Archiv der Kategorie: Politik

Japan verstärkt erneuerbare Energieerzeugung

Nach dem, durch das schwere Erdbeben im April verursachte Atomunglück in Fukushima, ist auch in Japan das Interesse an der erneuerbaren und vor allem ungefährlichen Energieerzeugung gestiegen. Davon profitiert derzeit auch die deutsche Windkraftindustrie, die in den vergangenen Jahren in Deutschland viele Erfahrungen sammeln konnte. Jetzt hat sich eine Wirtschaftsdelegation aus Japan bei einem Besuch in Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die hier neu errichteten Offshore-Windkraft-Anlagen informiert. Wie der Wirtschaftsförderer der Nordprovinz Japans anlässlich des Deutschlandbesuches erklärte, will die Iwaki-Region, die im Süden von Fukushima liegt, jetzt auf weitere Atomkraftanlagen verzichten und statt dessen erneuerbare Energie nutzen. Ursprünglich hatte Japan geplant, bis zum Jahr 2030 die Hälfte des gesamten Strombedarfs über eine wachsende Zahl an Atomreaktoren zu erzeugen. Inzwischen mehren sich jedoch auch in der japanischen Bevölkerung die Zahl der Atomkraftgegner, so dass sich die Regierung und die Wirtschaft gezwungen sieht, stärker nach Alternativen Ausschau zu halten. Einen kompletten Atomausstieg lehnt die Mehrheit der Verantwortlichen bisher jedoch ab. Für Japan ist aufgrund der Bebenhäufigkeit allerdings nicht nur der Bau von Atomreaktoren ein Risiko. Da das Land, im Verhältnis zur Einwohnerzahl, nur eine sehr kleine nutzbare Fläche besitzt und der Bau von Offshore-Windparks durch den tieferen Pazifik schwierig ist, muss Japan versuchen die derzeitige Technologie den Verhältnissen vor Ort anzupassen. Deshalb wird aktuell vorrangig der Bau von „schwimmenden“ Windrädern favorisiert.

USA wollen Schimpansenexperimente minimieren

Aufgrund ihrer nahen Verwandtschaft zum Menschen, werden in Europa schon seit 1999 keine Experimente mehr an Menschenaffen durchgeführt. Jetzt hat auch mit dem National Institute of Health, die wichtigste US-amerikanische Einrichtung für Medizinforschung erklärt, dass sie ihre Experimente mit Schimpansen stark reduzieren will. Damit kommt das Institut der Empfehlung des Institute of Medicine nach, das dazu aufgerufen hat, Experimente mit Schimpansen und anderen Menschenaffenarten nur noch im medizinischen Bereich zuzulassen und auch dann ausschließlich, wenn keine anderen Optionen vorhanden sind. Aktuell leben fast 1000 Schimpansen in amerikanischen Laboren als Versuchstiere. Allein für Experimente mit Schimpansen werden in den USA pro Jahr rund 30 Millionen US-Dollar ausgegeben. Gegner der Nutzung von Schimpansen als Versuchstiere argumentieren damit, dass sie unsere nächsten lebenden Verwandten sind und die Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse geringer sind, als zwischen Schimpansen und anderen Tieren.

Solidarische Landwirtschaft: Kundenbeteiligung an Bio-Höfen

Solidarische Landwirtschaft heißt das Stichwort für ein neues Wirtschaftskonzept. Gefördert werden soll damit der Vertrieb umweltfreundlicher Produkte aus der Landwirtschaft. Zwar gibt es inzwischen schon in den meisten Supermärkten auch Bio-Obst und Bio-Gemüse, allerdings wird dieses oft aus Gegenden importiert, die tausende Kilometer vom Verkaufsort entfernt sind. Bio mögen diese Früchte dann zwar sein, umweltfreundlich jedoch sind sie nicht. Deshalb steigt bei vielen Konsumenten der Wunsch, Waren direkt aus der Region kaufen zu können. Unter dem Namen „Community Supported Agriculture“ hat sich bereits in den achtziger Jahren in Großbritannien ein Geschäftsmodell entwickelt, dass Käufer und Verkäufer wieder näher zusammen bringt. Allmählich bieten auch in Deutschland immer mehr Landwirte diese Möglichkeit an. Dabei beteiligen sich die Kunden an den Bio-Bauernhöfen, indem sie regelmäßig eine pauschale Summe zahlen. Im Gegenzug können sie sich dafür von den Erträgen mitnehmen, was sie zum leben brauchen. Gute Bio-Höfe sind nicht auf wenige Waren spezialisiert, sondern haben ein großes Sortiment an Obst, Gemüse und tierische Produkte. Das Modell basiert auf Vertrauen. Die Kunden vertrauen auf ein ausgewogenes Angebot und die Landwirte vertrauen darauf, dass die Kunden mitnehmen was sie brauchen und nicht mehr. Den Kunden gibt dies ebenfalls die Sicherheit, dass sie wissen wo und wie ihre Nahrung angebaut wird und dass diese nicht nur Öko ist, sondern auch umweltfreundlich produziert wurde und ohne zusätzlichen Energieverbrauch und den Umweg über Zwischenhändler zum Endverbraucher gelangt.

