnahme werbetechnisch gut. Weiterhin bedeutet CO2-Einsparung auch Geldeinsparung. Bis das die Unternehmen verstanden haben wird es wahrscheinlich noch dauern.

Evolution in Hundert Jahren

Evolution ist die Veränderung vererbbarer Merkmale und Eigenschaften über Generationen – und manchmal geht sie überraschend schnell. Wie schnell, dass konnten Biologen in Nicaragua jetzt an dort lebenden Buntbarschen erforschen. Ein Teil der Buntbarschpopulation hat, isoliert von ihren Artgenossen, in einem vor einhundert Jahren entstandenen Vulkankrater gelebt und sich verändert.

Auffälligstes Merkmal der veränderten Barsche sind übermäßig stark ausgebildete Lippen, die durch veränderte Ernährungsgewohnheiten entstanden. Obwohl sie genetisch noch immer fast identisch mit ihren dünnlippigen Verwandten sind, vermeiden beide Gruppen es, sich miteinander zu paaren. Das wird dazu führen, dass sie sich noch weiter auseinander entwickeln und irgendwann zwei verschiedene Arten darstellen. Evolutionsforscher Todd Streelmann freut sich über diese Entdeckung: „Es ist von großer Bedeutung, wenn Wissenschaftler neu entstehende Arten im Prozess ihrer Entstehung aufspüren, da es schwierig ist, diesen Prozess in Aktion zu beobachten“. Dadurch ist bewiesen, dass Arten sich schneller auseinander entwickeln können, auch wenn die Lebensräume nur geringfügig differenzieren.

Natürlicher Gentransfer bei Pflanzen

Japanische Forscher haben herausgefunden, dass Parasiten offenbar mehr können, als nur auf Kosten ihrer Wirte zu leben. Hexenkraut ist eine schmarotzende Pflanze, deren Samen nur keimen können, wenn passende Wirtspflanzen in der Nähe wachsen. Sie ziehen einen Teil ihrer Nährstoffe direkt aus den Wurzeln dieser Pflanzen und töten sie dadurch. Im Erbgut des Hexenkraut fanden die Wissenschaftler jetzt ein Gen, das höchstwahrscheinlich aus dem Zellkern einer ihrer Wirte stammt. Damit konnte erstmals ein Transfer zwischen den Genen von verschiedenen Pflanzenarten ohne den Einfluss von Mikroben nachgewiesen werden. Der japanische Biologe Shirasu und seine Kollegen, haben sämtliche Gene des Grases registriert und sequenziert. Dabei fanden sie das Gen einer Einkeimblättrigen Pflanze, das ursprünglich nicht zu dem Zweikeimblättrigen Hexenkraut gehörte. Unklar ist den Forschern lediglich noch, ob die neue DNS direkt aus dem Zellkern des Wirtes entzogen, oder ob eine RNS-Kopie aus dem Zytoplasma transferiert, und in den eigenen Zellen, kopiert wurde.

Vorbereitung der nächsten Klimakonferenz

4.500 Experten aus 182 Ländern der Erde sind heute in Bonn, zur Vorbereitung der nächsten Klimakonferenz eingetroffen. Ihre Aufgabe ist es, einen Text zu erarbeiten, der als Grundlage für ein neues Weltklimaabkommen dienen soll. Die vergangene Klimakonferenz hat kaum messbare Ergebnisse für das Weltklima erbracht. Doch 2012 läuft das Kyoto-Protokoll aus. Bis dahin müssen sich die Politiker der Industrienationen darüber geeinigt haben, wie sie zukünftig im Bereich Klimaschutz zusammenarbeiten wollen. Seit der gescheiterten UN-Konferenz in Koppenhagen Ende vergangenen Jahres, stecken die Verhandlungen in der Krise. Die Teilnehmer konnten sich nicht auf eine gemeinsame Vorgabe zur Senkung der CO2- Emissionen einigen. Diesmal wird der Druck auf die teilnehmenden Länder stärker sein. Es bleibt zu hoffen, dass die katastrophalen Auswirkungen unseres Handelns, wie aktuell bei der Öl-Havarie im Golf von Mexico ersichtlich ist, diesmal für mehr Verhandlungsbereitschaft bei den verantwortlichen Politikern sorgt.