Der Landrat des Kreises Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt, hat jetzt, wie die „Märkische Oderzeitung“ berichtet, dem Antrag eines Landwirts statt gegeben und eine Genehmigung für den Abschuss von 5 Bibern erteilt. Weitere Genehmigungen sollen folgen. Biber stehen zwar unter Naturschutz, da sie als bedrohte Tierart gelten, aber sie werden in Märkisch-Oderland für Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen und Deichen verantwortlich gemacht. Dies hat, für den Landrat Gernot Schmidt, Vorrang vor dem Naturschutz. Aktuell wird die Zahl der Biber in diesem Landkreis auf 230 geschätzt. Da die landwirtschaftlich genutzte Fläche in den vergangenen Jahrzehnten, zu Lasten freier Biotope, immer weiter zugenommen hat, kommt es trotz der geringen Zahl an Tieren immer wieder zu, von Bibern verursachten Schäden und damit Kosten, die zu tragen die Gemeinden nicht bereit sind.
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Stärkere Kontrolle der Umweltzonen gefordert
Nicht nur die Ausweitung, vor allem eine stärkere Kontrolle der Umweltzonen, fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Wie der DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch am vergangenen Dienstag erklärte, besteht in dem Bereich, besonders in den neuen Bundesländern, noch ein großer Nachholbedarf. Dabei zeigen Beispiele wie Berlin, dass Umweltzonen, in denen Fahrzeuge ganz verboten sind, oder nur solche mit einem geringem Schadstoffausstoß fahren dürfen, die Qualität der Luft stark verbessern. In Deutschland steigt die Zahl der eingeführten Umweltzonen noch in diesem Jahr auf 48, allerdings wird die Einhaltung, nach Angaben der DUH, nur unzureichend kontrolliert. Auch bei der Kontrolle ist Berlin vorbildlich. Hier wurden nur wenige Ausnahmegenehmigungen erteilt, was eine Erfassung der Fahrzeuge ohne die nötige Umweltplakette erleichtert. Diese werden durch das Ordnungsamt mit einer Geldstrafe abgemahnt. Seit Berlin 2008 Umweltzonen für die Innenstadt eingerichtet hat, wurden über 60.000 Fahrzeuge mit einem zusätzlichen Rußfilter ausgestattet, was den Rußausstoß im Straßenverkehr um rund 40 Prozent und den Stickoxidausstoß um 19 Prozent vermindert. Trotzdem wurde in Berlin 56 mal eine Überschreitung der von der EU vorgegebenen Luftreinheitsgrenzwerte überschritten. Mit einer Strafe durch die europäische Kommission zur Luftreinhaltung muss der Senat aber nicht rechnen, da diese nur anfällt, wenn nachweislich nicht genug für die Verbesserung der Luftqualität getan wird. Ab Sommer 2011 müssen sich alle deutschen Kommunen an die vorgegebenen Grenzwerte halten. Andernfalls droht ihnen eine Geldstrafe von bis zu einer Million Euro – pro Tag. Das lässt hoffen, dass auch in anderen Städten und Gemeinden zukünftig stärker auf die Einhaltung der eingeführten Abgasgrenzwerte in Umweltzonen geachtet wird.
