Archiv der Kategorie: Aktuelles

Ölkatastrophe: Leck ist endlich geschlossen

Ungefähr elf Wochen nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist es BP nun endlich gelungen das Leck mit einem 100-Tonen-Zylinder zu schließen. Das Werk mussten Unterwasserroberter vollbringen. Bislang ist jedoch noch unklar, ob das Leck vollkommen geschlossen werden konnte und die Konstruktion hält. Bisher war es so, dass der Deckel, der schon einmal in 1500m Tiefe angebracht wurde zu locker saß und deshalb immer noch zu viel Öl ins Meer floss. Nach Schätzungen zufolge waren dies 8.200 Tonnen Rohöl. Die US-Regierung hat nach der Lockerung, wieder ein Verbot für Tiefseebohrungen verhängt. Zunächst soll bis Ende November nicht weiter gebohrt werden dürfen. Es soll erst geklärt werden, wie es zu dem Unglück vor der US-Küste kommen konnte und festhehalten werden, was getan werden kann, dass sich derartige Vorfälle nicht wiederholen.

Absaugglocke für defektes Ölbohrloch wird installiert

Nach Angaben der US-Behörden, gibt es endlich ein paar Fortschritte beim Einsatz der Absaugglocke, zum Auffangen des auslaufenden Rohöls im Golf von Mexiko. Seit fast drei Monaten wird versucht, Diese über dem defekten Bohrloch zu installieren, um damit das auslaufende Öl absaugen zu können. Alle bisherigen Versuche scheiterten. Jetzt läuft die Montage erstmals reibungslos, was darauf zurückzuführen ist, dass die Prozedur in den vergangenen Wochen „sorgfältig geplant und erprobt“ wurde, wie Kent Wells, Vizechef der britischen BP verlauten ließ. Sein zusätzliches: „Wir sind zufrieden mit den Fortschritten„, ist allerdings unangebracht.

Diese sorgfältige Vorbereitung hätte vor einem so verheerenden Unfall geschehen müssen. Die Ölbohrinsel „Deepwater Horizon“ von BP war vor drei Monaten, am 20. April explodiert und gesunken. Dabei waren elf Arbeiter getötet worden. Seitdem strömen ununterbrochen Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko. Alle bisherigen Versuche, das Bohrloch zu verschließen schlugen fehl. Lediglich eine Teil des auslaufenden Öls kann, nach Austritt, wieder abgesaugt werden. Das ausströmende Öl hat inzwischen unzählige Okosysteme im Golf und an den Küsten im Süden der USA zerstört und das Wasser ,durch nicht mehr herausfilterbare Gifte, nachhaltig geschädigt. Aufgrund der bewussten Vernachlässigung der Sicherheitsbestimmungen durch den Ölkonzern, die den schweren Unfall verursachten, sowie des völlig unzureichenden Notfallplans, steht BP jetzt wirtschaftlich und politisch unter starkem Druck. In der Energiebranche gilt der Konzern mittlerweile als Übernahmekandidat. Eine begrüßenswerte Entwicklung, lehrt sie doch, dass auch wirtschaftliche Macht nicht vor den Konsequenzen von Fehlentscheidungen und Schlamperei schützt.

Älteste Elefantenkuh Europas ist tot

Die älteste Elefantenkuh Europas ist am Samstag im Stuttgarter Zoo gestorben. Vor den Augen von Besuchern ist die 61-jährige Vilja zuerst auf den Vorderbeinen eingeknickt, dann zusammengebrochen und ist dann in den Graben gerutscht. Der Elefant konnte nur noch Tod mit Hilfe der Feuerwehr aus dem Graben geborgen worden. Nach dem vorläufigen Sektionsergebnis war der Elefant sofort tod und hatte sich nach seinem Kreislaufkollaps nicht quälen müssen. Vilja befand sich seit 1952 in dem Zoologisch-Botanischen Garten, deshalb ist der Tod auch für viele Tierpfleger besonders bedauerlich. Bereits vor zwei Jahren hatten sie schon mit dem schlimmsten gerechnet, als die Elefantenkuh von einer Artgenossin in den Graben gestoßen wurde. Jedoch konnte im Januar 2008 Vilja ebenfalls mit Hilfe der Feuerwehr und einem Kran ohne Verletzungen aus dem Graben gehoben worden. Umso schlimmer, dass diesmal alles so schnell ging.

