Archiv der Kategorie: Aktuelles

Hälfte aller Wiesen-Schmetterlinge verschwunden

Die Europäische Umweltorganisation EUA warnte erneut vor der Nutzung von Insektiziden in der Landwirtschaft. So sind beispielsweise, innerhalb der letzten zwanzig Jahre, bereits die Hälfte der europäischen Wiesen-Schmetterlinge verschwunden. Schmetterlinge sind ein wichtiger Indikator für die Gesundheit eines Biotops, weshalb ihr Verschwinden auch auf den Verlust vieler anderer Insektenarten schließen lässt. Von allen 17, der zwischen 1990 und 2011 untersuchten Schmetterlingsarten, ging die Anzahl der Exemplare drastisch zurück. Acht Arten, wie beispielsweise der Hauhechel-Bläuling, sind kaum noch anzutreffen. Die Bestände sechs weiterer Arten sind im gleichen Zeitraum so stark zurück gegangen, dass sie in wenigen Jahren ebenfalls kaum noch zu sehen sein werden. „Wir müssen die Bedeutung dieser Schmetterlinge und anderer Insekten anerkennen“, mahnt Hans Bruynickx, der Chef der EUA. Insekten spielen eine maßgebende Rolle bei der Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen und sind die Grundlage jedes funktionierenden Ökosystems. Durch ihr Verschwinden sind deshalb nicht nur die Schmetterlinge, sondern auch die Populationen vieler anderer Arten gefährdet.

Wasserqualität deutscher Badeseen bedenklich

Die diesjährige Untersuchung der Wasserqualität durch den ADAC zeigt, das viele deutsche Badeseen, mit teils gefährlichen Keimen verseucht sind. Vor allem im flachen Uferwasser, ist die Belastung mit Bakterien sehr hoch. Getestet wurden 65 Stellen in 41 Badeseen, im Umfeld von Großstädten. Davon ist an jeder siebenten Stelle die Keimkonzentration für Badegäste gesundheitsgefährdend groß. Vor allem für Kinder, deren Immunsystem noch nicht sehr belastbar ist, besteht eine erhöhte Gefahr zu erkranken. An zehn der 65 getesteten Messstellen war die Wasserqualität „bedenklich“. 18 Stellen wiesen eine „ausreichende“ Qualität auf, während lediglich 17 mit „gut“ und 20 mit „sehr gut“ bewertet wurden. Ein Teil des Problems ist, dass die Wasserqualität von Badeseen aufgrund der vor drei Jahren übernommenen EU-Richtlinien, nicht mehr so detailliert von staatlichen Kontrolleuren untersucht wird, wie bisher. Bis 2010 gehörte zur Qualitätskontrolle die Prüfung von 19 mikrobiologischen und chemischen Werten. Um Kosten zu sparen, wurden davon 17 Tests gestrichen. Dadurch erhöht sich natürlich die Gefahr von Infektionen. Dazu kommt, dass die Lockerung der Qualitäts-Richtlinien den Druck auf die Betreiber der Badestellen, für sauberes Wasser zu sorgen, verringert und so leicht zu Nachlässigkeit führt.

Monsanto zieht Anträge für Genpflanzen zurück

Der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto hat seine Pläne für den Anbau weiterer Genpflanzen in Europa vorerst zurück gestellt. Nach der 1998 gewährten Anbauerlaubnis für genmanipulierten Mais, beantragte das Unternehmen die Zulassung für drei weitere Pflanzenarten. Aufgrund des großen Widerstandes, seitens der Bevölkerung, verzichtet Monsanto, wie jetzt ein Unternehmenssprecher bekannt gab, jedoch vorerst darauf und zog die Anträge zurück. An der gewünschten Verlängerung der Erlaubnis genetisch veränderten Mais innerhalb der EU zu pflanzen, hält Monsanto allerdings fest. Außerdem soll weiterhin außerhalb der EU hergestellter Genmais in Europa für Lebens- und Futtermittel verarbeitet werden. Gen-Gegner, wie die Grünen-Politikerin Renate Künast, sehen das kritisch: „Wir bezweifeln, dass Monsanto tatsächlich seine Eroberungspläne für den EU-Markt aufgibt. Der Konzern hat dafür zu viel in die Entwicklung der Gentech-Pflanzen investiert“. Die Grünen verweisen zudem auf die große Gefahr für Nichtzielorganismen und fordern deshalb das Agrarunternehmen dazu auf, auch auf die Neuzulassung für den Gentech-Mais MON810 zu verzichten. Neben Mais ist innerhalb der EU aktuell noch der Anbau der Gen-Kartoffel Amflora gestattet. Sie wird allerdings, wegen der starken Proteste und Boykotte kaum angebaut.

Russland und Ukraine verhindern Schutzgebiet in Antarktis

Die geplante Schaffung eines Meeresschutzgebietes in der Antarktis, wurde von Russland blockiert. Russland stellte das grundsätzliche Recht zwischenstaatlicher Organisationen in Frage, solche Schutzzonen einzurichten. Schon im letzten Jahr war die Schaffung eines Meeresschutzgebietes am Widerstand Russlands, der Ukraine und Chinas gescheitert, da diese drei Länder die Antarktis besonders stark befischen und sie wirtschaftliche Einbußen befürchteten. Auf einer zweitägigen Sondersitzung der internationalen Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR) in Bremerhaven, sollte der damals verschobene Antrag nochmals erörtert werden. Doch auch diesmal votierten Russland, unterstützt von der Ukraine, gegen eine Schutzzone. Die CCAMLR, eine Allianz verschiedener Umweltschutzgruppen, der Europäischen Union und 24 weiterer Mitgliedsstaaten, beklagten, dass erneute eine Gelegenheit für den Schutz der Antarktis verpasst worden sei. Russland erweist sich immer mehr als Bremse beim internationalen Umweltschutz. Auch bei den UN-Klimagesprächen, die im vergangenen Monat in Bonn stattfanden, hatte Russland alle Vorschläge abgeblockt und angebotene Kompromisse ausgeschlagen.

Sexuelle Attraktivität vermindert Konflikte

Charmeoffensiven sind keine menschliche Erfindung. Auch die Weibchen der Bonobo, oder Zwergschimpansen, setzen ganz gezielt ihre Attraktivität ein, wenn es zu zwischengeschlechtlichen Konflikten kommt. Das ermittelte eine Gruppe Leipziger Wissenschaftler, die im Salonga Nationalpark, in der Republik Kongo, eine wild lebende Zwergschimpansengruppe beobachtete. Bei Konflikten mit männlichen Bonobos, gewannen diejenigen Weibchen leichter, die sexuelle Bereitschaft signalisierten. Das führt zum Abbau der Aggressivität bei den wesentlich größeren und stärkeren Männchen. Je größer die Attraktivität, die sich durch eine höhere Empfängnisbereitschaft manifestiert, umso höher ist die Chance der Weibchen, Konflikte für sich zu entscheiden. „Die Männchen waren zu diesen Zeiten auch von sich aus weniger aggressiv gegenüber den Weibchen, was sie sehr deutlich zum Beispiel von [anderen Schimpansen] unterscheidet“, erklärte der beteiligte Wissenschaftler, Martin Surbeck. Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Grund der Auseinandersetzung. Gerieten die beobachteten Weibchen in einen Konflikt, weil sie ihren Jungen helfen wollten, dann gewannen sie den Kampf immer.