Einbruch in französischer Atomanlage

In einer spektakulären Aktion haben Umweltaktivisten von Greenpeace auf verheerende Sicherheitslücken in dem französischen Atomkraftwerk Nogent-sur-Seine, in der Nähe von Paris, aufmerksam gemacht. Sie drangen ohne große Schwierigkeiten am vergangenen Montagmorgen in das Kraftwerk ein. Nur fünfzehn Minuten brauchten die Greenpeace-Mitglieder, nach eigenen Angaben, für diesen Einbruch. Es gelang ihnen auf der Kuppel einer der zwei dort stehenden Reaktoren ein Spruchband anzubringen auf dem „Sichere Atomkraft gibt es nicht“ stand – was sie durch ihre Aktion wohl auch bewiesen haben. Das französische Innenministerium wies darauf hin, dass die Reaktoranlage zu keiner Zeit in Gefahr gewesen sei. Auch der Stromkonzern EDF behauptete, dass die Einbrecher sofort bemerkt worden wären. Warum sie diese nicht sofort verhaften ließen, blieb jedoch offen. Wären die Einbrecher keine Aktivisten, sondern Terroristen mit Sprengstoff gewesen, könnte heute wohl nicht davon gesprochen werden, dass keine Gefahr bestanden hätte. Der Präsidentenberater Henri Guaino forderte, trotz der Beschwichtigungsversuche, dass aus dem Vorfall Konsequenzen zu ziehen und die Sicherheit der Anlage zu überprüfen sei. Auch der französische Industrieminister war besorgt über die Leichtigkeit, mit der die Sicherheitsvorkehrungen eines französischen Atomkraftwerks überwunden werden konnte. Frankreich unterhält 58 Atomkraftwerke und ist damit der größte Atomstromerzeuger in Europa. Auch die Reaktor-Katastrophe in Fukushima änderte nichts daran, dass die französische Regierung weiterhin an Atomkraft festzuhalten gedenkt.

Klimaschutz-Index: Deutsche Klimapolitik als leicht verbessert

Im aktuellen Klimaschutz-Index, der von der Umweltorganisation Germanwatch erstellt wurde, wird die deutsche Klimapolitik als leicht verbessert bewertet. Durch das neue Energiekonzept, dass die Stromerzeugung mit Hilfe alternativer Energien fördern soll und dadurch die Treibhausgasemissionen vermindert, gelangte Deutschland im Klimaschutz-Index von Rang sieben auf Rang sechs. Kritisiert werden allerdings die noch immer nicht ausreichenden Bemühungen aller Staaten, die geplante Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad zu erzielen. Deshalb blieben auch im diesjährigen Klimaschutz-Index die ersten drei Ränge unbesetzt. Die bisher positivste Bewertung erhielt Schweden. In Schweden ist es vor allem bei der Heizungstechnik gelungen, Treibhausgasemissionen stark zu verringern. Auch Großbritannien konnte den Ausstoß klimaschädlicher Gase vermindern. Allerdings bemängelt Germanwatch auch hier die nachlassenden Bemühungen der Regierung. Wie schon in der Vergangenheit wurde auch dieses Jahr wieder die USA gerügt, deren Ausstoß an Treibhausgasen unverändert hoch ist. In Indien, Saudi-Arabien, Kasachstan, Iran und China steigen die Emissionswerte sogar dramatisch an. Erste Pläne für erneuerbare Energien lassen jedoch auf ein allmähliches Umdenken, zumindest im Reich der Mitte hoffen. Die Umweltorganisation Germanwatch bewertet jedes Jahr 58 Industriestaaten, die für 90 Prozent der global produzierten CO2-Emissionen verantwortlich sind, im Hinblick auf ihre Bemühungen diese zu verringern. Dabei werden aktuelle CO2-Werte ebenso berücksichtigt, wie eingeleitete Maßnahmen für nachhaltigen Klimaschutz.