Noch geschockt von den verheerenden Folgen der von BP verursachten Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, plant die Europäische Union Sicherheitsrichtlinien zu erstellen, die die Risiken der Ölförderung verringern. EU-Energiekommissar Günther Öttinger, der zu dem Thema im WDR-Radio interviewt wurde, versprach; „…die notwendigen und umfassenden Konsequenzen…“ aus den Erfahrungen des Deepwater-Horizon-Unfalls zu ziehen. Das von der EU-Kommission erarbeitete Maßnahmepaket soll sowohl schärfere Kontrollen, als auch geforderte Nachrüstungen für Ölförderplattformen enthalten. Auch die Haftung für Schäden durch die Förderkonzerne soll deutlich erhöht werden:“Wir wollen eine Versicherungspflicht mit deutlich höheren Summen vorschlagen“. Dazu soll zukünftig auch die Pflicht gehören, Rücklagen zu bilden, um für den Fall eines solchen Crash vorbereitet zu sein. Bisher sind die einzelnen Länder der EU selber für die Sicherheit der Förderplattformen verantwortlich. Doch der Schock über die möglichen Folgen solcher Unfälle auch in europäischen Gewässern sitzt tief. Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die Regierungen der einzelnen Mitgliederstaaten gern auf eine gemeinsame Strategie einigen werden.
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Die USA erlauben wieder Tiefseebohrungen
Die größte Ölkatastrophe der Vereinigten Staaten ist noch nicht lange her, da ist es schon wieder erlaubt, die gleichen Bohrungen in tiefen Gewässern durchzuführen.
Im April des Jahres explodierte die 2001 in Betrieb genommene Ölplattform „Deepwater Horizon“ des britischen Konzerns BP und sorgte für eine riesige Umweltkatastrophe an den Küsten des Golf von Mexiko. Die Folgen waren verherend. Zudem verloren zahlreiche Menschen ihre Arbeitsplätze, da die Fischerei nicht mehr möglich und zudem nicht mehr erlaubt war. Experten gehen davon aus, dass über 10.000 Menschen ihren Job dadurch verloren haben.
Wie abhängig die Vereinigten Staaten vom Öl sind zeigt jetzt die Freigabe der Tiefseebohrungen. Geplant war diese für Ende November. So lange konnte oder wollte die US-Regierung nicht warten, denn der Wirtschaft in den USA geht es schlecht.
Am 20. April 2010 ging die Ölplattform in Flammen auf. Bis zur offiziellen Versiegelung des Bohrloches in 1500 Metern Tiefe am 19. September des Jahres, strömten rund 780 Millionen Liter Rohöl ins Meer. Angeblich sind die Auflagen der US-Regierung zur Wiederaufnahme von Tiefseebohrungen derart hoch, dass die Industrie erst einige Monate benötigt, um die Technik dementsprechend anzupassen. Danach heißt es wieder: Feuer frei, pardon, Öl frei!
Was sind Neozoa?