Nach Bekanntwerden des Todes, gingen im Stuttgarter Zoo Beileidsbekundungen per E-Mail ein. Viele bedauerten den Tod des Elefanten und dankten den Pflegern, dass Vilja so alt werden durfte. Doch nun ist der älteste lebende Elefant mit 61 Jahren verstorben. Doch die im Jahr 1981 verstorbene Elefantenkuh Birma, im Gelsenkirchner Zoo, mit 63 Jahren hält immer noch den Rekord. Laut einer Wilhelma-Sprecherin werden Elefanten im Zoo deutlich älter als in freier Wildbahn. Dort würden sie oft nicht älter als 40. „Wenn ihre Zähne abgenutzt sind, können sie nicht mehr das Gras verarbeiten.“ Deshalb bekämen sie in Tiergärten Spezialfutter. Und auch von anderen Tieren besteht keine Gefahr.

Im Elefantengehege verbleiben nun noch weitere drei Elefantenkühe. Eine vierte kommt vorerst nicht hinzu. Mit dem Bau der neuen Elefantenanlage wird vor 2015 nicht begonnen, deshalb wird darauf verzichtet, Vilja zu ersetzen. Man kann außerdem Tiere genausowenig ersetzen, wie Menschen.

Eine Beerdigung steht der Elefantenkuh nun dennoch nicht zu, da es in Deutschland verboten ist, solch große Tiere zu begraben. Sie wird in die Tierkadaverbeseitigung gebracht.

Britannien vor 800.000 Jahren erstmals besiedelt

Vor rund 800.000 Jahren, 100.000 Jahre früher als wir bisher glaubten, wanderten die ersten Menschen nach Nordeuropa und wurden dort sesshaft. Gefundene Werkzeuge aus der frühen Steinzeit und Fossilien von Tieren und Pflanzen bestätigten diese neue zeitliche Einschätzung. Britische Wissenschaftler fanden Diese an der ostenglischen Küste in der Nähe von Happisburgh. Damit muss jetzt auch die bisherige Annahme widerlegt werden, dass die damaligen Menschen sich nur bis zum Alpenraum in Europa ausbreiteten und sich bei schwierigen Witterungsverhältnissen immer wieder in wärmere Gefilde zurück zogen.

2005 fanden Wissenschaftler in Suffolk Reste von menschlichen Gemeinschaften, die circa 700.000 Jahre alt waren. Deshalb hatte man seitdem angenommen, dass zu der Zeit die ersten Menschen dauerhaft in Europa sesshaft wurden. Und auch die aktuellen Funde, müssen nicht das letzte Wort auf dem Gebiet sein. Bereits vor 1,8 Millionen Jahren brachen die Frühmenschen auf, um sich von Afrika aus in der ganzen Welt zu verteilen. Das die Besiedelung Nordeuropas länger dauerte und vielleicht von einigen Rückzügen in südliche Richtung unterbrochen wurde, lässt sich natürlich auch jetzt nicht völlig ausschließen. Durch das raue Klima war ein Überleben mit den damals noch geringen Hilfsmitteln wesentlich schwieriger, als in Afrika oder Asien. Trotzdem scheint es den Menschen auch vor 800.000 Jahren schon gelungen zu sein, sich der unwirtlichen Umgebung anzupassen. So fanden die Forscher in Happisburgh Beweise dafür, dass sie in den mit Gras bedeckten Flussgebieten lebten und von der Jagd auf Mammuts, Nashörner und Pferde lebten.

Mitbestimmung bei AKW-Laufzeiten gefordert

Auch der CDU-Ministerpräsident Peter Müller, hat die Bundesregierung jetzt gewarnt, die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken ohne Zustimmung des Bundesrates zu verlängern. Eine solche Handhabung sei nicht nur rechtlich fragwürdig, auch gibt es zahlreiche Warnungen von Wissenschaftlern und Umweltverbänden, die vor einer Gefährdung der Marktposition erneuerbarer Energien, zu Gunsten der Sicherheitstechnisch fragwürdigen Atomenergie, abraten. Auch viele Politiker sehen eine weitere Nutzung der Atomenergie kritisch. Lediglich die Vorstände der großen Energiekonzerne plädieren für längere Laufzeiten, was man jedoch getrost als Lobbyismus abtun kann.

Die Diskussion um eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten, zieht sich schon seit Monaten hin. Norbert Röttgen (CDU), Umweltminister der amtierenden Regierung hat vier verschiedene Modelle, für eine längere Laufzeit zwischen vier und achtundzwanzig Jahren vorliegen. Trotz aller Probleme die die Lagerung der verstrahlten Brennstäbe verursacht, ist Kanzlerin Merkel immer noch von der Richtigkeit einer Laufzeitverlängerung überzeugt: „Wir werden die Kernenergie als Brückentechnologie brauchen. Wie lang die Brücke ist, wird sich aus dem Energiekonzept ergeben.“ Die Notwendigkeit der Atomkraft als so genannte „Brückentechnologie“ ist längst bewiesen widerlegt.

Im Laufe dieses Monats wird geklärt, ob der Bundesrat einer solchen Entscheidung der Regierung zustimmen muss.