Archiv der Kategorie: Aktuelles

Schwere Waldbrände in Russland

Der Sommer, der bei uns in Deutschland eher kühl ausfällt, sorgt in anderen Teilen der Welt für extreme Hitze. So herrschen in Russland aktuell bis zu vierzig Grad und die Regenwahrscheinlichkeit bleibt gering. Das hat zu Hunderten Waldbränden im Lande geführt, bei denen bisher schon 40 Menschen ums Leben kamen. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden über 300 neue Brände gezählt. Eine Katastrophe für das Land. Aktuell gibt es trotz massiver Brandbekämpfung noch immer mindestens 500 verschiedene Brandherde. 172.000 Hektar Fläche, vor allem Wälder, sind betroffen. Mit über 180.000 Helfern versucht das Land die Lage in den Griff zu bekommen. Doch große Hitze und Trockenheit erschweren die Löscharbeiten.

Eine Hitzewelle wie diese, hat Russland seit über dreißig Jahren nicht mehr erlebt. Besonders betroffen ist die Region Nischni Nowgorod, in der Nähe von Moskau. Aber auch die Hauptstadt bleibt nicht verschont. Bis hierher zieht mittlerweile der Rauch und verursacht schwere Atembeschwerden bei den Bewohnern. Doch Sorgen machen den Menschen nicht nur die schweren Schäden am russischen Waldbestand. Auch in der Weizenenernte wird es aufgrund der großen Dürre zu hohen Ernteausfällen kommen, die sich weltweit auswirken werden, da Russland der größte globale Weizenexporteur ist. Am Montag musste Präsident Dimitri Medwedew den Notstand für die Gebiete Moskau, Woronesch, Nischni Nowgorod, Mordwinien, Rijasan und Mari El ausrufen. Überall wird um mehr freiwillige Helfer gebeten, mit deren Hilfe man die schlimmen Schäden wenigstens zu begrenzen hofft.

„Static kill“ soll Bohrloch am Golf von Mexiko endgültig abdichten

Es ist die größte Ölkatastrophe, die es je gegeben hat, das Tschernobyl des Öl-Zeitalters, wie die FAZ jüngst titelte – die Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ vom 20. April 2010. Insgesamt flossen fast 800 Millionen Liter Rohöl ins Meer. Die Küsten wurden schnell vom Öl heimgesucht was viele Existenzen kostete.

Seit einiger Zeit schon werden verschiedene Maßnahmen getroffen, um das Leck zu schließen und ein weiteres Austreten des Öls zu verhindern. Ein neuer Versuch namens „Static kill“ soll nun für das Abdichten des Bohrlochs sorgen. Bohrschlamm und Zement werden in die vorhandene Verschlusskappe gefüllt, die dann in die Leckage fließen. Am morgigen Mittwoch kann dann das Ergebnis überprüft werden. Es bleibt zu hoffen, dass das Bohrloch damit gestopft wird und die Katastrophe endlich ein Ende findet.

Sauberes Wasser ist jetzt Menschenrecht

Über einen stärkeren Schutz unseres wichtigsten Lebensmittels, das Wasser, macht sich mittlerweile auch die deutsche Regierung Gedanken. Auch wenn Europa nicht von einer aktuellen Wasserknappheit bedroht ist, die Qualität und damit die mögliche Nutzung als Trinkwasser ist regional sehr verschieden. Und da es für verseuchtes Grund-oder Flusswasser keine Grenzen gibt, kann und muss der Schutz grenzüberschreitend erfolgen. Seit sich die Europäische Union 1973 verstärkt politisch für den Umweltschutz einsetzt, wurden auch viele neue und notwendige Gewässerschutzrichtlinien vereinbart und umgesetzt. So wurde zum Beispiel festgelegt, welche Stoffe nicht in Form von Abwässern in Flüssen und Seen „entsorgt“ werden dürfen, oder Verbote für Aktionen ausgesprochen, von denen Unfallbedingt eine hohe Gefährdung des Grundwassers ausgeht. Am 28. Juli dieses Jahres verabschiedete die UN eine Resolution, die den hohen Stellenwert dieses freien Gutes bekräftigt. In einer Vollversammlung der 192 UN-Mitgliedsstaaten, wurde sauberes Wasser zu einem Menschenrecht erklärt. Damit stärkt die UN alle Behörden, die sich um die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wasservorräte und die Bereitstellung sauberen Trinkwassers bemühen. Dementsprechend wurde die Entscheidung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen begrüßt: „Diese Entscheidung der UN-Generalversammlung ist ein wichtiges politisches Signal zur Halbzeit der UN-Wasserdekade.“ Wichtig ist der Beschluss aber vor allem für die Menschen in Entwicklungsländern, von denen zum heutigen Zeitpunkt 884 Millionen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und von Denen circa 2 Millionen jedes Jahr, an verseuchtem Wasser sterben.