Müllproblematik: Deutsche trennen zu wenig
Trotz aller Bemühungen um Abfallreduzierung, produzieren die Deutschen immer mehr Müll. 37,2 Tonnen Abfälle kamen im Jahr 2009 zusammen – 1,4 Prozent mehr, als noch 2008, wie das Statistische Bundesamt Wiesbaden mitteilte. Das entspricht 455 Kilogramm Müll pro Jahr und Einwohner. Davon sind durchschnittlich 199 Kilogramm Haus- und Sperrmüll, 143 Kilogramm wieder verwertbare Plastik- und Metallwertstoffe und 11 Kilo Garten- und Bioabfälle. Einen umso größeren Beitrag zum Umweltschutz, leistet daher die Mülltrennung und Wiederverwertung. Allerdings werden nur 56 Prozent aller Haushaltsabfälle getrennt. „Recycling leistet in Deutschland einen großen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in Berlin, nach der Veröffentlichung einer neuen Studie zur Abfallverwertung durch das Fraunhofer Institut UMSICHT. Deshalb ist es so wichtig, „dass wir noch mehr Materialien dem Recycling zuführen und so eine wertorientierte wie nachhaltige Rohstoff- und Ressourcenpolitik forcieren“. Das Recycling-Unternehmens Alba wirbt seit Jahren für eine stärkere Nutzung der „Gelben Tonne“. Allein die Alba Group konnte im Jahr 2009 durch die Wiederverwertung der gesammelten Wertstoffe den CO2-Ausstoß einsparen, den eine Million PKW bei einer Fahrt von 36.000 Kilometern verursachen. Durch bessere Trennung der Abfälle durch die Verbraucher, könnten nach Berechnungen von Alba, 30 Prozent mehr an CO2 eingespart werden, als bisher. Derzeit prüft auch das Bundesumweltministerium, verschiedene neue Systeme der Wertstoffsammlung, um die Masse des Restabfalls zu verringern. Das größte Potential der Abfallvermeidung, liegt allerdings in der Einschränkung seiner Produktion – besonders in der Verpackungsmittelindustrie. Dies ist jedoch ein Bereich, den weder das Bundesumwelt- noch irgend ein anderes Ministerium anrühren wird.
Schwierige Bergung vom Rhein-Tanker
Die Säure-Ladung des im Rhein havarierten Tankers, soll jetzt in den Fluss geleitet und auf die Art entsorgt werden. Die dafür zuständige Einsatzzentrale begründete ihre diesbezügliche Entscheidung damit, dass die Stabilität des gekenterten Schiffes nicht mehr gegeben ist und deshalb ein Bruch des Decks befürchtet wird. Ein Bruch würde nach Angaben der Behörde nicht nur das Leben der an der Bergung des Schiffs arbeitenden Menschen gefährden, sondern es bestünde auch die Gefahr einer unkontrollierten Reaktion der Schwefelsäure mit dem Wasser. Außerdem sieht sie in der Einleitung der Säure in den Rhein keine Gefahr für das Ökosystem des Flusses. Circa 80 Tonnen Schwefelsäure sollen jetzt kontrolliert in den Rhein abgelassen werden. Nach Meinung der Experten werde das Rheinwasser die Säure neutralisieren. Schäden am Ökosystem würden lediglich örtlich begrenzt auftreten. Bereits Mitte Januar war der Tanker gekentert. Dabei starben zwei Crewmitglieder. Die Bergung des Wracks ist nur durch ein teilweises Auseinandernehmen möglich.
Bienensterben weiterhin unaufhaltsam
Bienen leisten einen unverzichtbaren wirtschaftlichen Beitrag, der in der Europäischen Union aktuell mit einem finanziellen Wert von 22 Milliarden Euro jährlich eingeschätzt wird. Der tatsächliche Wert ist allerdings unbezahlbar, da 80 Prozent aller Pflanzen von der Bestäubung durch Bienen abhängig sind. Die Bienenbestände nehmen jedoch seit Jahren kontinuierlich und in bedrohlichem Ausmaß ab. Um mehr als 95 Prozent hat sich allein in den USA der Bestand der vier häufigsten Bienenarten reduziert. In Europa sieht es nicht besser aus. Zwar gibt es in der EU circa 700.000 Imker, für die meisten von Ihnen ist die Imkerei allerdings nur ein Hobby. Eine genaue Ursache für das weltweite Bienensterben können Biologen bisher nicht ausmachen. Klar ist jedoch, dass sie weniger Widerstandskraft gegen alle Arten von Krankheiten zu haben scheinen und so beim Befall durch Parasiten oft ganze Bienenvölker aussterben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jedoch, ist dies auf die seit vielen Jahren in allen Ländern übliche Nutzung von Pestiziden gegen Unkraut und Insekten zurück zu führen. Inzwischen ist das Wissen um die Folgeprobleme für unsere Nahrungsmittelindustrie auch in der Politik angekommen. Aktuell plant die Europäische Union, die EU-Tiergesundheitsstrategie im Hinblick auf die Bienengesundheit zu prüfen und arbeitet an einem Gesetzesentwurf, nach dem Pestizide nur dann genehmigt werden dürfen, wenn deren Unbedenklichkeit für Bienen nachgewiesen werden kann. Außerdem sollen mit EU-Mitteln Imkereiprogramme und Fortbildungsmaßnahmen finanziert werden.