Angesichts der geplanten Vertiefung der Elbe, befürchten die Landwirte der umliegenden Mündungsgebiete eine Versalzung ihrer Flächen. Durch die bei der Elbvertiefung entstehende Verschiebung der sogenannten Brackwasserzone, könnte das bisher für die Bewässerung der Altländer Obstplantagen genutzte Elbwasser durch einen zu hohen Anteil an Meerwasser unbrauchbar werden. Deshalb versucht der Landkreis Stade gemeinsam mit 26 Wasser- und Bodenverbänden, die sich zu einem gemeinsamen Wasserbereitstellungsverband zusammen schlossen, die Versorgung der Landwirte mit ausreichend Süßwasser sicher zu stellen. Über vier Millionen Liter Wasser benötigen die Norddeutschen Obstanbaugebiete im Bereich der Elbmündung pro Jahr. „Wir müssen uns angesichts der derzeitigen Situation nach Lösungen umsehen, wie wir künftig vom Elbwasser unabhängiger werden könnten“, erläutert der Vorsitzende des neu gegründeten Verbands, Gerd Beckmann. Der Wasserbereitstellungsverband plant, eine spezielle Wasserinfrastruktur aufzubauen, die eine Lieferung von Süßwasser aus anderen Regionen gewährleistet. Außerdem fordert der Verband den Bau einer Messstation an der Elbe, die den Salzgehalt des Elbwassers überwachen soll, so dass bei einer zu hohen Versalzung rechtzeitig auf andere Wasserreserven zurück gegriffen werden kann.
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Umweltschutz: Neue Subventionsregelung für Landwirte geplant
Die europäische Landwirtschaftskommission will die Bauern innerhalb der EU zwingen, stärker auf den Umweltschutz zu achten. Wer in Zukunft nicht umweltfreundlicher wirtschaftet, verliert einen Teil der möglichen EU-Subventionen. Nach Ansicht des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos, sollen zukünftig über 30 Prozent aller EU-Direkthilfen nur bezahlt werden, wenn die Landwirte dafür umweltschützende Auflagen erfüllen. Noch in dieser Woche will der Agrarkommissar die Pläne für die Subventionsreform offiziell vorstellen. Diese soll ab Januar 2014 in Kraft treten. Unterstützung in voller Höhe erlangen dann Landwirte beispielsweise, wenn sie drei unterschiedliche Pflanzenkulturen anbauen. Bisher konnten Landwirte bis zu 70 Prozent ihrer Fläche für eine Pflanzensorte nutzen. Alternativ können Landwirte sieben Prozent ihrer bisher genutzten Ackerfläche als Brachland für verschiedene Umweltschutzmaßnahmen freigeben. Das entspräche für ganz Europa eine Fläche von sechs bis sieben Millionen Hektar, die nicht mehr als Acker genutzt würde. Neu ist auch, dass kleinere landwirtschaftliche Betriebe, durch eine neue Staffelung der Subventionen, prozentual mehr finanzielle Hilfe bekämen, als Großbetriebe. Auch sollen Zahlungen von mehr als 300.000 Euro pro Betrieb nicht mehr vorgenommen werden. Die Bundesregierung widersetzt sich allerdings der geplanten Einführung der Reform, da es in Deutschland sehr viele Großbetriebe in der Landwirtschaft gibt, deren Wettbewerbsfähigkeit, nach Aussage der Bundesregierung, dadurch gefährdet sei. Das allerdings trifft bisher gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen zu, die von einer solchen Regelung profitieren würden. 5,4 Milliarden Euro erhalten deutsche Landwirte aktuell aus dem EU-Haushalt.