Drei-Schluchten-Damm mehr Mülldeponie als Damm

Der Staudamm am größten Fluss Chinas, dem Jangtse-Fluss ist kein Wunderwerk, wie es die chinesischen Behörden sehen, sondern ein riesiger Müllberg. Das Projekt verschlang 17 Milliarden Euro und ist 2008 fertig gestellt worden. Mit dem Wasserkraftwerk wird dringend benötigte Elektrizität produziert und der Damm fördert die Schifffahrt auf dem Jangtse und verringert Überschwemmungen. Kritiker halten dem entgegen, dass die Anlage riesige Umweltschäden verursache und die Gefahr von Erdrutschen vergrößert habe. Doch vor dem Staudamm werden täglich fast drei Tonnen Abfälle eingesammelt, berichtete die staatliche Zeitung „China Daily„. „Die riesige Menge an Müll in der Gegend des Damms könnte das Schleusentor verstopfen„, warnte Chen Lei, ein Vertreter des Betreibers des Drei-Schluchten-Staudamms, laut „China Daily“. Auch das Personal wird den Müllbergen nicht her, nachdem mit Beginn der Regenzeit nicht nur mehr Wasser, sondern auch mehr Müll an den Damm gespült wird. Laut Berichten wurden im vergangenen Jahr um die 160.000 Kubikmeter Müll vor dem Staudamm eingesammelt. Doch das schlimmste ist, dass sich in manchen Gegenden der Müll so hoch stapelt, dass die Menschen sogar über den Fluss laufen können. Das liegt daran, dass die ungefähr 150 Millionen Menschen die oberhalb des Damms leben ihren Müll einfach in den Fluss werfen, weil es keine Mülldeponien gibt. China hätte mehr Geld in Mülldeponien stecken sollen, als in den Bau des teuren Mülldamms. So könnten auch weitere Gelder für die Reinigung gespart werden.

Endlich – Ölleck im Golf wird morgen versiegelt

Drei Monate hat es gedauert; jetzt werden die letzten Vorkehrungen getroffen, um das von BP verursachte Ölleck im Golf von Mexiko zu versiegeln. Nach Tests in der Nähe des Bohrlochs, soll am morgigen Dienstag, das Leck endgültig mit einer Mischung aus Schlamm und Zement verschlossen werden. Das Füllmaterial wird durch die Verschlusskappe eingepumpt, die seit zwei Wochen erfolgreich das außer Kontrolle geratene Bohrloch verschließt. BP-Vizechef Kent Wells äußert sich zuversichtlich, da es seitdem keine Anzeichen für weitere Lecks gäbe. Was bleibt ist ein Restrisiko, dass sich der an der Versiegelung stauende Druck, an anderer Stelle entlädt. Darüber hinaus sagte die Firmenleitung des Konzerns zu, sich langfristig an der Bewältigung der entstandenen Umweltprobleme zu beteiligen. Für die daraus entstehende Arbeitslosigkeit im Bereich der Fischwirtschaft, stellte BP einen 100 Millionen schweren Fond zur Verfügung. Wünschenswert wäre es, wenn die Politik hier klare Vorgaben für BP machen würde. Denn als alleiniger und schuldhaft handelnder Verursacher dieser Katastrophe, reicht es nicht, BP nur an den entstandenen Kosten „zu beteiligen„. Sie haben die Kosten zu tragen.