Die vielen neu angelegten Wasserwege, wie beispielsweise der Main-Donau-Kanal, der ein kürzere Verbindung zwischen Nordsee und dem Schwarzen Meer darstellt, hat nicht nur Vorteile. Denn auf diesem Weg kommen auch immer mehr Tiere in unsere Gewässer, auf die das hier vorhandene ökologische Gleichgewicht nicht vorbereitet ist. Auch durch die Kiele vieler Boote, oder die Sportgeräte von Wassersportlern, an denen Kleinstlebewesen und Laich haftet, tragen zur Vermischung der Arten bei. Sind die Tiere erst einmal da, wird man sie nicht wieder los. Das hat eine ständige Veränderung und oft auch Deziemierung einheimischer Flora und Fauna zur Folge. Davon bleibt auch der Bodensee nicht verschont. Chinesische Teichmuscheln, gegen die einheimische Muschelarten keine Chancen haben. Auch Höckerflohkrebse und Körbchenmuscheln verdrängen hier andere Kleinlebewesen, von denen wiederum viel größere Tierarten leben. Doch am stärksten verbreitet haben sich hier die sogenannten Donau-Schwebegarnelen, die in rießigen Schwärmen von Millionen Tieren jedes Jahr auftauchen. In wie weit sich dadurch unsere Flüsse und Seen verändern werden, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Es ist ein Roulette-Spiel, dass sich
Die Giftschlammkatastrophe in Ungarn
„Es besteht das Risiko einer dauerhaft verseuchten Natur und der Nahrungsmittelkette“. Mit diesem niederschmetternden Statement kommentiert der Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster die Giftschlammkatastrophe in Ungarn. 700.000 Kubikmeter extrem giftiger Schlamm waren am vergangenen Montag aus dem Auffangbecken einer Aluminiumfabrik, 165 Kilometer westlich der ungarischen Hauptstadt Budapest ausgelaufen. 110 Milligramm Arsen pro Kilogramm befinden sich in dem rot gefärbten Schlamm, sowie erhöhte Quecksilberwerte und es steht noch eine Analyse des Chrom-Gehaltes aus. Sieben Menschen starben durch das ausgelaufene Gift bisher. 4000 Hektar Land wurden verseucht. Derzeit wird die Gefährdung des Grundwassers geprüft und nach Trocknung des Schlamms besteht die Gefahr einer Luftverschmutzung durch den entstehenden giftigen Staub. Der aus dem gebrochenen Auffangbecken entlaufene Schlamm hat die Flüsse Marcal und Torna erreicht und deren Ökosystem zerstört. Auch die Wasserqualität der Donau muss ständig überprüft werden, da sich auch hier bereits erste Vergiftungserscheinungen der Fauna bemerkbar machen. Nach Reparatur des Beckens und dem Bau eines zusätzlichen Damms sollen die Menschen aus dem Dorf Kolontar, das neben der Fabrik liegt und evakuiert worden war, wieder in ihre Häuser zurück kehren. Allerdings wird auch der Damm die Gefahr durch vergiftete Staubwolken nicht bannen können. Wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte, wurde bisher nicht bekannt.
Vorbereitung für den Klimagipfel in Tianjin China
Überraschend stark engagiert sich China für mehr Klimaschutz. Chinas Vertreter Su Wei, kritisierte auf der Konferenz gegen Erderwärmung in der chinesischen Stadt Tianjin, dass die bisherigen Zusagen der reichen Länder zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen nicht ausreichend sind. Su Wei:“Diese Ziele sind noch immer weit entfernt von dem, was Entwicklungsländer und die Wissenschaft erwarten.“ Die Zurückhaltung einzelner Industrieländer bei der Vereinbarung wirklich wirksamer Maßnahmen zum Klimaschutz, haben in der Vergangenheit immer wieder das Scheitern der Verhandlungen verursacht. Als Beispiel verwies Su Wei auf die Klimakonferenz in Kopenhagen, auf der ein Neues Abkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll geschlossen werden sollte. Dort verpflichtete sich lediglich die EU, ihren Ausstoß um 20 Prozent zu senken, allerdings nicht gemessen an den heutigen Werten, sondern an den wesentlich höheren Emissionen im Jahre 1990. Die USA versprachen nur eine Senkung um 5 Prozent. Auf der aktuellen Konferenz in Tiranjin soll der nächste Weltklimagipfel in Mexiko vorbereitet werden, der vom 29. November bis zum 10. Dezember in Cancun stattfindet. China ist in Tianjin zum ersten Mal Gastgeber eine internationalen Konferenz zum Thema Klimaschutz. Bisher hat sich das China, das weltweit den höchsten Ausstoß an CO2-Emissionen produziert, stets mit dem Hinweis auf seinen Status als Schwellenland geweigert, genauso hohe CO2-Einsparungen vorzunehmen, wie Europa, oder wie von den USA gefordert. Ob im Land der Mitte langsam ein Umdenken statt findet, wird sich in wenigen Wochen in Mexiko zeigen. Von Anderen zu fordern, was zu tun man selbst nicht bereit ist, reicht jedenfalls nicht.