Australien will jetzt die besonders vom Aussterben bedrohten Koalabären besser schützen, als bisher. Wie der australische Umweltminister, Tony Burke, bekannt gab, plant sein Ministerium den Koala auf die australische Liste der gefährdeten Arten zu setzen. Vor allem in den Bundesstaaten Queensland, New South Wales und in Canberra leben nur noch wenige der possierlichen Tiere. Der Hauptgrund ist, wie für fast alle bedrohten Tierarten, die allmähliche Schrumpfung des Lebensraums der Koalas. Dieser wird durch neue Straßen, Wohn- und Industriegebiete immer kleiner, so dass die scheuen Tiere kaum noch Rückzugmöglichkeiten haben. Die Tiere seien „eindeutig in Schwierigkeiten, also müssen wir etwas unternehmen“, erklärt der Umweltminister. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten noch mehrere Millionen Koalabären in Australien. Inzwischen ist ihre Zahl auf 43.000 geschrumpft. Koalas schlafen circa 20 Stunden am Tag und ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern.
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Wissenschaftler stellen verbessertes Programm zur Flutvorhersage vor
Allein 2010 kamen während der Flutkatastrophe in Pakistan mehr als 1.700 Menschen ums Leben. Rund ein Fünftel des ganzen Landes stand unter Wasser, was zusätzlich verheerende hygienische und wirtschaftliche Folgen nach sich zog, mit denen die Menschen in Pakistan noch lange kämpfen müssen. Auch für die Zukunft lassen sich solche Überschwemmungen, die häufig nach starkem Monsunregen auftreten, nicht verhindern. Aber vielleicht wird es in Zukunft möglich sein, die Menschen in den betroffenen Gebieten mehrere Tage vorher zu warnen, so dass eine geordnete Evakuierung erfolgen und somit der Schaden verringert werden kann. Um das zu ermöglichen hat ein Team europäischer Wissenschaftler ein Warnsystem entwickelt, das jetzt auf der Jahrestagung der „European Geosciences Union“ in Wien vorgestellt wurde. Peter Burek, Mitarbeiter im Joint Research Center Ispra, erläuterte wie erfolgreich das sogenannte Global Flood Awareness System, kurz Glofas, bereits in der Probezeit war: „In seiner Testphase konnte das System Fluten bis zu zwei Wochen vorher ankündigen.“ Unter anderem konnte „Glofas“ schon zwei Wochen im voraus den Höchststand des Hochwassers im südostasiatischen Mekong errechnen. Das Programm berücksichtigt bei seinen Berechnungen die Niederschlagsstärke, den exakten Flussverlauf, die Bodenbeschaffenheit, die Höhenunterschiede des Gebietes und die jeweilige Landschaftsform. Die Entwickler von Glofa hoffen, langfristig das Programm so weit verbessern zu können, dass 30-tägige Vorhersagen möglich werden. Dadurch hätten die Betroffenen mehr Zeit, Schutzmaßnahmen einzuleiten und einen Teil ihres Besitzes zu retten.
Kurios: Grüne Wolke über Moskau
Große Besorgnis hat in der russischen Hauptstadt Moskau eine grüne Wolke ausgelöst, die über der Stadt schwebte. Da zeitgleich verstärkt Menschen allergische Reaktionen zeigten, befürchteten sie einen Giftunfall im nahe gelegenen Chemiewerk. Die vermeintliche Gefahr entpuppte sich glücklicherweise als normales Naturphänomen. Die Wolke bestand aus verschiedenen Baumpollen. Diese hatten aufgrund plötzlich ansteigender Temperaturen noch in der Luft angefangen zu blühen, wodurch die ungewöhnliche Farbe entstand. Mit Erleichterung nahmen die Moskauer die Entwarnung auf. Erst im vergangenen Sommer lag die Stadt, aufgrund großer Waldbrände, tagelang unter einer teils giftigen Dunstglocke. Froh über die Nachricht witzelte auch der Wetterdienst nach Bekanntwerden der tatsächlichen Ursache; „Heute fühlten sich die Moskauer wie die Helden eines Katastrophenfilms über eine außerirdische Invasion“.
Herstellung von Biokraftstoffe gefährlicher als CO2
Wissenschaftler aus Neuseeland haben mit Hilfe einer Simulation aufgezeigt, dass die Produktion von Biokraftstoffen, durch die eigentlich die Schadstoffbelastung verringert werden sollte, einen schnellen Anstieg von Stickoxiden bewirkt, der sehr schädlich für die Ozonschicht ist. Laura Revell, eine der beteiligten Forscherinnen erklärte, dass nicht die Biotreibstoffe selbst, sondern der durch ihre Produktion erhöhte Einsatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln diese hohen Distickistoffoxid-Werte verursacht. Distickstoffoxid ist ein sehr starkes Treibhausgas, dass noch 300 Mal stärker ist als Kohlendioxid. Eine erhöhte Nutzung dieser Düngemittel würde den Ozonabbau extrem beschleunigen. Den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge würden bei einer weiteren Förderung von Biokraftstoffen bis Ende 2100 rund 14 Megatonnen NO2 pro Jahr freigesetzt. Damit wären die ursprünglich als Klimaschützend entwickelten Bio-Technologien langfristig mit 60 Prozent die Hauptursache für den Ozonschwund und damit für den Treibhauseffekt. Die Ergebnisse der Analysen weisen darauf hin, dass die einzig richtige Reaktion eine Verringerung stickstoffhaltiger Düngung ist.
Suche für Endlager geht weiter
Die Opposition hat jetzt die Regierung aufgefordert, die Suche für ein sicheres Atomendlager in Deutschland zu forcieren. Die Führung der SPD und der Grünen sieht eine Einigung auf einen Standort noch vor der Sommerpause als erstrebenswertes und mögliches Ziel an. Allerdings kritisiert SPD-Chef Sigmar Gabriel, in einem Interview mit dem NDR, die bisher gelieferten Vorschläge des Bundesumweltministers, Norbert Röttgen, wie beispielsweise den Standort Gorleben. Gabriel: „Es nützt ja nichts, jetzt irgendwie einen politischen Deal zu verabreden, damit sich alle wohlfühlen, und in ein paar Monaten fliegt das Ganze vor dem ersten Gericht auf. […] Man muss Kriterien entwickeln, wie ein Endlager aussehen soll, welche Sicherheitskriterien es einhalten soll, und dann muss man Gorleben und alle anderen Standorte mit den Kriterien vergleichen.“ Auch der Fraktionschef der Grünen, Jürgen Trittin, wirft dem Umweltminister Sturheit vor und kritisiert dessen Festhalten an einem Standort von dem klar ist, dass ihn die Opposition und die Landesregierungen ablehnen werden. Die Linke beanstandet dagegen die fehlende Mitsprachemöglichkeit der Öffentlichkeit. Allerdings dürfte es auch schwierig sein, alle Details des für und wider eines Standortes so umfassend der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, dass diese in der Lage wäre eine sachliche Entscheidung zu treffen. Ralf Güldner, der Präsident des Deutschen Atomforums, verteidigt die Entscheidung für den Standort Gorleben und begründet dies mit dies mit den bisher stattgefundenen Untersuchungen und den dafür aufgewandten Kosten. Güldner: „Insgesamt sind 1,6 Milliarden Euro dort ausgegeben worden. Wir sehen keinen Grund, hier auf der Zielgerade stehenzubleiben.“