Archiv der Kategorie: Fauna

Borneo-Zwergelefanten: Elefantenbaby gerettet

Erst 2003 wurden die Borneo-Zwergelefanten entdeckt. Anfangs hielt man sie noch für eine Unterart der indischen Elefanten, doch dass konnte durch einen Gentest widerlegt werden. Mit maximal 2,50 Meter, sind sie die kleinsten noch lebenden Elefanten der Welt. Ihre Anzahl ist gering und schrumpft kontinuierlich, da durch die Rodung großer Flächen des malayischen Waldes ihr Lebensraum immer kleiner wird. Nur etwa 1000 dieser, fast völlig unerforschen neuen Elefantenart gibt es noch. Jetzt haben Plantagenarbeiter ein kleines, halbverdurstetes Kleinelefanten-Baby auf einer Plantage im Osten Malaysias gefunden.

Das sechs Monate alte Jungtier, dass seine Mutter verloren hatte, stand kurz vor dem Zusammenbruch. Den zu Hilfe gerufenen Wildhütern gelang es, das Tier einzufangen und mit Flaschenmilch langsam wieder aufzupäppeln.

Eidechsen sterben aus

Die Temperatur ist der Hauptfaktor, für die geografische Verteilung der Lebewesen. Eidechsen sind wechselwarme Tiere. Sie können die notwendige Körpertemperatur nicht selbst erzeugen und müssen sich deshalb von der Sonne aufwärmen lassen, bevor sie sich auf Futtersuche begeben, oder sich um die Fortpflanzung kümmern können. Das bedeutet auch, dass sie sich in den Schatten zurückziehen müssen, wenn es für sie zu heiß wird. Und das geschieht aufgrund der von uns verursachten Klimaveränderung immer öfter. Die Zeit die den Tieren zum agieren bleibt reicht nicht mehr aus, um den Erhalt der Art zu sichern.

Forscher haben jetzt ein Modell für das Aussterbensrisiko von Eidechsen entwickelt. Sie berücksichtigten Lufttemperatur und Feuchtigkeit, Körpertemperatur der Echsen und die Zeit die sie zum Aufwärmen brauchen. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist die Vorhersage, dass in den nächsten Jahrzehnten 20% aller Eidechsenarten weltweit ausgestorben sein werden, was weitere ökologische Veränderungen und das Aussterben anderer Tierarten nach sich ziehen wird. Eidechsen regulieren einerseits die Zahl der Insekten und sind andererseits wichtiges Beutetier größerer Vögel und Säugetiere. In vielen Gegenden sind Eidechsen bereits verschwunden. In Mexiko und Frankreich sind 12 Prozent, der ehemals dort ansässigen Arten ausgestorben. Ob und in welchem Umfang eine Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes, die Erderwärmung und damit das Aussterben vieler Arten, noch verhindern kann, weiß noch Niemand.

Stark bedroht: Berggorillas tot aufgefunden

In Ruanda wurden vier Berggorillas tot aufgefunden. Berggorillas leben nur noch in zwei kleinen Gebieten Afrikas und sind akut vom Aussterben bedroht. Der Bestand wird derzeit auf nur noch 700 Tiere geschätzt. Woran das Muttertier und seine drei Jungen aus dem Vulkan-Nationalpark gestorben sind, ist noch nicht geklärt. Als Ursache wird die, für diese Jahreszeit ungewöhnliche, Kältewelle in dem Gebiet vermutet. Die Tiere befanden sich in der Nähe des Berges Karasimbi, wo es zur Zeit extrem kalt ist. Deshalb gehen die Mitarbeiter des WWF, die den Fall untersuchen, von Erfrieren aus. Verletzungen die auf Wilderer hinweisen könnten, wurden nicht gefunden.

Artensterben im Meer geht weiter

2010 ist das „UNO-Jahr der biologischen Vielfalt“. Der Naturschutzbund NABU bemängelte gestern, dass es trotzdem bisher noch nicht genug Anstrengungen gegeben haben, gerade das Aussterben bedrohter Meerestiere zu stoppen. Anlass der Kritik ist der weltweite „Tag der Meere“, der am 20. Mai stattfindet. An diesem Tag wollen Umweltschützer auf das oftmals unbemerkte Aussterben vieler Fische und Meeressäuger aufmerksam machen. Von der Politik erhoffen sich die Mitarbeiter von NABU vor allem Unterstützung für eine Fangbeschränkung, um eine Überfischung der Meere zu verhindern.

In Deutschland soll an diesem Tag in einer Fachtagung über das Thema „Meerespolitik in Europa“ diskutiert werden. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander wird die Eröffnungsrede halten. Interessierte Besucher können sich in Cuxhaven eine Ausstellung über die Entwicklung der Nutzung des Meeres durch den Menschen anschauen.

Wolf – Brandenburgs Rinderherden sind in Gefahr

Die bereits ausgestorbene Tierart – der Wolf – gefährdet jetzt Rinderherden in Brandenburg. Der letzte freilebende Wolf wurde zwar am 27. Februar 1904 erschossen, doch in den 90er Jahren kamen immer mehr Wölfe aus Polen nach Deutschland und haben sich in der Lausitz (Sachsen und Brandenburg) angesiedelt. Die Zählung in 2009 hat ergeben, dass sich ca. 40-50 Tiere in fünf Rudeln in Sachsen befinden. Die Hälfte davon sind Jungtiere. In Brandenburg wurde ein weiteres Rudel und ein territoriales Wolfspaar nachgewiesen. Im Sommer 2008 ist von 50-60 freilebenden Wölfen auszugehen, wobei einzelne Tiere auch in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und in Hessen festgestellt worden sind. Wegen der geringen Anzahl ist der Wolf auch eine geschützte Tierart. Doch nun greift der Wolf nicht nur Schafe und Ziegen an, um sich seine Nahrung zu sichern, sondern hat jetzt auch Rinderherden angegriffen und bereits vier Kälber gerissen. Nach Angaben des Bauernverbands griff ein Wolfsrudel eine Rinderherde mit 200 Tieren an und hatte drei Kälber gerissen. Einige Tage später bei einem erneuten Angriff haben die Wölfe ein weiteres Kalb getötet. Ein Sprecher des Bauernverbandes sagte daraufhin: „Hier ergibt sich jetzt leider ein gewaltiges unkalkulierbares Gefahrenpotenzial. Eine Rinderherde, die aus Gefahr in Panik durchgeht, ist von keinem noch so starken Zaun aufzuhalten.“ Deshalb fordern einige Jäger und Jägervertreter in der Lausitz eine kontrollierte Bejagung der dort lebenden Wölfe. Doch oft wird die streng geschützte Tierart bereits von Jägern geschossen, angeblich wegen Verwechslung mit wildernden Hunden. Vorsicht ist bei der Bejagung allerdings geboten. Denn obwohl der „normale“ Haushund vom Wolf abstammt und kein Angriff auf den Menschen zu befürchten ist, kann der Wolf bei Provokation auch den Menschen angreifen. Wölfe sind sehr schlau und könnten vielleicht eine Jagd erahnen und die Jäger im vornherein angreifen um sich zu schützen.