Agritechnika 2011 in Hannover
Unter dem Motto „Landwirtschaft ist Zukunft„, startet am 13. November die „Agritechnica 2011“, die bekannteste internationale Landtechnikausstellung, auf dem Messegelände in Hannover. Ab dem 15. November werden die Tore der Messe auch für Branchenfremde Besucher geöffnet. Interessant ist die Ausstellung ganz sicher nicht nur für Landwirte. Ausgestellt werden hier alle Arten von Landmaschinen und Zubehör. 2611 Aussteller aus 48 Ländern haben sich für die Agritechnica 2011 angemeldet. Das sind 15 Prozent mehr, als in den vergangenen zwei Jahren. Dafür wurde auch die Ausstellungsfläche vergrößert. In insgesamt 24 Hallen auf 39 Hektar, können die neuesten Trends im Bereich Landwirtschaft bestaunt werden. Wie schon in den vergangenen Jahren erwarten die Veranstalter auch 2011 wieder spannende Innovationen für die Landtechnik.

Wo Kinder Landwirtschaft entdecken können
Das Kühe nicht lila sind und Milch nicht aus dem Tetra-Pack kommt, dass müssen Stadtkinder häufig erst lernen. Um die großen Lücken landwirtschaftlichen Basiswissens bei Kindern zu verringern, hat der Bauernverband Nordostniedersachsen zusammen mit der VION Food Group und der VzF GmbH das Gemeinschaftsprojekt „Landwirtschaft neu entdecken und entwickeln“ ins Leben gerufen. Für Jugendliche von 13 bis 16 Jahren öffnen im Rahmen des Projekts moderne landwirtschaftliche Betriebe ihre Höfe. Hier bekommen die Schüler Einsicht in die landwirtschaftliche Wirklichkeit. Erfahrungsgemäß lernen Kinder und Jugendliche schneller und nachhaltiger, wenn sie neue Sachverhalte sehen, anfassen und ausprobieren können. Dies zeigt sich auch bei der Vermittlung von Wissen in der Landwirtschaft. An verschiedenen Stationen lernen sie nicht nur wo die Milch herkommt, sondern auch was Tiere fressen, oder wie Getreide, Zuckerrüben und Gemüse angebaut und weiter verarbeitet wird. Die Nachfrage nach Veranstaltungen dieser Art ist inzwischen Deutschlandweit gestiegen, was nicht nur an den fehlenden Optionen in den wachsenden Großstädten liegt, sondern auch daran, dass Kinder das Erleben von Natur und Tieren sehr genießen und hier mit Begeisterung mitarbeiten.

Forschungsdurchbruch bei Verdauungseffizienz von Rindern
Biologen der Forschungsabteilung des US-amerikanischen USDA, haben erfolgreich an der Verdauungseffizienz von Rindern geforscht. Zukünftig kann mit einem kleinen und preiswerten Pflanzenextrakt das dem Rinderfutter beigemischt wird, die Futterverwertung der Tiere um rund 30 Prozent erhöht werden. Das spart nicht nur gewaltige Kosten, es hat auch noch einen erstaunlichen Nebeneffekt; die Tiere riechen angenehmer. Mark Powell, einer der an der Untersuchung beteiligten Forscher erläutert: „Milchkühe bekommen üblicherweise ein sehr eiweißreiches Futter und erzeugen dann beim Verdauen diverse Stickstoffverbindungen. Überflüssigen Stickstoff scheiden sie über den Urin aus, wo Enzyme ihn in Ammoniak umwandeln“. Wird dem Futter Tannin, auch bekannt als Gerbsäure beigegeben, sorgt diese dafür das mehr Eiweiß in den Wiederkäuermagen gelangt und so ein größerer Teil verwertet wird. Das wiederum minimiert die Stickstoffproduktion und damit riecht der Urin der Tiere weniger streng. Gerade in Großbetrieben mit hunderten Tieren pro Stall, ist dies eine Erleichterung für die Mitarbeiter. Entscheidend ist allerdings die dadurch mögliche Verringerung der Futtermenge. Das spart den Landwirten Kosten und verringert die für die Fleisch- und Milchproduktion notwendige Energiezufuhr in Form von Futterpflanzen, was auch eine Entlastung für die Umwelt bedeutet.